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Wie Stefan vermutete: Vielleicht hat er keine Notlage gesehen, sondern flog seelenruhig in IMC, und ihm unterlief nur der "kleine Fehler", den Turm in der Karte zu übersehen (oder QNH).
Und dazu kommt: Die beruflichen Konsequenzen oder Risiken, wenn Du oder ich eine Notlage erklären, sind möglicherweise andere als die für einen Berufspiloten.
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flog vielleicht seelenruhig in IMC
Das kann ich mir kaum vorstellen: Einerseits hat eine RF5 kaum den Platz im Panel, um auch nur eine rudimentäre IFR-Instrumentierung unterzubringen (außer vielleicht einem Wendezeiger). Andererseits: Wenn schon illegales IFR - warum sollte er dann so tief fliegen?
Es ist schon so wie Lutz schrieb: Beim scud running helfen einem ein IR bzw. entsprechende Kenntnisse keinen Millimeter weiter - außer man legt die Karten auf den Tisch, erklärt einen Notfall und wendet die vier C's an (climb-communicate-confess-comply). Es gibt nur VFR oder IFR - aber keine Mischung aus beidem.
Bei der Wetterlage gestern wäre in diesem Fall (vom Schreibtisch aus beurteilt) aber die rechtzeitige Umkehr sicher die bessere Option gewesen.
Tobias
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Also wer so abgebrüht ist, "seelenruhig in IMC" mit einem Motorsegler herumzugondeln, würde doch das kürzeste Routing wählen und hätte nicht die extra Schleife über Koblenz gedreht. Das Mosel-Tal läd ja nun auch nicht gerade zum Scud Running ein. Für mich macht die Streckenführung keinen Sinn.
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Das ist doch Quatsch. Ein Emergency hat keine beruflichen Konsequenzen.
Streu bitte keine Ängste.
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Beitrag vom Autor gelöscht
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> Ein Emergency hat keine beruflichen Konsequenzen.
Wenn dem so ist, ist es gut. Sicher?
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Korrekt..... wenn alles gut geht, erfährt kein Mensch etwas davon.....
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... ausserdem wäre ein GCA bestimmt auch auf "kurzem Dienstweg" mit seinen Kollegen zu klären gewesen....
Das hätte auch mit einem Motorsegler geklappt wenn das schon mit einem UL geht...
Spätestens beim Anflug in EDRK auf die 06 wäre er in der Hochspannung hängen geblieben oder wahlweise in der Böschung wenn er die 24 gewählt hätte...
from the Couch...
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...das kommt vom Verweigern....
In meiner Einheit gab es schon vor 20 Jahren just culture in Sachen Flugsicherheit mit einem exzellenten Meldesystem. Da gab es eine ganze Stabsabteilung (war das S2? Oder S1? Weiß ich nicht mehr), da konntest Du ALLES beichten.
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Ich gehe davon aus, dass er in Koblenz landen wollte, um dann mit der Bahn mit gut einer Stunde Fahrzeit die Tochter in Trier abzuliefern. Danach sieht es doch aus?
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> ..das kommt vom Verweigern....
Naja, ich bin an einem Platz "groß geworden", wo es hieß: "Wenn *der* im Turm sitzt und Du vor der Schwelle den Boden berührst, hast Du eine Anzeige wegen Außenlandung am Hals". Wahr oder nicht, ich habe als Flugschüler eher erst Mißtrauen kennen gelernt.
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Stefan, was die Geheimhaltung einer solchen Situation betrifft habe ich berechtigte Zweifel.
Spätestens wenn der Squawk 7700 gesendet wird melden sich mehrere Spotter in diversen Foren im Netz und Facebook und wollen mehr wissen. Zumindest in Österreich bliebe es aber auch ohne 7700 nicht undiskutiert mit meinen Vorgesetzten.
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Spätestens wenn der Squawk 7700 gesendet wird
Ja, wenn.... Ohne Wertung.
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Zumindest in Österreich bliebe es aber auch ohne 7700 nicht undiskutiert mit meinen Vorgesetzten.
Inwieweit undiskutiert? Es ist natürlich geboten eine Luftnotlage zu diskutieren, da sie auch systemische Fehler offenbaren kann. Perönliche Konsequenzen sollte es allerdings nicht geben, da sonst Anreize geschaffen werden, sich nicht helfen zu lassen, wenn es geboten ist, mit der expliziten Möglichkeit der Gefährdung von Menschen. Menschen - auch Piloten - machen nunmal Fehler, daher wird bei der Implementierung von Saftey Management Systemen ja auch auf eine Umgebung mit "Just Culture" geachtet.
Sollte...
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Die Betonung lag auf "erfährt keiner bezweifle ich".
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Moin Max..... nochmal zum Thema: Ich werde mit Sicherheit keinem single Cockpit bei Einflug VFR in IMC auch noch einen Emergency Squawk zuweisen. Je nach Pilot gibt es Reaktionen von ablolute Panik bis Ice Cube. Mir langt es, wenn er einmal den Ident Knopf drückt. Von den doch beachtlich vielen Zwischenfällen in der Langen FIR in diesem Jahr, ist soweit mir bekannt, kein Fall an die Öffentlichkeit gekommen. 7700 gibt es nur, wenn es auch für uns hilfreich ist....
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Servus Stefan,
gab es in 2015 signifikant mehr Zwischenfälle in FIS Langen im Vergleich zu den Vorjahren? Und kann man die in's Verhältnis setzen zur Anzahl der Flüge, die euch gerufen haben?
Wie sah es in den anderen FIS-Gebieten aus?
Kann man die Zwischenfälle klassifizieren? Z.B. Wetter, überraschend Nacht, Technik, Navigatorische Probleme, ...
Grüße
Andreas
Bekennender notorischer FIS-Nutzer
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Guude....
Wir führen nur eine Verkehrsstatistik in Langen. Die genaue Zahl kann ich noch nachliefern, waren aber weit über 100000 Kontakte mit dem Highscore von 1560 an einem Tag. Gefühlt ist die Anzahl der Luftnotlagen konstant.... was uns öfters Kopfzerbrechen bereitet ist, wenn jemand auf der Welle ist und denkt, dass wir sämtliche Flugplanung für ihn abnehemen. Deshalb, immer schön requesten, auch wenn ihr schon eine Stunde auf der Freq. seit.... :-)) Und die Frage kurz nach dem Start: Gibt es irgendwelche Notams im süddeutschen Luftraum.... mag ich auch nicht so besonders.. :-)
Gruß Stefan
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So ist es ja auch wünschenswert und in dieser Situation zielführend. Aber - wenn man den Standard der ATC in anderen (östlicheren..) Ländern kennenglernt hat und wenn man sich diverse youtube-Mitschnitte oder Transkripts in Flugunfallberichten ansieht findet man auch weitaus suboptimalere Varianten von "Service". Und um meinen ursprünglichen Remark abzuschließen: Österreich ist in Bezug auf Luftfahrt und die damit involvierten inoffiziellen Nachrichtenkanäle ein "sehr kleines Dorf" ;-)
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