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4. September 2013: Von Kurt Hofmann an Wolff E.

Das ist absolut korrekt. Und ich seh das genauso wie Du! Es gab aber eine Frage zu den Tanks.

Wir haben keinen gebraucht. Erstens hatten wir beim Westboundflug die kurzen Strecken im Norden gewählt. Und rückwärts gabs gehörig Rückenwind zwischen Goosebay und Narsarsuaq, ebenso auf dem zweiten Leg weiter nach Reykjavik. Beide Male also kein Problem. Wenn ich mir jetzt aber den ersten kurzen PuF Bericht bei der Weltumrundung anschaue, hätte es wetterbedingt aber auch eng werden können. Wir hätten eben ein wenig gewartet. Wir hatten ja Zeit.

5. September 2013: Von Wolff E. an Kurt Hofmann Bewertung: +1.00 [1]
Ich habe gestern noch mal mit meinem Freund gesprochen. Hier die Legs.

Wick (EGPC) -> Reykjavik (BIRK) sind 680 nm (er flog aber nur bis Egilsstadir (BIEG) weil bis zu 70 KN Gegenwind auf dem letzten Stück vor Island und nur 540 nm bis Egilsstadir)
Egilsstadir (BIEG) -> Reykjavik (BIRK) sind 206 nm
Reykjavik (BIRK) -> Kulusuk (BGKK) sind 400 nm
Kulusuk (BGKK) -> Kangerlussuaq (BGSF) sind 340 nm
Kangerlussuaq (BGSF) -> Iqaulit (CYFR) sind 490 nm

Also alles keine Entfernungen, die man nur mit Zusatztank erreicht.

Er hat im Schnitt auf der ganzen Strecke rund 41 Liter/Stunde gebraucht. Da war auch der Climb drin auf FL 120 (Über Grönland zum Teil höher). Er hatte kein HF und ist alles IFR geflogen. Die Turbo-Arrow hat ca 265 Liter ausfliegbar, macht eine Range von rund 5,5 Stunden plus 45 Min Reserve. Also bei 145 TAs in FL120 rund 800 nm + eine Stunde Reserve. Man muss halt mal wegen Wind ein paar Tage warten können. Aber eher ich für ca 5000 Euro oder mehr (wird es vermutlich kosten) einen Tank einbaue, mache ich lieber in Schottland drei Tage Urlaub im 5 Sternehotel und habe weniger Kosten und mehr Freude und Spaß als mit 70 KN Gegenwind in einer Arrow 8-9 Stunden Richtung Reykjavikzu sitzen.

Wer aber meint, einen Tank einbauen zu müssen, bitte soll er tun. Aber es wäre sinnvoller, dies in Technik und Wissen (PLB, SAT-Fone, 4 Platz Rettungsinsel, Kurs bei Arnim Stief/AOPA, Wartung) zu investieren.
5. September 2013: Von Kurt Hofmann an Wolff E.

Sorry Wolff, daß Du meinst, ich sei Verfechter von Tanks irgendwelcher Art. Das ist nicht so. Aber nur, weil ICH diese eben nicht brauche. Andere vielleicht schon. Kann ja auch eine Investition fürs Leben sein. Wie man das auch immer sehen mag.

Du, ich finde die Reise von Deinem Bekannten echt gut. Da hat alles gepasst, er hat sich Gedanken gemacht und nach Abwägung aller Details für sich entschieden.

Wir haben andere Ziele ausgewählt, ich hab mir sagen lassen, Nuuk sei landschaftlich schöner, dort sei man auch im 4 Sterne Hotel gut untergebracht, dort könne man auch mal einen Tag länger bleiben. Kangerlassuaq kenne ich daher nicht. Nicht zu vergessen ist übrigens in den Unterlagen über mögliche Reichweiten auch die Distanz zum Alternate. Von BGSF nach BGGH sind es 170 NM. Von BGGH nach BGPT schlappe 145 NM. Also immer gut Bescheid wissen wegen Spritreserven. Bei uns gabs übrigens ein Notam, kein Avgas in Paamiut (BGPT) bis Mitte August! Da kommt helle Freude bei der Planung auf.

