28. Februar 2005 Jan Brill
Flugsicherung: Tag 4
Tag 4 - Die Indischen Handlingräuber
Indien. Nach einem unproblematischen Flug von Karachi nach Jaipur hat uns Indien wieder! Mit allen Extras. Viel Papier, Stempel, Durchschlägen und Permissions. Leider sind auch die indischen Handling-Räuber wieder mit von der Partie. Die sind wir allerdings losgewordem und musten feststellen, dass "self-hanfling" in Indien zwar eine Gedultsprobe aber absolut möglich ist.
Wir landen um circa 20:00 Uhr lokal in Jaipur und dürfen ersteinmal die Tür nicht öffnen, da der Zoll und Grenzpolizei noch nicht eingetroffen sind. So sitzen wir im brutheissen Flugzeug auf dem Vorfeld, bis sich etwa ein Duzend Menschen auf dasselbe zubewegt. Es sind Zoll, Polizei und Handling-Agent. Es folgt das übliche Stempeln, Crewvisa und eine kleine Zollabzocke, da wir angeblich das noch im Flugzeug befindeliche Avgas verzollem müssen. Wir protestieren, müssen am Ende aber doch blechen.
Historische | Dann der Schock: 850 Dollar wären für den Handlingagenten fällig. Und zwar angeblich bei jedem Stopp in Indien. Ein No-Go. Vor allem, da wir gar kein Handling bestellt haben! Rückruf bei Graumann, nein, ein Handling sei nicht vereibart, es gibt sogar ein Fax aufdem die Handling-Geier der AirIndia angewiesen werden kein Handling für 7311Y zuleisten. Grosses Palaver am nächsten Tag. Man zeigt uns ein Fax von der AirIndia, an den lokalen Agenten, dass uns Handling zuteil werden soll. "Services not ordered - services not rendered, services not paid!" ist meine immer gleiche Antwort. Dass ich das "NO-HANDLING" Fax dabei habe und Stur bleibe wie eine heilige indische Strassenkuh gibt schliesslich den Ausschlag. Dann Sicherheitskontrolle, und Flugplanaufgabe, was mit Hilfe des Airport-Managers auch Problemlos geht. Nette ATC, wir besprechen alles direkt im Tower, dort zahlt man auch die Lande- und IFR-Gebühr, gerade einmal 60 Euro - viel besser als 850 Dollar! Man ist zwar sehr nett, aber die Dinge hier dauern und dauern und dauern. Stempel, eine Military-Clearance-Number, eine ATC-Clearance-Numer dann die Permission-Numer - alles muss gestempelt und unterschrieben werden. Eine Gedultsprobe. Wir entwickeln jedoch ein "verkürztes" verfahren mit ATC um die Gruppe im Oktober schneller durchzuschleusen.
Tanken (aus Fässern!) und Weiterflug drei Stunden nach Patna. Wunderschöne Strecke, entlang des Ganges mit dem Himalaya auf der rechten Seite. Bedauerlich nur, dass der Stopp der Leserreise in Nepal wegen der politischen Situation mehr als fraglich ist, die Kulisse jedenfalls ist einmalig. Landung und Tanken in Patna - diesmal in Sekunenschnelle - dank dem umtriebigen Manager der Indian Oil Corporation. Dafür dauert die Flugplanaufgabe für den Folgetag doppelt so lange wie in Jaipur. Auch hier ist man sehr nett, aber es dauert. Ein Routingproblem muss gelöst werden, wir bezahlen schon am Abend - zum völligen Unverständnis des indischen Towerpersonals, dass man etwas schon heute bezahlt, wenn man es erst morgen muss.
Der Himalaya am Horizont | Der in diesem Logbuch schon erwähnte Henker von Adana hat einen Bruder, den Henker von Patna. Der fährt uns nämlich ins Hotel - es geht doch nichts über ein bisschen Todesangst nach einem langen Tag. Ordentliches Hotel in Patna, mit der üblichen deutschen Reisegruppe, und aussschlaffen für den nächsten Tag. Es soll ein langer Tag werden, von Patna über Chiang Mai in Thailand nach Luang Phabang in Laos.
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