Ich hatte es gestern nicht mehr geschafft Ihnen zu antworten.
Ich will hier nicht auf Windräder und deren Zulassung eingehen. Was dazu alles notwendig ist, wie in den dort zuständigen Behörden verfahren wird, dazu kann ich nichts sagen.
Ich habe die für mich schon lange nicht mehr akzeptablen und hinnehmbaren Zustände im Luftfahrt Bundesamt schildern wollen.
2 x habe ich von einigen Jahren den Versuch unternommen mich mit Unterschriftenaktionen zu wehren und etwas zu ändern und zu bewegen. Ja, jeder der seine damals eine Unterschrift leistete hatte dazu beigetragen, daß etwas gestoppt wurde, daß sich etwas änderte, weil jeder mit seiner Unterschrift klarstellte... "ich will mir das nicht gefallen lassen und Verständnis habe ich dafür auch nicht." Während vieler Anrufe, die ich erhielt erklärte ich fast jedem der Anruferf, daß man nur gemeinsam Änderungen herbeiführen kann.
Ich stimme Ihnen zu. Die Lösung liegt nicht "im mehr Personal" sondern im effektiven Einsatz des Personals. Dazu gehören neben Erreichbarkeit auch Kontrollmechanismen. Von Oben nach Unten.
Dazu gehören einheitliche Standards und Verfahren innerhalb einer Behörde. Dazu gehört aber auch eine interne Revision, die es offensichtlich im LBA nicht gibt. Falls doch, dann kann ich belegen, daß sie entweder nichts prüft oder total versagt.
"Nur die massenhafte und ersatzlose Streichung von Vorschriften kann weiter helfen", schreiben Sie.
Genau das ist der Punkt, den ich seit Jahren auch während Audits ansprach. Auch die Überprüfung massenhafter und unsinniger Vorschriften auf Plausibilität, Sinnhaftigkeit und deren Durchführbarkeit in der Praxis wäre Aufgabe einer internen Revision und/ oder kompetenter Sachbearbeiter mit Lebens- und Praxiserfahrung. Aber diese Sachbearbeiter die Audits durchführten fühlten sich weder angesprochen, noch zuständig. Als Antwort erhielt ich dann immer: "Wir haben lediglich dafür zu sorgen, daß die Vorschriften umgesetzt werden."
Mir reicht als Begründung für Unfug und Willkür schon lange nicht mehr...."wir haben lediglich die Vorschriften umzusetzen".
Daß der Bürger NONSENSE befolgen und umsetzen muss. Vorschriften die zur Sicherheit innerhalb der Luftfahrt in keiner Weise beitragen, lediglich Kosten erzeugen und Zeit verplempern, die besser am Flugzeug statt am Computer und am Drucker verwendet wird. Es ist genau dieser Satz... "wir haben lediglich die Vorschriften umzusetzen, der den größten IRRSINN aller Zeiten verdeutlicht.
Der Bürokratismus ist eine Beamtenwirtschaft, der das Verständnis für die Praxis und den Bezug zur Realität verloren hat. Der Bürokratismus legitimiert sich mittlerweile durch Vorschriften und Gesetze, welche den Bezug zu praktikablen Vorgehenseisen und/ oder gar der Realität verloren haben. Diese Beamten hinterfragen diese Vorschriften und Gesetze nicht auf Plausibilität oder auf Praxisrelevanz.
„Gesetze sind wir Würste, man sollte besser nicht dabei sein, wenn sie gemacht werden.“ (Otto v. Bismarck)
Daraus erwächst eine irrationale Sichtweise bei Vorgesetzten und Untergebenen. Es entsteht eine irrationale Kompetenz, gestützt auf Vorschriften und Gesetzen, die dem Menschen mehr schaden, als dienen. Da man glaubt, dass selbst sinnlose Vorschriften und Gesetze einzuhalten und zu befolgen wären, weil Gesetze ja befolgt werden müssten. Hieraus resultiert dann für sich genommen ein unauflöslicher Widerspruch.
„Vorschriften und Gesetze, die dem Menschen nicht mehr dienen müssen geändert werden!“ (vergessen wer das sagte)
Kreativität, Ausdauer, Selbstreflexion, Eigeninitiative, Verantwortung, Bereitschaft zur Veränderung und vieles andere gehen dann in der und durch die Bürokratie verloren.
Denn es ja leichter und angenehmer Irr- und Unsinn zu befolgen und umzusetzen, als auf Fehler in den Vorschriften oder Gesetzen hinzuweisen, weil z.B. bei der Erstellung der Vorschriften einfach nicht zu Ende gedacht wurde. Als Sachbearbeiter oder Beamter erspart man sich Erklärungen dazu abzugeben und Diskussionen mit übergeordneten Stellen, diesen Unfug innerhalb einer Vorschrift zu ändern oder gar rückgängig zu machen.
Somit ist die Bürokratie dann schon in der Lage in praktikablen Lösungsvorschlägen wieder Probleme zu erkennen und diese zu verhindern, denn es gilt ja vorranging die Vorschrift umzusetzen.
Genau aus dieser irrationalen Kompetenz, die letztendlich dann keinerlei Kontrollmöglichkeit mehr unterliegt, weil nicht gewollt und diese auch auf den ersten Blick nicht mehr bedarf, entsteht Willkür, unter dem Deckmantel von Gesetzen und Vorschriften, gestützt auf dem nicht Vorhandensein einheitlicher Standards. Um zu schildern weit das führt, führte an dieser Stelle zu weit.
Willkür ist eine Verhaltensweise, ohne Rücksicht auf andere, nur den eigenen Wünschen und Interessen folgend. (Wer will, bzw. wer traut sich schon bei einer übergeordneten Stelle Gesetze in Frage stellen?) Willkür ist unter anderem auch „Eine Rechtsanwendung ohne sachlichen Grund.“
Die Begründung aber ist oftmals letztendlich, daß es einen Paragraphen dazu im Gesetz gibt, den es umzusetzen gilt.
In solch einem Fall könnte dann selbst „eine Rechtsanwendung ohne sachlichen Grund“ gar nicht mehr als Willkür bezeichnet werden, da seitens der Behörde argumentiert werden kann, die Einhaltung einer Vorschrift und/ oder eines Gesetzes seien ja schon sachlicher Grund genug.
An anderer Stelle schrieb jemand.... "Es sind doch die alten Säcke, die dieses System aufgebaut haben..."
Es waren nicht die alten Säcke... Es waren Politiker und Lobbyisten, die dazu beitrugen, daß solch ein System ausgebaut wurde und sich immer weiter etablieren kann, weil alle sich nur wegducken, alle nur noch schlucken und glauben als Bittsteller auftreten zu müssen.