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10. Mai 2016: Von Malte Höltken an Johannes König Bewertung: +2.00 [2]

Du legst mir hier Aussagen in den Mund, die ich so nie getätigt habe.

Dies ist gewiss nicht meine Intention, allerdings erweckten Deine Beschreibungen der Versuche von Vereinen eine Kurzmitgliedschaft zu bekommen im Umfeld Deiner sonstigen Beschwerden über Flugschulen in meinen Augen nicht den Eindruck, als wärest Du mit den Entscheidungen der Vereine nicht im Grünen. Aber sei's drum, die Sache ist ja eh gegessen. Mir ging es nur darum aufzuzeigen, daß Vereine nciht zwangsläufig von diesen "Deals" profitieren und es nicht im Vereinssinne sein muß, daher auch nicht zwangsweise ein Win-Win gewesen wäre. Insbesondere bei Fluglehrern, die sich im Verein (und nur dort) für eine geringe Aufwandsentschädigung der Aus- und Weiterbildung der Vereinsmitglieder engagieren.

Aber die Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Vereinsmaschinen jeden Tag von SR bis SS in der Luft sind...

Müssen sie auch nicht. Aber schon eine Buchung für eine halbe Stunde kann eine Reise komplett unterbinden. Daß Du dem nicht im Wege stehen würdest und Dich an die Verfügbarkeiten anpassen würdest ist zwar löblich, aber nicht vorauszusetzen und unter Umständen auch aus einer Anfrage nicht herauszulesen.

Ich weiß nicht, wie oft ich das noch sagen muss: Mir ist durchaus klar, dass mehr Flugstunden auch mehr Kosten bedeuten. Ich bin nicht doof und auch nicht weltfremd. Ein schriftliches Angebot hat aber den Vorteil, dass die Schule nicht einfach im Nachgang den Preis um 10€/h ggü. der mündlichen Aussage am Telefon heben kann, so wie mir das passiert ist.

Daß Dir das klar ist, ist hier wohl bei jedem angekommen, jedoch - und das möchte man Dir vermitteln - lässt sich diese Erkenntnis nicht aus Deiner Anfrage herauslesen, zumindest nicht aus der, die Du veröffentlicht hast. Denn diese erstreckt sich über ein Angebot mit allen Kosten für die Klassenberechtigung SEP. Du hast weder gefragt wie eine solche Schulung aussieht (um zum Beispiel den Aufwand auch anhand Deiner Fliegerei, die der Flugschule ja unbekannt ist), noch wie die Verwaltungsgebühren oder Flugstunden- und Lehrerpreise aussehen. Die Anfrage ist für jede Flugschule so vage, daß es schlicht unmöglich ist, ihr wirklich gerecht zu werden. Nimmt die Flugschule einen Minimalaufwand an, ist sie in der Gefahr, daß Du Dich bei mehraufwand auf das Angebot berufst, letztlich ist es ja auch für denjenigen der das Angebot einholt, genau dazu da. Setzt sie ein zu hohes wirtschaftliches "Sicherheitspolster" an, verliert sie Dich ohnehin als Kunden, da Du durch die Formulierung der Anfrage signalisierst, daß Du möglichst wenig Geld ausgeben möchtest.

Die Einschränkungen, die Du in der Diskussion hinterherschiebst (Landegebühren nur am Heimatplatz, CRE nur als Mitarbeiter der Flugschule, klaglose Zahlung der Mehrstunden, etc.pp.) geht einfach nicht aus Deiner Anfrage hervor, und daher können es viele hier nachvollziehen, daß Du keine Angebote erhalten hast.

Natürlich ist es mau, wenn Du keine Ansprache erhälst, aber ein persönliches Gespräch, ggfs verbunden mit dem ersten Evaluierungsflug auf einem der Schulflugzeuge ziehe ich persönlich immer einem formalen "Angebot" vor.

Du sagt, Piloten müssen eigenverantwortlich entscheiden, ob Sie die C150 für die NFQ nehmen oder nicht.

