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17. Mai 2017: Von Erik N. an Ulrich Dr. Werner

Mal eine Frage an Sie: Wenn man als Kind im Hochgebirge aufgewachsen ist, mehrere Monate im Jahr im Engadin, gewöhnt sich der Körper dann an die Höhe ? Wenn ja, wie lange hält das an ?

Wenn man jedes Jahr im Hochgebirge Skifahren geht, und z.B. den ganzen Tag Corvatsch (3.300m) ohne Kopfweh oder Ermüdung wegsteckt, kann man das auf Flüge übertragen ?

Oder ist das ein Ammenmärchen ?

17. Mai 2017: Von Ulrich Dr. Werner an Erik N. Bewertung: +6.00 [6]

Guten Tag

Die Fragen erfordern mehrere Antworten und es wird etwas medizinisch, ich hoffe das langweilt nicht zu viele:

  1. Ja, der Körper gewöhnt sich an die Höhe, aber nur bezüglich der Sauerstofftransportkapazität. Bei Höhenaufenthalt wird durch vermehrte natürliche Erythropoetinbildung eine vermehrte Hämoglobinbildung angeregt (mehr rote Blutkörperchen). Dieser Effekt tritt nach ca. 2 Wochen ein und erreicht sein Maximum nach ca. 4 Wochen. Der Effekt verpufft aber ca 4 Wochen nach Verlassen der Höhe, da sich dann das alte Gleichgewicht wieder einstellt. Das Ergebnis ist aber quasi nur eine relative Verbesserung der Kondition, insbesondere wenn der Vorteil „nach unten“ mitgenommen wird (legales Doping). Es hilft nicht, einen physikalischen Sauerstoffmangel oder einen Druckabfall zu kompensieren! Eine gegebene Sauerstoffsättigung bleibt gleich.
  2. Kopfweh oder Ermüdung sind individuelle Symptome, die der eine eher/häufiger bekommt als der andere. Die Aussage ist daher lediglich, wer beim Skifahren in 3000 m keine Beschwerden hat, hat auch beim Fliegen in 3000 m wahrscheinlich keine Beschwerden. Er hat aber die gleichen physikalischen Einschränkungen wie jemand mit Beschwerden, er ist sich dessen nur länger unbewusst und daher eher mehr gefährdet.
  3. Zum Ammenmärchen oder schlimmer, zur Gefahr wird es, wenn längere Beschwerdefreiheit oder Höhenanpassung mit einer erhöhten Widerstandskraft gegen die physikalischen Gegebenheiten gleichgesetzt wird. Das gibt es nicht.

Gruß

Ulrich Werner


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