Die Kernkraft ist halt nur auf den ersten Blick eine Lösung. Natürlich kommen gewisse Teile der Grünen aus der Anti-KKW-Zauselbärzeit, mal etwas böse formuliert.
Aber: Man muss einfach mal die Risiken der Kernkraft sehen und die technischen Hintergründe, und dann kommt man recht schnell dazu warum die Kernkraft zu Recht keine Rolle mehr spielt im zukünftigen Energiesystem.
1. Kernspaltungskraftwerke brauchen Uran. Die Herstellung ist aufwendig, die Uranressourcen sind ziemlich endlich, sie kommen aus kritischen Ländern (Niger), und der Abbau ist enorm umweltschädlich (SDAG wismut). CO2 erstellt in der gesamten Kette.
2. Das Entsorgungsproblem ist und bleibt ungelöst. Mit jedem Jahr die KKW länger laufen wird das Problem größer.
3. KKW sind unglaublich teuer, insbesondere der CAPEX Bedarf beim Bau ist extrem. Unsere KKW sind abgeschrieben gewesen und daher liefen sie relativ günstig, auch, weil die Kosten für zukünftige Revisionen nicht mehr eingeplant werden mussten. Wenn man dagegen wie in Frankreich auf einmal Laufzeiten von 60 bis 100 Jahre plant, dann steigen die Kosten exorbitant, denn irgendwann muss man dann massiv investieren in den Erhalt, oder die KKW stehen ungeplant still. Und: Kein KKW der letzten Jahre wurde im Budget- und Kosten- und vor allem Zeitplan fertig. Flamanville 3, Olikuluotu, Hinkley Point C - alle deutlich verspätet und deutlich zu teuer.
4. KKW sind recht schlecht regelbar. Das lässt sich zwar mit modernen Konzepten etwas mitigieren, aber die existieren überwiegend nur auf dem Papier.
5. Anschlagsrisiken und Risiko bei Krieg sieht man gerade in der Ukraine. Ist allerdings bei anderer Infrastruktur auch nicht anders, wenn Helwin gesprengt wird stehen die Windparks still - aber von denen gehen keine derart großen Risiken aus.
Ich wäre durchaus dafür gewesen die KKW länger laufen zu lassen - aber Fakt ist, dass sie nicht ins zukünftige Energiesystem passen.