Von unseren Fotos und GoPro-Filmen sind die aus Kulusuk übrigens die allerbesten geworden. Die Schotterpiste ist erste Sahne, das Tanken mit etwa 24,45 Dän.Kronen bei etwa 3,30 EUR der Liter. Die Landschaft und die Natur lohnen trotzdem. Und nur deswegen, und wegen dem Spaß daran waren wir ja auch unterwegs. Es sollte ja Urlaub sein und bleiben.

Und fürs nächste Mal brauch ich dann doch noch einen Tipp von Dir bzgl. 5 Sterne Hotels in Schottland. Wir hatten leider Nebel in Wick und Kirkwall, deshalb haben wir nach Diversion auf Stornoway genächtigt. Gut, einfach, teuer. Gut, daß unsere Rettungsgerätschaften nicht erst in Wick an Board kommen sollten, sondern schon ab Augsburg drinnen waren! Ich weiß schon, Deine Maschine ist erstens viel schneller, zweitens hast Du wohl dadurch insgesamt auch mehr Reichweite. Wieviel Sprit hast Du denn ausfliegbar? Du hast ja auch eine Druckkabine, siehst Du eigentlich etwas von der Landschaft beim "höher fliegen"? Welche Höhen nimmst Du in der Regel?

5. September 2013: Von Wolff E. an Kurt Hofmann
Soviel vorab. Ich bin die Strecke selber noch nicht geflogen, aber der Flieger in 12 /09 schon. Range habe ich 1350 nm bei 210 kn TAS bis "plumps" incl. einem Climb auf Fl 250 (der kostet ca 15 Gal extra). Ausfliegbar rund 210 Gal. Und Gravelpisten meide ich aus Sorge um meine Propeller. Habe da sehr "teure" Erfahrungen gesammelt.

Ich würde auch immer so hoch (FL250) fliegen, da zwischen Island und Canada darunter HF verlangt wird. Zwischen Schottland und Island je nach Wind FL 180 bis 250. Am liebsten fliege ich so FL180-190. Da hat die Kabine 6500-7000 ft und ich fühle mich wohl. Alles über Druckhöhe 10000ft bereitet mir leichte Kopfschmerzen und macht müde.

Das mit dem 5 Sterne Hotel war bewusst überspitzt formuliert, damit es jedem klar wird. Vier Sterne wird es mit Sicherheut in Nordost Schotland im Umkreis von 30-40 km von Wick geben. Und selbst wenn es nur 3 Sterne sind, alle mal schöner als in einem Flieger mit 70 kn Gegenwind zu sitzen und überladen mit Ferrytank über den Atlantic.

Wer den Atlantik mit einer 1-Mot überqueren will, MUSS Zeit haben. Selbst ich würde mich mit meinem Flieger nicht hetzen lassen, auch wenn 70 kn Gegenwind mich nicht ins Wasser fallen lassen würden. Alleine der Mehrverbrauch an Fuel sind gut 210 Liter oder 600 Euro. Auch wieder ein schönes Hotel, wenn man ein-drei Tage auf besseren Wind wartet.
5. September 2013: Von Kurt Hofmann an Wolff E.
Da hast Du einen super Flieger, echt! Respekt.

Nachtrag zu unserem Flug Goosebay nach Narsarsuaq. Der war requestet in FL230 und den haben wir auch bekommen, ohne HF, ohne Sat-Phone, obwohl wir beim Start-up danach explizit gefragt wurden. 230 deswegen, weil die letzten 2000 Füße zu FL250 heiße Ohren erzeugen am Zylinderkopf. Narsarsuaq nach Reykjavik hatten wir FL180 wegen der wunderbaren Rückenwindkomponente genommen, wegen der Wolken wurden es am Ende FL200. Und das ohne Druckkabine, nur mit O2 aus `ner großen Bordflasche mit unserer O2D2 Anlage. Insgesamt somit ein sparsamer Flieger.

Aber es ist auch ein wunderbares Erlebnis, nur in FL120 übers Eiskap und die Berge zu fliegen, die Gletscherabbrüche und die Schollen zu sehen.


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