Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Juni
EASA-Produkte und verwaiste Flugzeuge
VFR-Tour durch den Osten Frankreichs
Dick Rutan 1938 - 2024
Cessna T303 Crusader
Tankdeckel-Restauration
Beinahe-Kollision trotz Fluginformationsdienst
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

27. April 2018: Von Tee Jay an Nicolas Nickisch Bewertung: +1.00 [1]

Und um einen Erfahrungsbericht, ein "Pest-Beispiel" aus einer anderern Branche (IT) zu geben:

Die Wirtschaftsprüfer eines größeren Kunden kamen auf die glorreiche Idee, auch die IT prüfen zu wollen. Man wolle ja schliesslich genau wissen, ob die ganzen schönen Zahlen korrekt aus der IT ausgeworfen werden. Das wäre jetzt neu und verpflichtend. Das Audit solle 5 Tage lang dauern und man hätte (so ein Zufall aber auch) auch direkt jemanden an der Hand, der sich da auskenne und IT Spezialist sei. Tagessatz natürlich vierstellig.

Der Kunde war alles andere als erfreut vor allem vor dem Hintergrund, da erst Ende des letzten Jahres im Rahmen der DSGVO alle Prozesse und komplette IT frisch auditiert und dokumentiert wurden. Mit den frischen Unterlagen konnte der Auditor natürlich nichts anfangen, er hätte eine "eigene" Dokumentation.

Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen: Er möge doch bitte vorab seinen Katalog zukommen lassen, damit man etwaige Ansprechpartner rechtzeitig terminieren und hinzuziehen könne und Informationen vorbereiten könne. Als der "Katalog" kam erfolgt das erste Lachen da dort noch von "Bandlaufwerken", OS/2 und NT4 die Rede war und Begrifflichkeiten wie z.B. IDS, IPS gänzlich fehlten.

Nun dann ziehen wir mal die Daumenschrauben an: "Ob er denn PGP oder S/MIME nutze, damit man die benötigten Unterlagen vorab per Email zusenden könne. Auf seiner Website (Note F bei SSL Labs und Mozilla Observatory) konnte man leider keine Informationen nach sicherer, verschlüsselter Kontaktaufnahme finden." Treffer, versenkt. Ein IT Spezialist ohne Möglichkeit sicher zu kommunizieren. Aber es geht weiter:

"Der verantwortliche kaufmännische Leiter würde leider nur an 3 von den angesezten 5 Tagen können, ob man das Programm "straffen" könne". Vermutlich zähnknirschend wurde dem zugestimmt. "Ach zufällig ist am ersten Tag auch unser externer IT Security Fachmann vor Ort. Wir haben ihn mal mit hinzugenommen, es kann ja nicht schaden."

Das "Audit" war an einem Vormittag erledigt (die Zeit, in der er am Parkplatz telefonierte, rechne ich jetzt nicht zur Arbeitszeit). Selbstverständlich wurde nur nach "Aktenlage" bewertet. Kein einziger Pen-Test, kein Arbeitsplatz oder Server-System wurde "in Augenschein" genommen. Der zentrale Serverraum wurde "angeschaut", dort hätten aber anstelle Server auch wichtig aussehende, blinkende Kisten stehen können. Noch nicht einmal die Buchhaltungssoftware, ERP-Software oder die zentralen Datenbanken hat er sich angeschaut. Wie es denn so mit Zugangskontrollen, oder der Datenintegrität mit Prüfsummen oder Verschlüsselung aussieht. Wären ja mal spannende Fragen gewesen. Ich habe ihn gefragt, welche Profession er so hat und aus welcher Ecke er kommt: Buchhalter.

27. April 2018: Von Heiko Bauer an Tee Jay

Passend zum Thema:

Ein Luftfahrtunternehmen, das Flugzeuge mit mehr als 5,7t einsetzt, muß ua. verpflichtend Personalschulungen für Personal in folgenden Securitybereichen nachweisen:

  1. Sicherung des Luftfahrzeugs (Abgestelltes Flugzeug ohne Bewachung)
  2. Bombsearch (Durchsuchung des Luftfahrzeugs vor dem Flug)
  3. Aufgabe und Zuordnung des Gepäcks, Trennung Handgepäck / Aufgegebenes Gepäck



Hierfür müssen verpflichtend Personen geschult werden, natürlich gezüpt.
In der gewerblichen GA sind die Personen, die so etwas durchführen die Piloten. Es gibt bei den meisten Unternehmen keine externen Personen, die nach dem Flug die Flugzeuge sichern, irgendwelches Gepäck abfertigen (außer dem Pax das soeben selbst ausgeladene Gepäck tragen helfen.....) oder Bombensuche betreiben. Deshalb verlangt das LBA von den Piloten entsprechende Schulungen........

Die Dame, die eine Bombsearch-Schulung bei meiner ehemaligen Fa. durchführte, hatte an diesem Tag zum ersten mal einen CJ und eine Phenom 300 betreten und nicht die geringste Ahnung von diesen Flugzeugen.......Egal, für 350€ pro Kunde war danach jeder geschult und hatte ein Zertifikat für 2 Jahre........

Gagastan.......


2 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang