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Das neue Heft erscheint am 30. März
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Drei Tage im kleinen Horrorladen
Einträge im Logbuch: 25
Home Safe - 16.500 NM sind geschafft!
 
9. März 2007 Jan Brill

Leserreise: Explorationsflug 07


Anstrengender Flug über den Nordatlantik

Geschenkt bekommen wir heute nichts. Der winterliche Atlantik zeigt, was er an Wetter zu bieten hat. Wir müssen durch zwei Fronten hindurch und fliegen hoch (FL210) um dem Eis zu entgehen. Einziger Lichtblick: Satte 60 Knoten Rückenwind in FL210! Zuerst einmal aber mussten wir aus St. John's weg kommen - und das ist alles andere als einfach. War uns Kanada bislang als fliegerisch völlig unproblematisch erschienen, so hatten wir heute Pech. Man versuchte einen "Bombay" mit uns.


Eine Stunde nach dem Start immernoch 1.543 NM
Großes Aufregung als wir gegen 10.00 Uhr (5 Stunden Schlaf Minimum nach der späten Ankunft gestern) zur FBO am Flughafen kommen: Der Kanadische Zoll wolle rund 300 Euro "Spätabfertigungsgebühren" von uns haben. Das hört sich fast an wie in Laos. Der FBO-Manager tobt und ergreift sofort unsere Partei gegenüber dem Zoll. Niemand hier hat von einer solchen Gebühr schon jemals etwas gehört. Es riecht nach Abzocke. Die Gebühr sei "neu" erklärt Canada-Customs. Auch das hört sich auch an wie in Laos.

Dann verplappert man sich der Zollbeamte: Es gebe ein Agreement mit der FBO darüber. Aha! Gab es auch, dies aber hatte man dem FBO- Manager heute früh und nach unserer Ankunft in aller Eile vorgelegt. Es hätte eigentlich schon am 1. Februar vorgelegt werden sollen. Der Zoll hatte also gepennt, die Gebühr war damit für uns vom Tisch.

Trotzdem: CYYT und übrigens auch Goose Bay, CYYR, verlangen zukünftig Overtime-Fees. Wir werden das für die Leserreise genau abklären und ansonsten Gander nutzen (keine Overtime-Fees dort). So ein kleiner Stressfaktor ist doch genau das was man braucht vor einem anstrengendem Flug. Darüber hinaus haben wir mit diesem Kram fast eine Stunde kostbares Tageslicht verplempert.

Viel mehr Glück haben wir auch mit der weiteren Abfertigung nicht. Alles dauert. Es sind zwar alle sehr bemüht und freundlich aber irgendwie haben wir Pech. Von der Bezahlung (CC-Terminalfehler) über den Flugplan (sinnlose Rückfrage) bis zum Tanken... es dauert und dauert. Unüblich für Kanada. Das ganze führt dazu, dass unsere eigens in der warmen Halle abgestelltes Gretchen bis zum Startup nun doch eine Stunde im eisigen Wind gestanden hat. Die Batterie ist entsprechend schlapp. Das ganze Chaos produziert reichlich unnötigen Stress wenn man sich doch besser auf den kommenden Flug konzentrieren sollte. Auf der letzten Amperestunde erwacht aber wenigstens der Motor zum Leben.


Strammer Schneesturm beim Start in St. John's
Im dichten Schneetreiben (da lassen sich die Kanadier nicht lumpen!) starten wir auf den Atlantik hinaus. Das Wetter ist mies, nach einer Stunde schon müssen wir hoch auf FL170, dann FL210 wegen Eis.
Das bedeutet Sauerstroff schnüffeln, aber wenigstens haben wir hier eine Traum-Groundspeed von 220-230 KTS (60 KTS Rückenwind). Steigflug und Frontdurchflug gestalten sich schwierig. Eis, Turbulenz, Kälte (-30°). Das ganze in diesen unglaublich unpraktischen Überlebensanzügen (wie soll man da auf's eigens installierte Klo gehen?!?). Hauptsächlich aber machen die Turbulenzen in der Front die Sache zur Anstregung. Wenigstens ist die PA30 topfit und steigt angesichts von ISA-15 in Windeseile auf FL210.

In FL210 sind wir endlich über dem Wetter und cruisen in ruhiger Luft: Position um 2215Z: N52°37' W023°59'. Noch 2:2 Stunden bis nach Shannon in Irland, das Ankunftsfuel liegt bei geradezu luxuriösen 4 Stunden! Eine Gulstream hilft uns mit Position-Reports-Relais, ansonsten freuen wir uns auf ein Guiness und europäischen Boden in zwei Stunden.


  
 
 





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