Chris, im Kern legst Du dar, dass kein Krieg oder militärische Handlung 100% sauber, chirugisch ist. Du folgerst dann daraus, dass es deswegen kein "gut", "gerecht" oder "gerechtfertigt" gäbe. Diesen Schluss kann man ziehen, und das nennt sich dann Pazifismus. Die Mehrheitsmeinung ist aber eine andere:
Nach meiner Meinung sollte die "Colleratal Damage-Quote" so gering wie möglich sein, sie ist aber grundsätzlich akzeptabel - wobei natürlich der Krieg oder seine "Soft-Formen" das letzte aller Mittel ist. Um die "Colleratal-Damage"-Quote so gering wie möglich zu halten, ist die Vermittlung und Überwachung von Grundsätzen besonders wichtig. Wir brauchen nicht zu Aktionen von US-Amerikanern zu gehen, "unser" bestes Beispiel ist die Bombardierung des Tanklasters bei Kundus: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_bei_Kundus
An dem Beispiel lässt sich gut erkennen, dass es zwar durchaus Bemühungen um Vertuschung gibt, trotzdem eine Menge "Sicherungssysteme" innerhalb der ISAF existieren, bevor Bomben fallen, und das Ganze letztlich juristisch und parlamentarisch aufgearbeitet wird. Nach meiner Meinung war die Handlung richtig, nach Deiner Meinung sicherlich falsch - so sollten wir das stehen lassen. Du solltest nur den Soldaten nicht absprechen, ebenfalls entlang von Werten zu handeln, die sich - jenseits von der Grundfrage des Pazifismus - vermutlich zu weiten Teilen mit Deinen Werten überschneiden, und sie nicht moralisch in einen Topf mit z.B. ISIS-Kämpfern stecken.