Ich habe gerade aus der Fliegerei einen aktuelle Fall, Endstadium und der Pöbel fragt nach dem Zustand öffentlich bei FB
Also, ich würde das mal differenzierter sehen. Für viele sind soziale Medien einfach eine ganz selbstverständliche Form der Kommunikation und für diese Nutzer verschwimmen öffentlich/nicht-öffentlich weitgehend und Privatspähre wird eben weniger Bedeutung beigemessen.
Die Zeit der alten Gesellschaft, in der solche Fragen nur hinter vorgehaltener Hand gestellt werden durften, weil es sich nicht schickte, sind vorbei - darin kann man eine negative Entwicklung sehen, muss man aber nicht. Die Nachfrage nach dem Gesundheitszustand eines Fliegerkameraden auf einem Portal wie Facebook halte ich genau so wenig für anstößig wie die Bekanntmachung des Todes auf einem solchen Portal. Das ersetzt und ergänzt einfach die Todesanzeige in der Zeitung.
Wenn man sich anschaut, wie Andachts- und Anteilnahmekultur in sozialen Medien funktioniert, wird man schnell feststellen, dass es da überhaupt keinen Untergang des Abendlandes gibt, sondern das ganz im Gegenteil, eine solche Platform sehr gut geeignet ist, Trauernde zu verbinden, Andenken zu bewahren und auszutauschen. Sehe darin überhaupt keinen Tabubruch und auch keine Respektlosigkeit, sondern einfach die Nutzung eines modernen Mediums für Dinge, die nun mal zum Leben gehören.