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29. März 2015: Von  an  Bewertung: +1.00 [1]
"Technikhörigkeit" ist nur ein Schlagwort, eine Parole. Ist eine elektronische Einspritzung auch "Technikhörigkeit"? Ein Airbag?

Die Technik ist dazu da, um unser Leben zu verbessern, sicherer zu machen, etc. Dazu gehören auch die modernen Fly-by-Wire-Systeme in einem A320 (oder in einer 777), die in großen Teilen jetzt schon das machen, wovor Du Dich so fürchest.

Genauso gut kann man vor einer Servolenkung Angst haben.
29. März 2015: Von Erik N. an  Bewertung: +8.00 [8]
Kann es nicht einfach sein, dass die Erkenntnis aus dieser Katastrophe nur ist, dass man eben nichts tun kann ?
Einfach zu akzeptieren, dass es ein 100% sicheres Leben nicht gibt ?
Ich weiß, dass dies ein Politiker und auch ein LH Vorstand nicht sagen sollte, aber mir erscheint die Anzahl möglicher Maßnahmen zur Verhinderung einer solchen Tat (wie auch immer durchgeführt) gleich:

Null
29. März 2015: Von  an Erik N.
Warum soll man denn nichts tun wenn man die Möglichkeit hat, etwas zu verbessern?

Das bedeutet nicht, dass 100-prozentige Sicherheit möglich ist, aber "nichts tun" ist mir zu passiv/fatalistisch. Wenn man sich die Entwicklung der Sicherheitsstatistik in der zivilen Luftfahrt der verg. 50 Jahre ansieht – dann ist doch unstrittig klar, dass die Entwicklung moderner Systeme ganz wesentlich zu dem Standard beigetragen hat, den wir heute haben.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Triebwerksausfalls bei einem A320 vs. gegenüber einer Constellation?

Warum sollte man jetzt aufhören weiter nach Verbesserungen zu suchen?
29. März 2015: Von Thore L. an Erik N.
>> Kann es nicht einfach sein, dass die Erkenntnis aus dieser Katastrophe nur ist, dass man eben nichts tun kann ?

Ist mir zu einfach. Technik macht Sachen immer komplexer, aber doch keineswegs undurchschaubar. Hat eigentlich aus der Technikböse Ecke schon wer auf den Vorschlag reagiert, vordefinierte Prozeduren vom Boden aus abrufbar zu machen, geantwortet, oder habe ich das überlesen?
29. März 2015: Von Alexander Callidus an 
Beitrag vom Autor gelöscht
29. März 2015: Von Flieger Max L.oitfelder an  Bewertung: +1.00 [1]
Die Funktion "Autoland auf dem nächsten geeigneten Flughafen" bedingt aber zusätzlich neue Systeme mit eigenen Autoritäten: configuration changes/flaps/gear.
Mit Allem, was dort im Fall einer Fehlfunktion berücksichtigt werden muss: dann gibt es eben neue Unfallursachen wie flap extension at cruise altitude/mach..

Eine Servolenkung mit einem System zu vergleichen das dem Willen der Piloten übergeordnet ist finde ich absurd..

Übrigens ist Deine Definition von "direct law" falsch, Du sprichst über "mechanical backup".
"Direct law" dagegen macht aus dem Airbus ein konventionelles Flugzeug mit voller Steuerbarkeit über alle Ruderflächen.
29. März 2015: Von Thore L. an Flieger Max L.oitfelder
>> Die Funktion "Autoland auf dem nächsten geeigneten Flughafen" bedingt aber zusätzlich neue Systeme mit eigenen Autoritäten: configuration changes/flaps/gear.

Ich dachte, dass macht CAT3 Autoland heute schon. Nein? Allerdings bin ich - mit Google - der Auffassung, dass sich gerade solche komplexeren Systeme langfristig statistisch fehlerfreier durch Computer als durch Menschen bedienen lassen. Menschen haben einfach auch noch andere Interessen und Bedürfnisse.

Und wer meint: wenn der Geheimdienst XY oder ein Schurkenstaat einen Flieger vom Himmel holen will, braucht er ja nur in böser Absicht in die Systeme einzugreifen: als ob er das nicht schon heute könnte.

29. März 2015: Von Alexander Callidus an Thore L.
"Warum soll man denn nichts tun wenn man die Möglichkeit hat, etwas zu verbessern?"

Wenn eine Maßnahme nicht 100%igen Erfolg verspricht, ist das doch kein Argument gegen ihre Anwendung.
Ihr vermischt fortgesetzt absolute und relative Kategorien, prinzipielle und graduelle Unterschiede und redet aneinander vorbei.