Nein, ich habe gesagt daß Zertifizierung nicht von Eigenverantwortung befreit. Aber im Grunde müssen sie es selber entscheiden, ja. Es kann neben der Zulassung andere Gründe geben, von der Nutzung einer bestimmten Maschine abzusehen. Da wäre zum Beispiel die Ausrüstung, Wartungszustand der Nachtflugbeleuchtung, Planung von Wartungsintervallen, aber auch Fragen der Flugeigenschaften oder Flugleistungen. So kann die Cessna 150 beispielsweise prinzipiell für Nachtflug zugelassen sein, allerdings nicht über die nötige Ausrüstung verfügen. Die Arrow verfügte eventuell über beste Ausrüstung und Zuverlässigkeit, aber der Flugschüler hat weder die Unterschiedsschulung auf Klappfüße, noch die auf Wackelpropeller. Die Capitaine ginge auch, aber für eine Nachtflugeinweisung mit Spornradflugzeugen möchte man schon, daß der Schüler diese sicher beherrscht. Es gibt viele Argumente gegen oder für ein bestimmtes Flugzeug in einer bestimmten Situation. Zertifizierung sagt nur aus, daß die versprochenen Eigenschaften und Leistungen auch erbracht erden und erprobt wurden.

Gleichzeitig sprichst du dich dagegen aus, dass ich eigenverantwortlich entscheide, die C150 für das SEP-Rating zu nehmen.

Jetzt legst Du mir Dinge in den Mund.

11. Mai 2016: Von Johannes König an Malte Höltken Bewertung: +6.00 [6]

Malte,

ich habe gestern Abend noch gesehen, dass du geantwortet hast. Vielen Dank nochmal für deine ausführliche Antwort. Ich habe Sie interessiert gelesen, gehe jetzt aber nicht mehr auf jeden Punkt ein, da ich das Thema zum Abschluss bringen möchte. Im Großen und Ganzen glaube ich aber, dass wir mit unseren Ansichten gar nicht so weit auseinander liegen. Sei dir auch versichert, dass ich eine Anfrage an eine Flugschule heute anders formulieren würde.

Eine Nacht drüber schlafen hilft oft, die Gedanken zu sortieren. Zusammenfassend kann man denke ich sagen, dass es zwei gegenteilige Ansichten gibt:

Die erste Fraktion (zu der ich mich und tendenziell auch Simon, Achim und TJ zählen würde) sieht die Flugausbildung als eine Dienstleistung, die einzukaufen ist. Entsprechend hole ich Angebote ein und nehme dann das für mich objektiv attraktivste (wie gesagt, nicht zwingend billigste). Dafür brauche ich genaue Informationen über alle Einzelheiten. Also eine sehr nüchterne Betrachtungsweise.

Die zweite Fraktion (zu der ich eher z.B. Alfred, Erik, Andreas und Reiner zählen würde) sieht die Flugausbildung eher als ein "Agreement zwischen Gentlemen". Die Chemie muss stimmen, Gegenseitiges Vertrauen ist wichtig, Abmachungen werden per Handschlag gemacht, der einzelne Euro ist nicht so ausschlaggebend. Fokus ist hier klar auf der persönlichen Beziehung.

Auf den Bankensektor übertragen entspricht die erste Fraktion wohl eher dem Konzept einer Direktbank (Klare, standartisierte Produkte, genaue Preislisten, Kontakt nur per Mail/Hotline, hohe Kundenfluktuation), die zweite Fraktion dem eines Privatbankiers (sehr persönliche Betreuung, langfristige Geschäftsbeziehung, maßgeschneiderte Lösungen aus persönlicher Beratung).

Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen. Selbstverständlich muss die Chemie stimmen, wenn es nicht "passt", dann wird auch nix draus werden. Eine "klare Kante" von Anfang an hilft aber auch, Streitereien hinterher gar nicht erst entstehen zu lassen.

Für so eine standartisierte Dienstleistung wie SEP oder NFQ bin ich von Fall 1 ausgegangen, da ich auch ein Mensch bin, der eher dieser Fraktion angehört. Und unter Stress (mal eben zu entscheiden, wo ich 2000€ ausgebe, ist für mich durchaus stressig) fallen Menschen in gewohnte Muster zurück. Dass ich dabei meinen Gegenüber, der wahrscheinlich eher aus der Fraktion 2 kommt, ein bisschen "überfahren" habe, sehe ich im Nachhinein nun auch ein.

Viele Grüße

Johannes

11. Mai 2016: Von Lutz D. an Johannes König Bewertung: +3.00 [3]

Ein sehr gutes Schlusswort. So passt's und ich fühle mich in meiner Schublade - obschon ungenannt - ganz wohl.


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