Die Fallsterblichkeit hilft nicht, weil sie von der Testrate abhängt. Interessant wäre die Sterblichkeit der Symptomatischen - die ist aber nicht systematisch veröffentlicht. Eine Quelle für den Zeitverlauf der Gestorbenenzahlen habe ich nicht gefunden, JH zeigt mir nur die overall cases an.
Die Schweden haben 3 1/2 mal so viele Gestorbene/100000 Einwohner wie Deutschland und die Kurve der Infizierten ist hier eine Woche früher als in Schweden abgeflacht. Der Abstand der relativen Gestorbenenzahlen könnte sich also noch vergrößern.
[Nachtrag]:
Wenn man nach der ersten Welle die Gestorbenen/100000 Einwohner als einen Erfolgsparameter nimmt, kann man die Zahl gegenüberstellen:
-den aufgewendeten finanziellen Ressourcen
-Zeitpunkt und Umfang der Einschränkungen
-Struktur des Gesundheitswesens
Bei der Effizienz sind die USA Schlußlicht (Lebenserwartung und Kindssterblichkeit bei Wikipedia), sonst unterscheiden sich dei Industrieländer nicht übermäßig; bei den Maßnahmen kannst Du Österreich, Deutschland, Polen Ländern wie UK, Niederlande, Schweden, USA gegenüberstellen; die Struktur des GEsundheitswesens zu bewerten ist wohl das schwierigste und politisch brisanteste. Italien zB hat auch deshalb so katastrophale Zustände in den Krankenhäusern gehabt, weil es dort viel weniger niedergelassene Ärzte gibt, die KH waren also überlaufen mit Patienten, die dort überhaupt nicht hingehört hätten. In den skandinavischen Ländern ist die Versorgung viel schlechter (weitere Wege, längere Wartezeiten), aber ohne daß die Bevölkerung bisher in Zahlen meßbar darunter gelitten hatte.
Der Systemvergleich ist ein weites Feld, viel substantielles kenne ich nicht, mag an mir liegen.
[Nachtrag II]: hier die Mortalität auf Einwohner sowie auf Fälle bezogen (problematisch wg Testregime)