In den unterzeichneten Vertragsbedingungen des Vermieters/Vereins steht "alle notwendigen Lizenzen, Berechtigungen usw.. müssen gültig sein".
So steht es auch im Gesetz.
Die analogie zur "verpflichtenden Kontrolle" im Verein würde also bedeuten:
Wenn der Gesetzgeber sich nicht vor jedem Flug von der Gültigkeit der Papiere überzeugt haftet er wenn jemand mit abgelaufenem SEP Fliegen geht und nen ahnungslosen Pax umbringt.
Beispiel Verein/Vermieter:
Fall 1) Reservierungssystem mit fancy Lizenz Upload Texterkennung überprüft Lizenzeintrag. Wenn Medical usw.. nicht gültig = Reservierung kann nicht fertig geklickt werden. Der Pilot geht trotzdem zum Flugplatz, nimmt den Flieger und geht fliegen. Den Zugriff hat er ja, da er eingewiesen wurde wo Schlüssel usw.. zu entnehmen sind.
Fall 2) Gleiches System wie oben, allerdings mit versperrten Schlüsselboxen, die sich nur öffnen wenn das Reserv. System das "ok" gibt. Der Pilot fälscht dazu in einem PDF Editor seine Lizenz, schließt die Reservierung somit erfolgreich ab und geht fliegen.
Fall 3) Ein besonders autoritärer Verein lässt auch die 90 Tage Regelung per Reservierungs-Software prüfen. Leider kommt das Texterkennungsprogramm bei den Saukrallen der Piloten an die Grenzen. 234.000€ Software Entwicklungskosten (und dem Verkauf von 2 Vereinsfliegern) später klappt es aber. Alle Vereinsmitglieder wurden graphologisch erfasst und die Flugbücher inkl. Unterschriften können von RESISAFESECURECHECK.de korrekt interpretiert werden.
Leider hat Pilot Bertie Betrugius seine 3 Starts/Landungen nicht absolviert, will aber unbedingt seiner neuen Sekretärin Anette Muschi zeigen wie toll so ein Sylt Aus-Flug übers WE sein kann. Er schreibt 3 Zeilen "ink time", läd es hoch und bekommt so den Vereinsflieger.
Im online Reservierungs-System oä eine Bestätigung darüber zu verlangen dass ein Pilot irgendwelche Gesetze oder Vereinsbediungen einhält ist doch das Gleiche wie die Bestätigung der Einhaltung der Vermietungs/Mitglieds-Bedingungen bei Vertragsabschluss.
Man muss darauf vertrauen können dass sich die Leute daran halten. Für den gegenteiligen Fall gibt es Behörden und die Exekutive, die sowas bei Ramp Checks etc... prüfen muss und darf.
Sollte ein Vereinsvorstand wirklich dafür haften wenn jemand ohne Berechtigung fliegen geht, sind alle Kontrollfetische sinnlos, solange nicht der Vorstand bei jeder Schlüsseluebergabe persoenlich alle Lizenzen und Flugbuecher checkt!
Man kann das immer weiter drehen. Letztendlich aber sollte es ausreichen wenn sich zB ein Verein überzeugt dass ein "Fremder" der die Mitgliedschaft anstrebt die erforderlichen Berechtigungen hat und die Einhaltung aller Regeln per Unterschrift bestätigt. Aber dann darf der Verein sich darauf verlassen dass die Gesetze und weiters auch die Mitglieds-Bedingungen eingehalten werden und muss nicht selbst Behörde oder Polizei spielen.
Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, Letzteres gefällt manchen "Vereins-Chefs" ganz gut. Doch wer prüft eigentlich deren Lizenzen bevor sie fliegen gehen?