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Letztes Update: 31. October 2007 13:52:27 Uhr UTC

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Harter Kampf mit patagonischem Wetter
Einträge im Logbuch: 31
In der Atacama-Wüste
 
15. Oktober 2007 Jan Brill

Leserreise: Tag 14


Nachlese Patagonien-Flug

Die Crews der Leserreise machen heute einen Tag in Santiago de Chile Station. In dieser äußert aufgeräumten und angenehmen Stadt mit hohem Lebensstandard gibt es selbst am heutigen Feiertag reichlich Gelegenheit zum Shoppen und zum Auffüllen der Reisevorräte. Es ist aber auch Zeit nach dem ersten Erstaunen über die Wind-Bedingungen in Patagonien den gestrigen Flug etwas genauer zu betrachten. Verständlicherweise gibt es sehr wenige Foto- oder Videoaufnahmen vom gestrigen Kampf mit dem Wetter in Patagonien. Aus 3 Minuten Video, die im Redaktionsflugzeug auf dem Höhepunkt der Wetterpartie gedreht wurden gelang es ganze zwei Frames zu extrahieren die nicht angesichts der moderate-to-severe Turbulence restlos verwackelt waren.


Blick aus dem Cockpit beim Einstieg in den Hauptkamm. Die Lentis sind deutlich zu erkennen, nur der Standort der Rotoren passte so gar nicht zum Wolkenbild.
Deutlich zu sehen sind die Lentis, sicheres Anzeichen für das Vorhandensein von Leewellen. Die Bilder sind etwa 25 Minuten nach dem Start in Puerto Natales entstanden, zu sehen ist der Einstieg in den Anden-Hauptkamm von Osten her aus FL150.

Unterschiedliche Flugwege

Interessant ist jedoch auch ein Vergleich der jeweils durch die Crews getroffenen Entscheidungen und deren Auswirkungen. Bis auf die Crew der Seneca entschieden sich alle Besatzungen das Standardrouting durch den chilenischen Luftraum zu fliegen. Dieses führt von SCNT aus über den Airway T100 schnurstracks auf die West-Seite (Luv) der Anden und dann nach Norden.

Die konventionelle Sichtweise lässt dies auch als sinnvoll erscheinen. Nur nicht zu lange auf der Ost-Seite im Lee des Gebirges herumfliegen.

Die Seneca entschied sich jedoch genau dafür und flog durch Argentinien weit im Lee der Anden über den Airway W44 und SAWA und erlebte hier einen deutlich ruhigeren Flug ohne Rotoren und starke Turbulenz. Zwar erlebte auch diese Crew einige ausgedehnte Abwindgebiete, hatte aber insgesamt einen wesentlich komfortableren Flug als die auf der Luv-Seite fliegenden restlichen Besatzungen.

Warum das so war konnten uns auch erfahrene und ortskundige Piloten in Santiago nicht schlüssig erklären. Man erklärte uns, dass selbst geringe Änderungen in der Windrichtung die Bedingungen in Patagonien unkalkulierbar verändern können.

Die unterschiedlichen Erfahrungen auf den beiden Routing-Varianten unterstreichen jedenfalls die Philosophie von Pilot und Flugzeug auf den Leserreisen zwar organisatorisch so viel es geht vorzubereiten, Flugplanung und Flugdurchführung aber strikt in der Verantwortung der einzelnen Crews zu belassen. Routen und Flugpläne mussen von den Besatzungen auf Basis der verfügbaren Informationen selbst ausgearbeitet werden. Gestern hatte hier die Crew der Seneca einen wesentlich günstigeren Flugweg ausgewählt als der Rest der Truppe.


Die beiden Routing-Varianten nach Norden. Die Mehrheit entschied sich über den T100 und KILAK auf die Luv-Seite zu fliegen und hatte dort wesentlich mehr Probleme als die im Lee auf dem W44 fliegende Seneca.
Gemeinsam war jedoch allen Leserreisen-Crews dass niemand, auch nicht die erfahrensten Piloten in der Gruppe, die angetroffenen Bedingungen erahnt hatte. Gute Sichten und relativ leichte Bewölkung liessen uns einen eher einfachen Flug erwarten. Sowohl Standort, Heftigkeit wie auch die kaum kalkuliertbare Stellung der Wellen und Rotoren kam für sämtliche Besatzungen überraschend. Warum ausgerechnet weit im Lee des Gebirges wesentlich bessere Flugbedingungen ohne starke Turbulenz herrschten, gehört wohl zu den Geheimnissen Patagoniens.


Empfang durch den Aeroclub Santiago

Wir wurden jedenfalls in Santiago von Kuno, einem deutschsprachigen Clubmitglied des Aeroclub Santiago herzlich in Empfang genommen. Auch ortskundigen Piloten gilt die Region Patagonien als schwierig.
Mit den extremem Windbedingungen waren unsere Besatzungen mit einer Situation konfrontiert, die man in Europa in dieser Ausprägung nur sehr selten antrifft. Die Crews meisterten diese Aufgabe ausgezeichnet und großer Ruhe, auch wenn wohl keiner der Piloten auf eine baldige Wiederholung des gestrigen Fluges Wert legt.


  
 
 





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