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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Am Ayers Rock
 
10. Oktober 2013 schlageo1

Leserreise: Tag 41


Cairns - Mount Isa - Ayers Rock

Das Küchenpersonal wurde unüblich früh geweckt, damit wir eine Stunde vor der normalen Öffnungszeit frühstücken konnten. Per Bus gings zurück nach Cairns. Kaum hatten wir angehalten, tauchte Sean, der fliegende Küchenbursche der Coral Princess auf; er hatte uns in seiner Ungeduld doch tatsächlich schon einen Tag früher erwartet. Diesmal war der Zugang zum Vorfeld so problemlos, dass man gar nicht mehr glauben konnte, wie schwierig dieses Unterfangen drei Tage zuvor war.

Unsere Cheyenne stand dank Arnims Vorarbeit und Nachtarbeit der Mechaniker fixfertig und mit geprüfter Klimaanlage vor der Werkstatt bereit. Bevor wir uns aber auf Strecke begeben wollten, sollte noch ein Testflug durchgeführt werden - und prompt trat schon bald nach dem Start ein übles Pfeiffen auf, welches mit zunehmender Höhe immer lauter wurde. Das ist typisch, wenn man die Eingeweide des Environmental Control Systems geöffnet hatte. Der mitfliegende Chefmechaniker – deutscher Abstammung und perfekt deutsch sprechend solange es nicht um technische Belange ging – hatte schon bald einen Verdacht, welchen er, zurück am Boden, nach wenigen Handgriffen unter der Cowling bestätigt fand. Max unterliess das Pfeifen daraufhin.


Der berühmte Fels aus dem Cockpit der C210 heraus gesehen.
© Dietmar Frey 
Schon bald nach dem Start verloren sich die Wolken und damit die Zuckerrohrfelder, und der Blick wurde frei auf eine wüstenähnliche Landschaft. Aus FL 220 liess sich sich allerdings nicht erkennen, ob, und falls ja, wie der Boden landwirtschaftlich genutzt wird – ein Grund, um Australien vielleicht später einmal VFR zu bereisen (was verschieden unserer Piloten schon hinter sich haben).

Nach einer Zwischenlandung in Mount Isa gings weiter, jetzt aber richtig ins Outback: Zunächst war der Boden tiefrot, und die dazwischen eingestreuten bewachsenen Flächen sahen aus, wie wenn die Erde an einem grünen Ausschlag leiden würde. Dann folgte Sandwüste in wechselnden Farbtönen von ocker über braun bis zu rot, wobei ebene Flächen gelegentlich durch Gebirgsketten unterbrochen wurden. Hier wie dort zogen immer wieder Strassen durchs Gelände, in Anbetracht der Tatsache, dass wir nie ein Anwesen oder gar eine Siedlung sahen, zeitweise sogar in erstaunlicher Dichte.

Der Controller wollte uns tiefer in die Wüste schicken als wir geplant hatten: er gab uns ein DCT nach ANGUS, was ein paar hundert Meilen querab zu unserer Route lag. Eine verwunderte Rückfrage ergab dann aber, dass ich mich verhört hatte - unser Wegpunkt war ANGAS. (Das Angus - Steak gabs dann am Abend)

Die Luft war sehr trocken und klar – kein Wunder; in den Tagen zuvor wurden in Ayers Rock 41 Grad bei 12% Luftfeuchtigkeit gemessen, was auch die Australier als eher heiss empfanden, so dass wir den Flugplatz schon aus mehr als 20 nm Distanz sahen, allerdings war der berühmte Fels auch nicht zu übersehen.

Vor der Landung umrundeten wir den Ayers Rock und die Olgas, was sicher einige spektakuläre Bilder abgab, aber nicht von allen Passagiere gleich gut vertragen wurde (.. ja ich weiss, ich hätte die Cheyenne nicht wie ein Buschflugzeug slippen dürfen, aber der Flügel störte das Bild !)

Wir parkten neben Wolfs Mooney: schön zu wissen, dass die Mooney Crew wieder zu uns aufgeschlossen hatte. Sie waren in den letzten zehn Tagen auf eigene Faust durch Australien geflogen.

Das Nachtessen war eine Nummer für sich: man nehme einen Stapel Wellblech, baue damit das Dach für einen Schuppen ohne Wände, stelle einige grossflächige Grills und Festbänke für 500 Personen darunter, und schon kommen die Gäste, kaufen sich ihr Aussie Combo (Emu, Krokodilschwanz, Känguruh, Rindleisch - was sonst noch dazugehört, weiss ich nicht mehr) und füllen die Bude. Das Fleisch sollen sich die Gäste selber grillieren, so verhindert man Reklamationen wegen des Garzustandes und spart Personal. Der Pilot, welcher uns mit dem Bus seines Arbeitsgebers zum Hotel gebracht hatte und der Küchenbursche von der Coral Princess waren auch schon da – mit einem Bierglas in der Hand.

Bietet man dann noch eine Live-Band auf (one-man-show mit viel Elektronik), so hat man die Ingredienzien, die es braucht, um dem Rest der Welt zu zeigen, dass Australien anders ist. In der Tat – ich glaubte, in Australien hüpften die Kängurus, aber hier hüpfte die Jugend (und die kann bis 69+ dauern) – nein, sie hüpfte nicht, sie hob kreischend ab. Den Aufschlag haben wir dann nicht mehr abgewartet.


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