Nehmen wir mal als Zielkriterium technokratisch Passagierkilometer/Todesfall (oder hier speziell Flüge/Amoklauf):

  • Wie hoch ist der Handlungsdruck überhaupt? Politiker in ihrer Zwangslage: nahe 100%. Nach obigem Zielkriterium: 1 Amoklauf/≈50 000 000 Flüge.. Da bin ich Enricos Meinung, das sicherste könnte sein, nichts zu tun…
  • Wie viele Leben haben die gepanzerten Türen gerettet? Unbestimmbar (Attentäter stellen sich ja auf die Umstände ein) vs. mindestens 200, eher mehr Tote, durch die Panzerung.
  • Wie viele Leben würden durch vier-Augen-Regel gerettet und wie viele stärker gefährdet? Da geht es nicht darum, daß ein männlicher Pilot vielleicht eine Stewardess theoretisch totschlagen könnte, sondern in welcher Situation Amokläufer/Selbstmörder agieren. Da macht eine fremde Person im Cockpit sehr wohl einen extremen Unterschied.
  • Wie viele Leben wurden durch Piloten gegen Technikfehler gerettet? Wie viele Leben wurden durch Assistenzsysteme gegen Pilotenfehler gerettet? Anders formuliert:
  • Wwie hoch ist die Ausfallrate der Technik? Wie hoch ist die Ausfallrate des Menschen?https://de.globometer.com/flugzeug-unfaelle.php. Wobei ich es geradezu niederträchtig finde, von Pilotenfehler zu reden, wenn die Fehlfunktion eines extrem komplexen Systems nur durch Nachschlagen im Handbuch von einem Idealmenschen beherrscht werden kann.

Ich habe auf die Fragen keine Antwort, nur eine Meinung, die ich mir anhand von Alltagsbeobachtungen bilde:

  • Die Nürnberger U-Bahn und viele Magnetschwebebahnen fahren ohne Lokführer vor Ort
  • Autokarosserien werden seit Jahrzehnten von Robotern gebaut
  • Noch (seit Jahrzehnten) bringen Operationsroboter schlechtere Ergebnisse als menschliche Operateure
  • Die Ausfallrate von Autos verharrt seit Jahren auf einem Niveau, das viel höher liegt, als wegen der klassischen Ursachen Zündung, Kühlung, mechanischer Defekt, Kraftstoff eigentlich nötig - weil die neu verbaute Elektronik mit Sensoren Fehler hinzubringt.
  • Die Unfallrate der UAV ist extrem hoch
  • Menschliche Arbeitskraft ist in vielen Fällen noch billiger als die Automatisierung, abhängig von den Anforderungen: Schweißroboter sind schon, Fußballroboter noch nicht erfolgreich.
  • Erst jetzt werden komplexere mechanische Uhrwerke konstruiert, die weitgehend automatisiert assembliert werden können.
Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Piloten ersetzt werden. Ob das 15 oder 50 Jahre sind, werden wir vielleicht noch erleben.

Es gibt weitere Kriterien:
  • Kosten: in der Medizin beispielsweise ist in der EU ein zusätzliches Lebensjahr etwa 30000€ wert
  • Soziale Interessen, bestehende Strukturen und Berufsgruppen
  • Politik: idealisiert ist eine Gesellschaft das Zusammenwirken verschiedener Gruppen, die divergierende Interessen aushandeln, durchkämpfen, etc.. Das funktioniert nur bei einer genügend großen Anzahl an Mitspielern. Gegenwärtig besteht eine historisch einmalige Konzentration von militärischer und wirtschaftlicher Macht. Am konkreten Fall der Luftfahrt: noch kann auch die Maschine einer missliebigen Regierung nur mit größerem Aufwand abgeschossen oder umgelenkt werden. Bei Steuerung vom Boden aus wäre das ein Kinderspiel.

Bin ich vor allem aus letzterem Grund gegen ein Passagier-UAV

Am Rande, klang weiter oben an: ärztliche Arbeitszeiten von ununterbrochen 72 Stunden sind Hirngespinste. Tagdienst plus Bereitschaftsdienst die Nacht über sind unter allerungünstigsten Umständen, wenn ein Chirurg fast durchoperiert, unter 24 Stunden. Dann geht er nach Hause.
29. März 2015: Von Flieger Max L.oitfelder an Thore L. Bewertung: +2.00 [2]
Nein, Autoland heisst nicht "ALLES automatisch".

Dass mit einer zusätzlichen automatischen Funktion das Problem nicht gelöst wäre ist doch klar ersichtlich anhand des Bilbao-Vorfalls: es ging nicht um EINEN (den einzigen) installierten Sensor sondern um deren drei, von denen nach der Logik "wenn einer abweicht haben die anderen zwei Recht" leider der einzige intakte ignoriert wurde und die annähernd gleich fehlerhaften Werte der anderen beiden als korrekt angenommen wurden.
Soo einfach ist es also nicht, man bräuchte für jedes System Redundanz und Fehlerlogik. Und auch die kann versagen.

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