Einmal auf der Hauptstrasse angekommen freuten wir uns über die komfortablen Velowege (die wie nur für uns gebaut erschienen, weil menschenleer), wenn dies auch den Nachteil hatte, dass und die entgegenkommenden Lastwagenfahrer nicht mehr alle grüssten.
In Mossman angekommen, trafen wir auf den einzigen Mittäter, ein weibliches Exemplar mit strammen Beinen, was uns die Chance bot, eine höhere Geschwindigkeit zu erzielen, einerseits, weil wir in ihrem Windschatten fahren konnten, andererseits weil da auch noch eine optische Anziehung wirkte. Nach einer Viertelstunde drückte mein anerzogener Altruismus durch, und ich überholte die junge Dame, damit auch Sigi einmal das Vergnügen hätte. Aber Sigi war und blieb verschwunden; ich radelte eine Viertelstunde zurück und sah den Wegweiser Mossman Gorge von der falschen Seite. So leicht ist es also, vom richtigen Weg abzukommen! Und ob dieser tiefschürfenden Erkenntnis übersah ich Sigi, welcher unter einem Baum an der Abzweigung auf mich gewartet hatte.
Wir traffen uns wieder im Visitors Center und unternahmen von dort aus eine Wanderung durch den Regenwald, der sich endlich so präsentierte, wie ich mir ihn vorgestellt hatte: die Baumkronen so dicht, dass kaum ein Flecken Himmel zu erkennen war, und alle Baumriesen dicht umschlungen von Pflanzen, welche an ihnen hochrankten, um etwas Licht zu ergattern.
Den in den Prospekten abgebildeten, spektakulären Wasserfall fanden wir zwar nicht, aber die am Wegrand sporadisch aufgestellten Hinweistafeln vermittelten maches Aha-Erlebnis, so dass sich die Wanderung auch ohne Wasserfallerlebnis lohnte.
Auf dem Rückweg, welchen wir wegen der Hitze und der langsam spürbaren Ermüdung etwas ersorgt hatten (am Ende aber problemlos meisterten), wurden wir von einem Autofahrer angehalten; es war Arnim, welcher auf dem Weg nach Cairns war, wo er das Flugzeug betanken und die Wartungsarbeiten an der Klimaanlage überprüfen wollte, damit wir morgen schneller wegkämen. (Danke, Arnim - aber Du solltest uns nicht so verwöhnen - wegen der Gewöhnung!)
Den Rest des Tages verbrachten wir beschaulich mit Flugplanung über Rocket Route und NAIPS, welches sich uns zwischenzeitlich erschlossen hatte.