Also: Wenn du konkret “Und du hast, wie so viele andere die "vergessen", die nicht das Geld dafür haben. Und jetzt bitte nicht damit kommen, das es irgendwie ausgeglichen wird.” sagst und ich dann detailliert darauf eingehe, dass das eben auch mit schmalem Geldbeutel ausgeglichen werden kann, nimmst du den Vergleich mit dem Gewicht unserer beider PKWs persönlich? Dein PKW (und Flugzeug!) sei dir von Herzen gegönnt, nicht einmal wenn du ihn nicht beruflich nutzen würdest; ich werde niemals etwas dagegen sagen, wenn jemand mit einer Turboprop für das bessere Gelati mal nach Venedig fliegt, ich habe da als komplett neidfreier Mensch (außer auf MiG-29 Piloten) wirklich überhaupt kein Problem mit. Aber ich habe mit der intellektuellen Redlichkeit ein Problem: Wenn hier als Argument vermeintlich auf die Realität der Ärmsten geguckt wird, während in Wahrheit der Ausgleich durch die eine oder andere Maßnahme problemlos möglich ist. Man kann PKWs so günstig betreiben, dass die Pendlerpauschale ein Arbitragegeschäft ist. Ich werfe das persönlich niemandem vor, hab es auch noch nie gemacht und werde es auch nie machen.
Nur: Wenn wir gesamtgesellschaftliche Ziele festlegen, dann bitte mit harten Argumenten.
Beispiel? Ich kann mich wahnsinnig über Bürgermeister aufregen, die alte Stinker aussperren (Mainz/ Wiesbaden), von Leuten, die sich diesen Wechsel eben einfach nicht leisten können.
Aber auf volkswirtschaftlicher Ebene kannst du dir mal angucken, wie sich die PS-Zahl und das Gewicht von Golf 1 - 7 verändert hat. Ein Teil durch passive Sicherheit, konzediert, aber trotzdem haben wir heute 57 mio KFZ auf den Straßen, 47 mio PKW, und die rechte Spur ist ein hochsubventioniertes Warenlager, wenn man mal die ganze Volkswirtschaft ehrlich berechnet. Also brauch das einen angemessenen Preis. Den hätten wir seit 1990 konstant einfordern müssen. Wir erinnern uns doch alle noch, dass es damals weniger Vekehr gab?
Mir wäre es viel lieber, der Durchschnittsverdienst wäre komplett einkommenssteuerfrei (wie in Hongkong, falls das da jetzt noch so ist), und die Verbrauchssteuern lenken eben den Naturverbrauch. Mit längerfristiger Anpassungszeit. Schafft die richtigen Anreize, und eine kleine Mietwohnung, umgeben von anderen beheizten Wohnungen, mit einem Kleinwagen, den man ordentlich pflegt, nivelliert diese Argumentation sofort. Und - das gilt auch auf dem Lande. Da sind die Mieten deutlich tiefer als im Ballungsraum. Gleicht sich von alleine aus.
Also - wenn du sonst immer gegen gewisse vermeintliche oder echte Attribute der Grünen-BT-Fraktion herumreitest aber jetzt hier eine CO2-Kompensation als akzeptabel einstufst (mit Recht, meines Erachtens), dann merkst du ja selbst, wie diese Gebetsmühle die fahren SUV und fliegen am meisten” offenbar doch nicht zieht.
Der Flug um die Welt war übrigens CO-neutral, so ist das, wenn man mit einem Waldbesitzer fliegt. Und: Selbst sonst hätte ich ihn selbstverständlich mitgemacht.
2,1 Kinder pro Frau ist übrigens populationserhaltend. Die fahren übrigens gerade Kettkar ;).
“Aber das alles kann ein normaler Angestellter mit Frau und Kind nicht tun, da er nicht das Geld und die Möglichkeiten hat. Da ist Geld ein knapper Rohstoff, dass wollen offensichtlich viele nicht einsehen. ”
Also mit einem Gehalt öD des alten Herren, drei Kindern und damals noch praktisch keiner Flugreise war das in meiner Jugend so, dass wir Süd-, West- und Nordeuropa außer den Linksverkehrländern komplett abgedeckt haben. Das geht auch heute noch. Ohne Verzicht - nur mit längeren Autofahrten und im unteren Spektrum der Beherbergungen. Nur wird der Passat jetzt ohne Nachzugucken das Doppelte wiegen, die dreifache PS-Zahl haben und einen größeren Anteil vom Nettolohn der Erwerber kosten. Aber dafür gibt es ja Gebrauchtwagen und Dacias. Wir reden hier von 12 € mehr im Monat, wenn man 1000 km im Monat pendelt und 7 l/ 100 km verbraucht, gerade woanders gelesen.
Fleischauer polarisiert ja ganz gerne (Klicks zahlen sein Gehalt) und hat ein taktisches Verhältnis zur Wahrheit:
https://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/deutschland-die-maer-von-den-gruenen-suv-fahrern-a-f27a2db3-0427-4766-b02d-dc7eb806083d
Das sind die realen Umfragezahlen. Der Mann argumentiert ungefähr so wie Ostblockpropagandisten früher. Wer ein derartiges Verhältnis zur Wahrheit hat wie Jan F., sollte vielleicht nicht Baerbock kritisieren, wenn sie Solardach sagt statt Dach mit Solarpaneelen. Eine Tankstelle ist ja auch immer noch eine Tanke, selbst wenn man sie zur Tanke verkürzt. Jeder weiß bei beidem, was gemeint ist.
Preise für Lastenräder mit E-Antrieb für Doppelverdienerkolumnisten: Sorry, gibt auch gebrauchte Fahrradanhänger und Römer. Oder man geht zur Kita zu Fuß, die gibt’s ja eigentlich ganz schön dezentral. Aber Hauptsache mal Stimmung machen, der Mann.
Dass der Mann von Recherche und Fakten nix hält, weiß man ja schon länger... das ist wie in der Luftfahrt, wenn da mal ein sachlicher Bericht ohne Fehler kommt, freut man sich schon gewaltig. Und wir wissen alle, wie dort das Regel-Ausnahme-Verhältnis ist....
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/europaeische-union-alles-sind-gleich-eu-beamte-sind-gleicher-a-1268939.html
Also, ich würde ihn bei Fakten nicht zitieren. Er lebt von seinen Klickraten. Nicht von der Qualität seiner Recherche. Zeigt eher, dass Edelfedern die Wirtschaft und Wirklichkeit nicht so verstanden haben.
Ach ja, schöne Photos von den Antennen!