Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

10. Januar 2019: Von  an Erik N. Bewertung: +8.00 [8]

Ich bin schon seit längerem der Meinung, dass man nicht unbedingt Erfahrung im Fliegen in Vereisungsbedingungen aufbauen muss. Man kann sich auch grundsätzlich und konsequent davon fernhalten.

Unter (Privat)piloten gibt es m.E. zu oft die Haltung, dass das IR quasi zum Fliegen in schlechtem Wetter verpflichtet. Hunderte von "Warstories" in den Foren und wie Geweihe präsenterte Fotos von dick vereisten Flugzeugen sollen zeigen, was für ein harter Hund man doch ist. Statussymbol Lebensgefahr. Manchmal bin ich echt dankbar für meine Feigheit.

Es geht aber auch anders. Zwei Beispiele aus COPA sind mir besonders präsent: Im Sommer 2017 habe ich in der Bay Area/CA eine fast neue SR22 gechartert bei der mir als erstes auffiel, dass sie kein TKS hat. Ich glaube, das war die erste G5 ohne TKS/FIKI, die ich überhaupt gesehen habe. Der Eigner ist ein professioneller Pilot, der mir erklärte, dass er "kein TKS braucht" weil er "gar nicht daran denke, in Vereisungsbedingungen zu fliegen". Darum habe er sich das Geld dafür gespart.

Ein anderes COPA-Mitglied ist Eric, der ebenfalls eine fast neue SR22 hat. Eric fliegt beruflich als Captain 777 und wurde bei COPA schon oft in Diskussionen verwickelt weil er seit jeher auf dem Standpunkt steht mit "einmotorigen Flugzeugen nie in IMC zu fliegen". Ihr könnt Euch die Reaktionen vorstellen - von Ungläubigkeit bis Spott ist alles dabei. Er bleibt aber dabei: IFR in IMC fliege er nur mit der 777, in der Einmot stresse ihn das nur.

Ich habe das jetzt nur erwähnt um zu zeigen, dass es auch ganz andere Methoden gibt, mit der Materie umzugehen – und dass es immer noch der Captain (;-)) ist, der entscheidet, was er tun will, und was nicht. Man sollte sich als Privatpilot grundsätzlich davon frei machen, was "die Gruppe" von einem erwartet und nur Flüge machen, mit denen man sich auch wohlfühlt.

Wenn ich in FL150 über den Alpen in einer vereisten Einmot sitze, die bei Vollgas beginnt zu sinken, dann wird es schnell irrelevant, dass andere "das auch tun".

Ich fliege schon (auch weite Strecken) in IMC, auch bei starkem Regen und im Slalom zwischen den roten Bereichen des Radarbildes. Mein zweifelhafter Rekord liegt bei 3,5 Stunden in IMC und Dauerregen quer durch Europa. Aber wenn die OAT in IMC Richtung Null Grad geht, sinke ich - oder lande. Im Zweifelsfall habe ich andere Hobbies zur Verfügung - und MUC in der Nähe.


1 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang