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2. Oktober 2014: Von Urs Wildermuth an _D_J_PA D. Bewertung: +8.67 [9]
Hallo Joscha,

eine sehr schöne Twin Comanche in dem Inserat, wirklich gut ausgerüstet und offenbar gut im Schuss. Dazu die Turbos und auch noch Enteisung, das ist wirklich etwas, was man sich mal anschauen sollte, dies zum Ankaufspreis (oder sogar darunter) einer vergleichbaren Single.

Was die Twin Comanche und ähnliche Teile im Betrieb kosten wissen die Leute besser Bescheid drüber, die eine hatten/haben. Tatsache ist allerdings: Es gibt bis heute nichts vergleichbares. Also keine leichte Twin, die an die Leistungen und Reichweite und Zuladung einer Twin Comanche rankommt. Wartungstechnisch ist ein solches Flugzeug sicher aufwändiger als ein 5-10 jähriges, aber für die Preisdifferenz kann man sich doch recht lange an einem solchen Gerät erfreuen, während bei den Neufliegern schon bald die ersten Fallschirme neu gepackt werden müssen und die Motoren der gleichen Generation genau so anfällig sind auf Ausfälle wie in einer 40 jährigen Zelle.

Die Diskussion neu/alt ist hier ja schon Gewohnheit. Wer die Kohle hat, mal lasche 200-250k für eine Maschine der neueren Generation hinzublättern, die auch schon 10 Jahre auf dem Buckel hat, lacht natürlich über jeden, der sich erfrecht, einen 40-50 Jahre alten Flieger für das zu kaufen, was er sich leisten kann und den Rest für Modernisierung (bei dieser Twincom nicht wirklich ein Thema) oder halt den etwas gesteigerten Unterhalt in Reserve zu halten. Ist eine Grundsatzfrage, der man in einem Forum nie auf eine Meinung kommen wird.

Ich seh das bei mir ja selber. Einen Flieger der "C" Klasse (Cirrus/Columbia) hätte ich mir nie (bis heute nicht) leisten können, fliege aber nun doch seit 5 Jahren sehr zufrieden ein Teil, das gerade mal 3 Jahre jünger ist als ich und im Ankauf gerade mal 10% dieser Klasse gekostet hat. Klar investiert man auch weiter, klar kostet auch das Geld, aber trotz Motorenüberholung und demnächst AP/Aspen Upgrade bin ich zwischenzeitlich doch schon mal ne ganze Zeit geflogen und immer noch nirgendwo in der Region, die solche Teile auch heute noch kosten.

Selbst wenn das Budget vorhanden wäre, darf doch der älteren Zelle recht viel passieren, bevor man nur andeutungsweise in diese Grössenordnungen kommt. Um eine neuere Maschine zu kaufen, braucht man wohl ein Budget um die 200k - 250k Euros, will man nicht beim ersten Wartungsevent bereits anstehen.

Eine Regel die mir mal genannt wurde ist, nimm Dein Budget und kaufe bis maximal 50% davon den Flieger und lege den Rest auf die Seite für unvorhergesehenes oder Upgrades. Das scheint doch recht gut zu funktionieren mit diesen Maschinen, die so zwischen 50 und 100k Euros angeboten werden.

Diese Twin Commanche wird für € 65k angeboten, hat Avionikmässig ausser dem alten Autopiloten kaum offene Wünsche und hat Motoren mit rund 700 Stunden sowie Props mit 160 Stunden, die aber kalendarisch on Condition sind, was bei N-Reg ja wohl kaum ein Problem ist. Nehmen wir mal an, man kriegt diese Maschine nach eingehender Pre-Buy Inspection durch Twin Com versierte Leute für diesen Preis oder noch etwas weniger.

Hätte man also 200k Euros zur Verfügung für die Anschaffung und könnte sich damit und ohne viel Reserven eine frühe SR22 leisten, die so um die 180-200k im Markt sind, bleibt bei dieser Twincom die Kleinigkeit von 135'000 Euros über um allfällige Weh Wehchen zu beseitigen. Selbst wenn man den Ankaufspreis als Budget auch "nur" verdoppelt, bleibt eine recht grosse Reserve über. Legt man die auf die hohe Kante und nimmt wirklich nur dann was davon, wenn Motorenrevisionen, Prop Revisionen und grössere Reparaturen anstehen, dann kommt man damit wohl noch recht lange hin. Mal abgesehen davon, dass auch bei einem neuen Fliwatüt Motoren mit der gleichen Technologie drin stecken die auch mal kaputt gehen können.

Soviel zum Thema alt gegen neu. Klar hat man mit einer alten Maschine potentiell mehr Probleme (obwohl ich das bei meiner absolut nicht bestätigen kann bisher toi toi toi) aber eine neue mag weniger Wahrscheinlichkeit haben, gefeit ist sie auch nicht. Hier steht gerade eine Columbia 400 in der Werft die auch schon 2 Monate auf nen neuen Motor wartet. Und klar machen Horrorgeschichten wie die von Herrn Mehrwald keinen Mut, nur muss ich mich schon ehrlich fragen, ob das wirklich primär am Flieger oder eher an der Werft lag, die dort den Flieger in der Maintenance hatte!

Meine Wahl mit einem Budget wie diesem wäre klar. Ich fliege lieber was älteres und habe finanziell nach oben noch Reserven als das ich mich finanziell nach einer new and shiny Single strecke und dann bei der ersten grösseren Wartungsgeschichte Probleme kriege. Dazu kommt, dass gerade bei längeren Reiseflügen eine Twin vor allem über Wasser und in IMC einfach was anderes sind als ne Single mit Fallschirm.

Und wenn ich nicht das Budget habe, eine Cirrus zu kaufen, heisst das noch lange nicht dass ich mir keinen Flieger leisten darf oder soll, der halt für weniger zu haben ist, den ich mir aber leisten KANN. Solange ich die gleiche Vorsicht walten lasse (Budget nicht ausreizen, Pre-Buy, Erfahrungsberichte e.t.c.) kann eine solche Maschine genau so viel oder sogar mehr Freude machen.

Schlussendlich muss es jeder selber wissen, was ihm wichtiger ist und was er finanziell verkraftet. Auch wenn es immer wieder Leute gibt, die der Meinung sind, wer fragen muss wie teuer, soll doch das Fliegen gleich sein lassen, dagegen wehre ich mich. Gerade im unteren Bereich der GA, den Leuten die 50-100k Euros aufwenden möchten und können, ist noch extrem viel Platz. Auch wenn diese Eigner bewusst oder auch aus finanzieller Kraft nicht in die "C-Klasse" können oder wollen.

3. Oktober 2014: Von _D_J_PA D. an Urs Wildermuth
Hallo Urs,

wir hatten ja schon sehr ausführliche und interessante Gespräche zum Thema; ist deine email-addy noch die gleiche?

M20C goes IFR??

Greetz

5. Oktober 2014: Von Urs Wildermuth an _D_J_PA D.

Hi Joscha,

ja, ist die Gleiche. Melde Dich mal.

Beste Grüsse

Urs


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