Wer als Frischling von Basic UL kommt, der bekommt z.B. bei uns eine WT9 erst nach Minimum 30h nach Scheinerhalt und auch erst nach einer Einweisung, die meist auf 8-10 Stunden hinausläuft. Von diesem Unfall jetzt auf alle ULs zu schliessen halte ich jedoch für zu kurz gegriffen.
Sehr wohl wäre ich aber bei Dir, wenn einhergehend mit der Auflastung und vergleichbar mit der Passagierberechtigung eine High-Performance-Einweisung verpflichtend werden würde. Alles, was schneller wie 200 km/h fliegt, Einziehfahrwerk, Verstellprop oder Glascockpit aufweist, macht diese dann erforderlich. Dann gerne mit einem AP* als Anreiz, der zumindest Level und Course halten kann.
So ähnlich lief das bei mir auch ab. Bin als Frischling zum Verein gekommen und da sie nunmal nur ein UL haben, eben mit Konstant-Speed Prop usw., war dann die "Einweisung" entsprechend extrem umfangreich. Konkret habe ich bei dieser "Einweisung" mehr Starts gemacht als in der kompletten Ausbildung vorher, bevor mich der Vereins-FL für gut genug erachtet hat, auch alleine mit der Maschine losziehen zu dürfen. Hinzu kommt, daß mein neuer Heimatplatz topographisch nicht gerade einfach ist mit Landungen auf abfallender Piste (bergrunter) und so.
Ich wage aber mal zu behaupten, daß jeder so helle in der Birne sein sollte nicht sofort mit dem eigenen Flieger losziehen zu können, wenn er dieses Muster vorher noch nie geflogen hat.
Was die Einweisungen angeht, würde ich aber mal denken, daß der Passagierflug im UL sicherer ist als in der Echo-Klasse. Mit der PPL-A in der Tasche darf ja jeder Pilot sofort nach Scheinerhalt Passagiere mitnehmen. Beim UL braucht man da noch eine extra Berechtigung. Ok, die alte Regelung mit "min. 60 Std. im Buch" habe ich besser gefunden, aber das ist eine andere Sache.
Gab ja auch schon Unfälle mit frischgebackenen Echo-Piloten, die sich eine c172 gekauft haben, obwohl sie diese vorher nie in der Schulung geflogen hatten, ihre ganze Familie eingeladen haben und beim Start abgestürzt sind.
Ich finde das Video von der FAA dazu gerade nicht. Der Pilot hatte einfach beim Startlauf vergessen richtig zu setzen und bei voller Beladung und weit ausgefahrenen Klappen hatten die so viel Widerstand, daß er nicht hochgekommen ist und gestallt hat.
Was die Sicherheit UL vs. Echo-Klasse angeht, habe ich mich bewußt fürs UL und gegen Echo entschieden, weil die Kosten halt in einer ganz anderen Lige spielen. Pro Flugstunde naß im UL zahle ich 65,- € und da fängt die Uhr erst ab 40km/h IAS an zu laufen, Warmlauf und Rollen am Boden kosten mich also nichts. Die Echo-Preise kennt ihr sicher besser.
Ergebnis: Beim UL brauch ich nicht auf die Stunden zu gucken. Da wird geflogen und fertig.
Wer ist jetzt wohl sicherer unterwegs? Ein Echo-Pilot, der aus finanziellen Gründen immer an den Mindest-Flugstunden zum Scheinerhalt rumkratzt oder ein ULer, der richtig Stunden macht?
Ach und: AP und sowas wäre nicht mein Wunsch, aber ein rudimentär kunstflugtaugliches UL, das hätte schon was. Zumal die ULs ja wenigstens anständig motorisiert sind. Ich kann hier jedenfalls auf unserer Piste auch bergan starten. Manche Echos schaffen das nicht.