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11. April 2015: Von Philipp Tiemann an mark wilhelms Bewertung: +9.00 [9]
Hallo Mark,

die Versicherungsthematik ist komplex. Reine Gefälligkeitsflüge müssen von Flügen mit Beförderungsvertrag unterschieden werden. Dazu im Schadensfall die verschiedenen Grade der Fahrlässigkeit. Einen guten Einstieg gibt es hier.

Allgemein gilt: wenn man Pasagiere befördert, sollte man nichts tun, was im Nachhinein als fahrlässig ausgelegt werden könnte. Ist ja logo. Dazu gehört natürlich auch, dass alle Regeln (auch: Handbuchvorgaben) eingehalten bleiben sollten.

Sonst ein paar generelle Tipps für das Fliegen mit (ängstlichen) Passagieren:

-im Sommer immer früh morgens oder spät abends fliegen

-windige Tage ganz einfach meiden

-beim Pre-Flight vieles erklären (insbesondere alle Warngeräusche, wie: Stallwarning, AP-off-Tröte, etc. sowie dass es beim Start von Graspisten kräftig ruckeln wird, etc.)

-im Flug: nach dem Abheben flach wegsteigen, eher flach anfliegen (nicht steil im Leerlauf "reingleiten"), immer nur ganz sanfte Rudereingaben

-so weit möglich immer on top fliegen; wenn nicht möglich oder nicht sinnvoll, ggf. mit reduzierter Reisegeschwindigkeit (Va) fliegen; nicht jeden Wackler aussteuern wollen, sondern den Flieger ein klein wenig seinem Element überlassen

-immer flach kurven. Bei (notgedrungen) steileren Kurven ruhig ein wenig Höhe aufgeben wg. G-Kräfte

-Kabine beim Rollen und im Flug immer gut durchlüften, aber ohne dass die Paxen den vollen Luftstrom (Cessna-Fenster) ins Gesicht bekommen

-wenn nicht on top geflogen werden kann, Flüge eher etwas kürzer halten

-Paxe soweit möglich immer vorne sitzen lassen; auf keinen Fall ängstliche Personen alleine hinten sitzen lassen

-zusehen, dass Paxe (vor allem vorne) hoch genug sitzen, ist sehr wichtig

-zum Thema Paxe bei der Verkehrsbeobachtung mithelfen lassen: Hier ist es wichtig, klarzumachen, dass dies nur eine kleine Unterstützung ist, die aber nicht vital ist. Es kann sonst passieren, dass Paxe den ganzen Flug völlig beunruhigt um sich rum schauen, in der Angst, möglicherweise gleich von irgend jemandem "weggerammt" zu werden. Eher aufheiternd ist es aber immer, wenn man dann von seinem Paxen aufgrund des Contrails einen Liner in FL330 gemeldet bekommt :-)

-zum Thema Emergency-Briefing: Habe ich früher gerne komplett weggelassen, um die Paxe nicht (unnötig) zu beunruhigen. Habe aber im Laufe der Zeit festgestellt, dass viele Leute es eher schätzen, vorab in alles eingebunden zu sein und alles einmal ganz ruhig durchgegangen zu sein. Wenn nicht, kann es sonst ebenfalls passieren, dass der Pax den ganzen Flug über denkt: "Wenn jetzt der Motor stehen bleibt, sind wir alle tot"... Immer dran denken: Das sind keine Piloten! Es gibt aber eben sehr verschiedene "Typen" von Passagieren und je nachdem ist mehr oder weniger Einbindung in die flugbetrieblichen Dinge angesagt. Den Typen kann man leider vorab manchmal nur schlecht einschätzen.

-ähnlicher Sachverhalt: *vor* dem Flug erklären, wo die Tüten sind. Wirkt auf Paxe eher beruhigend als beunruhigend.

-natürlich (freundlich und unaufgeregt) vor dem Flug erklären, dass er nicht (versehentlich) in die Ruder gehen darf, insbesondere bei Start und Landung.

Dies sind alles so ein paar Feinheiten, die lernt man nicht beim PPL; es ist aber wichtig, dies sobald wie möglich zu erlernen, denn die meisten Pax-Rundflüge macht man wohl als eher frischer PPLer, und wenn man da seine Familie/Freunde einmal vergrault hat, fliegt man nach einem Jahr nur noch alleine und nach 3 Jahren dann meist gar nicht mehr....


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