Daß die Mitarbeiter weiterhin alles in Excel machen kann man da schon fast als Qualitätsmerkmal betrachten. Bestes Beispiel wie einige Wenige (GF) mit der Verantwortung und wirtschaftlichen Existenz von vielen andern (Angestellten) umgehen. Ob hier Checkisten auch helfen könnten?
...mhmm, klar, weil die "Wenigen (GF)" natürlich alles Armleuchter sind. Als GF mit Verantwortung für eine IT-Abteilung habe ich Checklisten im Rahmen eines vernünftigen Change Management eingeführt, weil das einfach ein sehr effektiver und effizienter Ansatz ist, IT-Projekte, die ich in technischer Hinsicht nicht durchdringen kann, auf ihre Auswirkungen hin zu kontrollieren. Punkt 1 auf der Checkliste ist: Macht das meine Dienstleistung für den Kunden besser? Da kann man schon mal ganz viel wegstreichen und mir scheint das eine Frage zu sein, die relativ selten gestellt wird.
Hinsichtlich der vorgebrachten Argumente aus der Ärzteschaft, dass Checklisten letztlich nicht adäquat seien, weil die Menschen zu verschieden sind und der Einsatz von Checklisten zum Ausschalten des Gehirns führt - diesen Vorwand höre ich auch oft von Piloten. "Nein, ich gehe das lieber alles bewusst durch" oder hinsichtlich Notfallchecklisten: "Nein, Notfälle sind so verschieden, besser man löst das mit einem wachen Geist" - ich halte diese Einwände für schwach. Ich stimme zu, Checklisten sind keine to do Listen. Wenn man sie nicht als solche einsetzt, ist die Gefahr, dass sie von unserem Kopf als Bedienungsanleitungen missverstanden werden, relativ gering.
Wer regelmäßig checklisten (auf Papier oder aus dem Kopf) einsetzt, wird feststellen, wie oft ein item überraschenderweise noch offen war.
Wenn man den o.g. Artikel noch einmal in Ruhe anschaut - da geht es ja um ganz konkrete statistisch nachweisbare Auswirkungen durch den Einsatz von Checklisten. Und die zeigen, dass sie den Operationssaal im Durchschnitt sicherer machen.
Ich glaube auch, dass solche breiten Studien der einzige Weg sind, die Diskussion um Checklisten zu entscheiden, ansonsten lassen sich immer Fälle konstruieren, in denen der Gebrauch einer Checkliste kontraproduktiv ist. Es geht aber nicht um den sehr spezifischen Einzelfall, sondern um Breitenwirkung.