Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Juni
Belgien: Das schleichende Avgas-Verbot beginnt
EASA Part-IS: Geschenk an die Consultingbranche
Cockpithelligkeit – Nerd-Edition!
Turbinenkunde: Warum so durstig?
Zehn Jahre Wartungsstau
Ein intaktes Flugzeug wird zum Absturz gebracht
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

16. Januar 2015: Von Thore L. an Wolff E.
Wolff,

ganz offenbar ist die Arbeit, die Dein Freund anzubieten hat, nicht wirklich interessant für die Menschen, die sie durchführen sollen.

Was ist das für ein Weltbild, in dem solche Arbeit dennoch gefälligst von (natürlich anderen) Menschen gemacht werden soll? Sollen Menschen wirklich fast die Hälfte ihrer wachen Zeit eine Tätigkeit durchführen, die ihnen offenbar keinen Spass macht, die sie nicht inspiriert? Und das für einen Geldbetrag, der ihnen grad mal die existenziellen Sachen bezahlt?

In einer Welt, in der wir selbstbestimmt leben, unseren Interessen nachgehen, Zeit für unsere Familien haben, keinen mehr unterdrücken müssen oder eine Angst&Druck Stelle nicht mehr akzeptieren müssen, wird die Arbeit Deines Freundes

- nicht mehr gemacht werden
- nur von ihm selbst gemacht werden
- automatisiert durchgeführt werden
- auch von anderen - allerdings hochbezahlt - gemacht werden

Eine Menge Firmen dieser Art würden ein BGE nicht überleben. Einige würden durch die erzwungene Automatisierung mit deutlich weniger Arbeitern letztlich ähnliche Angebote machen (ich bin immer wieder überrascht, was sich alles automatisieren lässt - das wird oft nur nicht gemacht, weil die Arbeit billiger ist).

Das alles dient dem Ziel, uns Menschen von Blödelarbeit zu befreien. Wenn wir die Leute auf die Strasse schubsen, ihnen gleichzeitig die Existenz sichern, was meinst Du wird mit denen passieren? Die weitaus meisten werden sich für sie spannende Jobs suchen oder sich selbst und dann auch anderen erschaffen. Nur die wenigsten halten es länger als 4 Wochen ununterbrochen in der Hängematte aus.

Das gilt natürlich nur dann, wenn die Jobs attraktiv sind. Wenn Du Leute willst, die bei Dir putzen kommen, oder die andere völlig blöde Jobs machen sollen, ja, die musst Du natürlich zwingen. Wer das will, braucht ein System wie das unsrige, ganz klar.
16. Januar 2015: Von Wolff E. an Thore L.
@Thore. Diese Arbeit, die mein Freund dort macht, ist mit Automation nicht machbar, das hat er mal durchgedacht. Es ist eine manuelle Tätigkeit, die zwar immer wieder die gleiche Arbeit erfordert, aber immer minimal anders es. Es muss diese Arbeit ein Mensch machen. Das Produkt muss auf Paletten gepackt werden, damit ein LKW dieses Produkt abholen kann. Die Teile für die manuelle Produktion müssen nach Kundenvorgaben an einer Großsäge mit der Hand und einem Schneideprogramm gesägt werden. Das geht nicht automatisch. Er hätte es längst gemacht, wenn es bezahlbar gewesen wäre. Es muss immer Arbeiter geben, die gewisse Sachen manuell machen müssen. Dazu gehört auch Müllabfuhr, Gebäudereinigung, Verkäufer im EInzelhandel an der Kasse. Die Reihe von Jobs, die nicht wirklich fordern und keine große Ausbildung verlangen ist sehr lang. Und die willst du alle automatisieren? Das geht erstens nicht und da, wo es geht, sind diese Menschen dann ohne jeglichen Antrieb und fühlen sich noch mieser, weil sie gar nicht mehr gebraucht werden. Und schon haben wir noch mehr "Kiosksäufer" und Hartz IV Fernsehzuschauer. Willst du das wirklich?

Der Mensch hat schon immer etwas Druck gebraucht um was zu bewegen und sich weiter zu entwickeln.
16. Januar 2015: Von Lutz D. an Wolff E.
Die mit dem BGE verknüpfte Frage ist ja, ob man solche Produkte überhaupt braucht.
Eine Folge des BGE wäre definitiv ein Rückgang der Arbeitsteiligkeit in der Gesellschaft, eben weil tatsächlich niemand mehr putzen gehen wird, Schneepflug fahren, Sachen ausstanzen. Konkret wird niemand mehr gegen Geld bei der alleinstehenden alten Dame, die nur das BGE erhält, das Klo putzen kommen oder die Nägel schneiden.
Das BGE würde tatsächlich ein Ende dafür bedeuten, dass wir einfache Arbeiten, die wir nicht machen wollen, abschieben können. Das klingt ideologisch zunächst verlockend, wenn der reiche Lutz selbst putzen oder Unkraut jäten muss. Aber wenn auch die Dienstleistungen nicht mehr erhältlich sind oder die wir schlicht nicht machen können (bspw. die Nagelpflege bei der alten Dame), dann ist das schon ein anderer Aspekt, den man auch wollen muss.

Thore, wie wäre es denn, wenn ich Dir monatlich 1200€ gäbe, würdest Du mir die Differenz auf mwst und Einkommensteuer bis zum Erreichen der 50% jeden Monat zahlen? ZB für eine Testphase von 2 Jahren?
16. Januar 2015: Von Thore L. an Wolff E.
Wolff,

der Unterschied zwischen Deiner und meiner Argumentation: Du argumentierst von der Produktion her, ich vom Menschen aus. Ich sage: Wirtschaft muss IMMER für die Menschen da sein, nicht umgekehrt. Wann immer ein Argument das anders sieht (oder erst mittelbar den Menschen beglückt sieht und bis dahin Entbehrungen einfordert), kann es letztlich nicht richtig sein.
16. Januar 2015: Von Thore L. an Lutz D.
>> Thore, wie wäre es denn, wenn ich Dir monatlich 1200€ gäbe, würdest Du mir die Differenz auf mwst und Einkommensteuer bis zum Erreichen der 50% jeden Monat zahlen? ZB für eine Testphase von 2 Jahren?

Ich bin unbedingt dafür, das mal auszuprobieren. Ob es allerdings was bringt, wenn ich der einzige bin, wage ich zu bezweifeln. Die positiven gesellschaftlichen Effekte blieben ja aus...

5 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.28.22
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang