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9. November 2013: Von B. Quax F. an 
Da schreibst DU meine Gedanken. Das "Unverwundbar" Gefühl kommt sicher irgend wann, wenn man mit so einem Gerät fliegt. Ohne es als Vorwurf zu meinen, glaube nicht das ihn das Wetter wirklich interessiert hat oder er es sich angeschaut hat. Er kommt ja einfach durch und drüber.

Zwei Punkte finde ich aber seltsam. ATC wußte vom SIGMET, Pireps und dem severe icing. Die "kleinen" Maschinen im LowLeve segmentl wurden umgeroutet. Das werden ja alle Lotsen mitbekommen haben. Warum haben die dann die TBM so in den Mist geschickt und nicht auf die Cruise Höhe? Sicher gab es Verkehr aber man fliegt ja auch um die CB´s und nicht durch! Da hätte man den IMC Einflug wohl schon verhindern können?

Der zweite, warum dieser völlig unkontrollierte Sturzflug mit Zerlegung in der Luft (Overspeed)? Im Steigflug zu langsam/Strömungsabriss aber wenn die Nase nach unten schaut hat man ja wieder Geschwindigkeit, warum konnte man die Maschine nicht wieder stabilisieren? Unvermögen oder Aerodynamisch unmöglich?
9. November 2013: Von  an B. Quax F. Bewertung: +1.00 [1]
Ich muss es mir noch mal ansehen, aber sie hatten ihn ja gewarnt und ihm schon vorab einen größere Höhe angeboten ... aber es scheint in diesem speziellen Fall fast blitzartig gegangen zu sein, dass die Maschine extrem viel Eis ansetzte.
Offenbar war der Eisansatz so stark, dass die Maschine aerodynamisch völlig flugunfähig war ... ich weiß nicht wie man sonst diesen offenbar fast vertikalen Sturz über eine so große Höhe erklären kann ..

Vielleicht aber unterschätzt man auch, wie schnell das Flugzeug in so einem Fall Fahrt aufnimmt, und wer weiß: Vielleicht hat sich die Maschine auch bei einem Abfangversuch zerlegt? Das aber müsst aus der Unfallakte ersichtlich sein, denn das kann man aus der Art der Zerlegung ableiten. Wenn man die Holmkonstruktion der TBM700 mal gesehen hat (ich), dann weiß man jedenfalls, dass da enorme Kräfte am Werk waren. Das Teil ist eigentlich gebaut wie eine Brücke ...
10. November 2013: Von Andreas Ni an  Bewertung: +2.00 [2]
Der Eine oder Andere wird sich an diesen Unfall noch erinnern können:
Eine Cessna 310 ist laut Sabine Behrle zwar gewisslich auch nur eine Kaffeeflieger-Zweimot, und tatsächlich wird eine TBM700 bestimmt viel mehr an Eis vertragen, aber auch hier handelte es sich um ein gut motorisiertes, für Vereisungsbedingungen zugelassenes Flugzeug und es ging ebenfalls sehr schnell, bis es nur noch nach unten ging.

https://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/1991/Bericht_91_3X621_Darmstadt_Cessna-T310.pdf?__blob=publicationFile
10. November 2013: Von Othmar Crepaz an Andreas Ni
Ich erkenne hier gewisse Parallelen zum TBM-Unfall.
Bei der TBM hielt der Controller das Flugzeug unnötig lange im FL170, wo durch PIREPS bekannt war, dass hier starke Vereisungsbedingungen herrschten. Freigaben zum Durchflug von bekannten Vereisungsgebieten (egal, ob rauf oder runter) sollten nur erteilt bzw. befolgt werden, wenn ein "continous climb resp. decent" möglich ist. Wobei sich die US-Lotsen viel leichter tun, da hier die Piloten unaufgefordert und fleißig gefährliche Wettermeldungen in Form von PIREPS absetzen. In Europa tun das wohl nur FAA-ausgebildete Piloten, so selten bekommt man diese wertvollen Infos.
Bei der C310 hatte der erfahrene Pilot nicht grundlos den FL080 gewählt wegen der 0°-Grenze. Er wurde vom Controller ins Verderben geschickt, weil der offenbar keinen Zugriff auf die Wettersituation und die Vereisungsbedingungen oberhalb von FL080 hatte.
Die Conclusio aus diesen beiden Unfällen kann für uns Piloten nur sein, verstärkt Wettermeldungen abzugeben. So überladen sind unsere Frequenzen nicht, dass dafür keine Zeit ist. Und weiters: Freigaben auch hinsichtlich besonderer Umstände zu überlegen und ggfs. auch ablehnen. Es gibt Bereiche (z.B. das Dreieck Karlsruhe-RID-Saarbrücken) wo die Controller, bedingt durch den Frankfurt-Verkehr und Ramstein, einen gerne sehr früh auf FL100 oder darunter loswerden möchten oder müssen. Häufig von blue sky hinunter in die Waschküche. Das habe ich schon öfters erfolgreich abgelehnt und lieber ein Re-Routing mit ein paar Minuten Umweg dafür inkauf genommen.
10. November 2013: Von Stephan Schwab an Othmar Crepaz
Sagt man dann einfach "unable to descend due to icing below" oder gibt da eine andere Ausdrucksweise?
10. November 2013: Von Flieger Max L.oitfelder an Stephan Schwab
Zum Beispiel. Es ist sicher gut, den Grund mit anzugeben.
10. November 2013: Von Othmar Crepaz an Stephan Schwab
Ja, genau so. Nur müssen ja nicht unbedingt icing conditiones herrschen - alleine schon für passengers comfort habe ich keine Lust, aus blue sky in cumulative Bewölkung abzusinken und die nächsten 20 Minuten in einem für Turbinenflugzeuge unwirtschaftlichen Level zu fliegen, wenn sich das vermeiden lässt. Das erkläre ich dann auch so und bekomme fast immer ein anderes Routing oder darf "oben" bleiben.
10. November 2013: Von Stephan Schwab an Othmar Crepaz
Da war auch das Thema der PIREPs. Als aktueller IFR-Student würde ich gern erfahren wie das in Europa mit ATC gehandhabt wird. Kann man dazu - gehört ja zum Thema - ein wenig mehr zu sagen?
10. November 2013: Von Achim H. an Stephan Schwab
"unable due to weather" oder "request due to weather" sind gut. Da muss der ATC schon sehr gute Gründe haben, wenn er das verweigert und es kommt sehr selten vor, dass er noch weitere spezifische Nachfragen hat. Ein ATCler ist nicht kompetent um beurteilen zu können, welche flugbetrieblichen Implikationen bestimmte Wetterbedingungen haben und versucht dies auch nicht.

PIREPs sind in Europa sehr selten. In den USA gibt es sogar eine von den Piloten beherrschte Standardphraseologie aber das kennt hier keiner. pc_met hat eine PIREP-Rubrik, wenn da etwas drinnen ist, dann sind es garantiert US-Crews. Dadurch dass es bei uns kaum GA-Verkehr gibt, sind die wenigen PIREPs dann auch zu 90% MOD TURB FL370 und so.

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