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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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22. Oktober 2024 17:47 Uhr: Von Willi Fundermann an Alexander Callidus Bewertung: +2.00 [2]
22. Oktober 2024 18:17 Uhr: Von Markus S. an Willi Fundermann

Langsam brechen die Wolkenkuckucksheime rund um "erneuerbare Technologien" immer häufiger in sich zusammen. Übrig bleibt Schall und Rauch und Milliarden Verluste für Investoren, die mal eben schnell das große Rad drehen wollten. ;-)

22. Oktober 2024 18:24 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Markus S.

Von den ganzen zulassungsvorschriften abgesehen...die noch garnicht existieren...es wird was....aber erst in 10 jahren

22. Oktober 2024 19:37 Uhr: Von Mich.ael Brün.ing an Markus S. Bewertung: +12.67 [13]

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass man nach fast 10 Jahren keinerlei Testdaten hat.

Man muss doch einen Prototyp des Motors gebaut haben, oder nicht? Man müsste doch ein Scale-Modell in den Windkanal gesetzt haben oder zumindest das einer Tragfläche? Man wird Elektromotoren auf einem Teststand geprüft und die Entladung und Ladung von Akku-Packs gemessen haben?

Irgendwelche belastbaren Testdaten muss es geben und irgendjemand muss da auch mal nachgerechnet und extrapoliert haben. Oder könnt ihr Euch einen erfahrenen, etablierten Ingenieur in Deutschland vorstellen, der das nicht macht sobald er Daten hat?

Jetzt mal angenommen, die haben das gemacht und stellen fest: Das wird nie funktionieren!

Was macht man dann?

Sagt man den Investoren:

Sorry, unsere Träume lassen sich nicht verwirklichen. Wir waren überoptimistisch und haben auf Wunder in der Akkutechnologie gehofft. Ihr habt uns 800 Mio. Euro gegeben und es sind noch 300 Mio Euro übrig, also schreibt bitte 500 Mio ab und nehmt den Rest wieder zurück.

Nein. Etwas Derartiges habe ich bei Projekten dieser Größenordnung noch nie erlebt. Oder kennt ihr eines? Das Geld wird eigentlich immer vollständig verbrannt, denn die Insolvenz liefert einem Gottseidank eine andere, elegante Ausrede.

Statt dem ehrlichen und frühen Eingeständnis der Unmöglichkeit lautet die Aussage daher:

Sorry. Das Geld reicht leider nicht! Wir haben unser Bestes getan, um eine wirklich tolle Idee und ein geniales Konzept zu verwirklichen. Leider sind die Geldgeber einfach nicht visionär genug und die Politik lässt uns im Stich! An uns hat es nicht gelegen!

22. Oktober 2024 20:11 Uhr: Von F. S. an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +1.00 [1]

Das Geld ist schon weitgehend verbrannt!

Zu Ende letzten Jahres war der Wert des Shareholder Equity in der Bilanz noch 37 Mio. USD. Selbst wenn sich seitdem nichts wesentliches verschlechtert hat, wäre das die Maximalsumme dessen, was da wäre, um es wie Du sagst, den Investoren vor der Insolvenz zurück zu geben. Man kann vermuten, dass eine geordnete Abwickluing (bei der man dann ja auch Kündigungsfristen, etc. einhalten müsste) teurer wäre, als diese 37 Mio....

22. Oktober 2024 20:14 Uhr: Von Mich.ael Brün.ing an F. S.

Mein Szenario bezieht sich auf einen Zeitpunkt, zu dem die ersten Testdaten verfügbar waren. Das dürfte spätestens vor 6 Jahren gewesen sein, als nämlich die erste Abwandlung des Ursprungskonzepts bekannt gegeben wurde.

22. Oktober 2024 20:26 Uhr: Von Markus S. an Mich.ael Brün.ing

Mit dieser Erkenntnis hätte man nie 800 Millionen von Investoren abziehen können. In diesen Jahren konnte man wunderbar träumen wie toll man ist. Der Aerokurier hat eigentlich früh genug gewarnt. Die Investoren und Founder waren trotzdem schlauer. Zum Glück hat der Staat noch rechtzeitig die Leine gezogen und war nicht ganz so doof.

