1. Vereisungsfahr? Es gibt genau einen wirtschaftlichen Prozess zur Sauerstoffgewinnung, nämlich den Linde-Prozess. Dabei wird zunächst Luft verflüssigt. Wo ist bei flüssiger Luft (Temperatur weit unter Null) wohl das Wasser hingegangen? Eben. Der resultierende Sauerstoff ist trocken. Also Null Bedenken wegen Vereisung. (Im übrigen wird bei der relativ langsamen Expansion durch einen MH-Dauerströmer das Ventil im Flugzeuginneren bei weitem nicht kalt genug, um Vereisung zu ermöglichen.
2. Vergiftungsgefahr? Nochmal das gleiche Argument: Was passiert wohl mit den üblichen "Schmutzgasen" (zB NOx) bei der Verflüssigung von Luft und anschließenden Abdestillation? Ähnlich wie Wasser werden die rausgereinigt - würde ich zumindest mal annehmen. Aber selbst wenn nicht: machen wir uns mal nichts vor, gerade als Flieger ist die Luft, die wir einatmen (zB beim Tanken oder wenn der Nachbar seine Turbine startet), alles andere als sauber.
Ich nehme definitiv Sauerstoff "aus dem Baumarkt" (soll heißen aus der technischen Anwendung) und habe keinerlei Probleme und noch weniger Bedenken.
Dass Sauerstoff als "Arzneimittel" deklariert wird bzw. im DAB vorkommt, ist ein Treppenwitz*. Wenn schon, dann müsste es ein Medizinprodukt sein, denn Sauerstoff hat keinerlei pharmazeutische Wirkung. Aber erzählt das mal den Zulassungsstellen....
PS * Auch sterile Salzlösung gilt als "Arzneimittel". Dazu hatte ich vor ca. 10 Jahren mal eine Diskussion mit dem Ergebnis: in Hessen war es Medizinprodukt, in Bayern Arzneimittel :-)
PS2. Hier noch John Deakin zum Thema: https://www.avweb.com/news/pelican/182079-1.html