Interessantes Marketing Video, ab 24:30 min. gehen die Pferde durch.: https://youtu.be/AS7efghvnjk?feature=shared

22. Oktober 2024 21:52 Uhr: Von Alexander Callidus an Markus S. Bewertung: +2.00 [2]

Ernst gemeinte Frage, weil das ein ganz fremdes Gebiet ist: da wird in einem Projekt auf vielen Bereichen Neuland betreten, dazu Gründer, die wie Versicherungs-Drückerkolonnen auftreten. Technisch, habe ich jetzt gelernt, ist das nicht unmöglich, aber von sehr vielen Variablen abhängig, die abgewogen werden müssen. Mit existierender Technologie ging das 2019 klar nicht auf. Die Testdaten wurden gar nicht herausgegeben, technische Daten kaum. Noch 2021 ist das Substantiellste ein sogenanntes "Paper" eines der Gründer, das nur aus Rosinenpicken besteht und keine eigenen Daten enthält.

Gut, man muß vielleicht Luftfahrtingenieur sein, um das wie in dem verlinkten Video aufdröseln zu können. Aber warum investiert jemand in sowas? Gehört das nicht zur due diligence, wenn so hohe Summen im Spiel sind? Die patzigen Antworten von Frank Thelen in dem Video "so ein paar Professoren" lassen mich vermuten, daß wenig Sachverstand im Spiel ist. Es wirkt, als würden da halb besoffen an der Bar Millionendeals eingefädelt. Oder stehen die so unter Renditedruck, daß das Geld fast blind investiert wird? Ein sprichwörtlicher sehr vermögender Fast-Verwandter in den USA hat sein Geld mit Vermögensverwaltung gemacht und erzählte, ihn unterscheide von anderen, daß er persönlich zu jedem potentiellen Invest hinfahre und sich ein sehr gründlichen Eindruck von Personen und Zahlen verschaffe. Ist das eine Ausnahme? Seltsame Branche.

Was ich vorhin noch vergessen hatte: Lilium hat in seinem "Paper" für den Motorwirkingsgrad supraleitende Spulen angenommen. Klar, geht in Ordnung - sowieso - genau ...

23. Oktober 2024 08:22 Uhr: Von F. S. an Alexander Callidus Bewertung: +6.00 [6]

Die Startup-Szene hat ihre eigenen "Gesetze". Viele machen den Fehler, dass sie glauben, dass "Produkt" von Lilium sei ein Fluggerät, ein Transportservice oder ähnliches. Das ist grundsätzlich falsch.

Das "Produkt" das Lilium herstellt waren von Anfang an, die Aktien eben dieses Unternehmens. Das sie "nebenbei" ein Fluggerät bauen, hängt vor allem daran, dass man von solchen Aktien viel schlechter Werbevideos drehen kann. Man braucht ja was zum zeigen und (Model-)Flugzeuge faszinieren halt viele Menschen.
Das erkennt man schon rein sprachlich daran, dass sich die Initiatoren von Lilium (und ähnlichen Startups) nicht "Unternehmer", sondern "Gründer" nennen: Es geht ihnen nicht im Kern darum, einen Geschäftsbetrieb aufzubauen und zu betreiben, sondern darum, etwas zu Gründen, von dem sie dann Aktien verkaufen können.

Dazu passt Frank Thelen als Investor. Er nennt sich ja selbst "Exit-Orientierten Investor". Das bedeutet nix anderes, als das sein Ziel nicht ist, in Unternehmen zu investieren, um dann beim erfolgreichen Geschäftsbetrieb von den Gewinnen des Unternehmens zu profitieren, sondern sein Investment nur so lange zu halten bis sich jemand anderes findet, der mehr dafür bezahlt. Das hat etwas von einem Schneeballsystem.

Wobei man die ursprünglichen Gründer auch ein bisschen in Schutz nehmen muss: Wenn einer von uns in seiner Masterarbeit ein Fancy-Modellflugzeug gebaut hätte und jemand gekommen wäre und gesagt hätte: "Ich geb Dir ne Milliarde, damit dur daraus ein echtes Flugzeug baust" - wer hätte da nein gesagt?

Die Dolchstosslegende, dass am Ende nur der Innovationsferindliche Staat ein super erfolgreiches Startup zerstört hat, weil er mit den 50 Mio. geknausert hat, die es gebraucht hätte, um das Ding erfolgreich über die Ziellinie zu bringen, wird ja schon vorbereitet.
Dass selbst nach den Zahlen von Lilium noch mindestens eine halbe Mrd. fehlt, bis auch nur die ersten Umsätze rein kommen, kann da leicht übersehen werden...


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