Hi,
>>Und Jungs, jetzt erst mal wieder setzen und
inne halten. Da fragt ein Jungpilot nach dem ersten Flugzeug und ihr
knattert den mit Mooney, SR22 etc voll ... mit solch heissen Geräten
fliegt der Gudste sich doch gleich zu Tode. Mal abgesehen davon, dass
mal von 20-60 großen Scheinen die Rede war. Also sollten wir vielleicht
wieder zum Anfangsthema zurück?
Stimmt. Der sprach von 20-50 k, oder? Und da ist nun mal mit den neueren Fliwatüts gar nix zu holen. Was aber noch lange nicht heisst, dass man sich damit nicht einen schönen Flieger kaufen kann, der einen "Jungpiloten" für 50-100 Stunden pro Jahr lange Zeit befriedigt.
>>Um den Rahmen ein wenig Einzugrenzen: Eco- Klasse, ca. 50-100 h/J, absolut unerfahren mit Schrauberein…!
>>Ich
habe Momentan das Gefühl: 20.000 -60.000 € ++ für die Anschaffung und
pro Jahr mindestens 15.000 € um irgendwie eine Basis zu haben,
regelmäßig (50h!?) zu fliegen.
Weder war von CAPS die Rede, noch von (hard) IFR, FIKI und alle dem. Wer sowas als Grundsatzrequirement voraussetzt, der muss nicht bei 20-60k Euros suchen.
Was aber überhaupt nicht heisst, dass man für dieses Geld kein gutes Reiseflugzeug bekommt, dass mit den 15k Euros pro Jahr, die Daniel da angibt, auch zu betreiben ist.
Ich hatte in letzter Zeit einige Leute, die mich nach meinen Onlineberichten angefragt haben ihnen zu helfen, alle eben Leute, die immer geträumt haben und die bei Preisen von 150k nur noch müde lächeln und weiter träumen. 5 davon fliegen nun ein erstes eigenes Flugzeug. Darunter eine AS202 Bravo, eine Arrow II, eine Rockwell Commander, eine TB10 und, ja, eine Mooney M20E. Die Arrow und die Mooney sind IFR.
Oder aber man schaue mal Jan's tollen Bericht an: Das, Leute, war ne Grumman AA5-Cheetah mit der die nach Malta und zurück sind, tw IFR.
Durch den Käufermarkt beflügelt, im wahren Sinne, kommen heute mehr und mehr eben auch Leute mit kleinen Budgets ins Träumen. Und denen helfen wir nicht damit, dass wir ihnen Modelle, so schön sie sind, vor die Nase halten, die 3-4 x ihrem Budget entsprechen. Sondern damit vertreiben wir sie wieder zurück in die Zuschauerterrasse und Clubflieger.
>>mit solch heissen Geräten
fliegt der Gudste sich doch gleich zu Tode.
Aber aber. Ich erinnere mich noch gut, wie man den Björn hier auseinandergenommen hat, als er sich erfrechte, gleich aus dem Stand ne Cessna 210 zu kaufen. Ging doch auch, oder?
Abgesehen davon, Einsteigermodelle gibts sowohl bei Cirrus (SR20) als auch bei Mooney (um bei den angesprochenen zu bleiben). Als Mooney Eigner kann ich nur von denen sprechen. Und die heute in Daniel's Preisklasse liegenden Mooneys sind in der Regel entweder die Vintage Mooneys (C-F) und vereinzelte J (201) Modelle. Und genau die, vor allem die Vintage Modelle mit Handfahrwerk, passen eben auch in das Budget, auch und vor allem was die 15k pro Jahr betrifft. Am günstigsten sind die "Short Body" C und E Modelle, die gleichzeitig auch zusammen mit der "J" die effizientesten sind. Und wer in diesem Finanzssegment daher kommt, für den sollte Effizienz wichtig sein.
C- Modelle findet man zwischen 25 und 50k realistischerweise, am oberen Ende sogar IFR. Die C und E
unterscheiden sich durch den Motor, O360-A1D bei der C und IO360 bei der E. Mit 20 PS mehr ist die E damit auch knapp 10 kt schneller, eine normale C macht 140-150 kt bei 35 LPH, eine E 150-160 kt mit 37 lph. Beide haben 52 USG Useable und damit eine Range um die 600 NM.
Payload? Meine hat einen Empty-MTOW Payload von 413 kg. Bei vollen Tanks bleiben davon 281 kg, mehr als genug für eine IATA Familie (2x83 und 2x38 kg) oder 3 Erwachsene mit je 10 kg Gepäck. Sollen's 4 Erwachsene sein bleibt noch Platz für 30 USG oder 115 l Avgas, genug für 2.5 Stunden plus Reserve. Realistischerweise fliegt man die Shortbodies aber lieber zu zweit mit viel Gepäck. Denn obwohl die Kabine breit genug ist, für 4 Erwachsene ist eine "F" oder "J" schon deutlich angenehmer.
Das ist aber nur ein Modell, dass in Daniel's Beuteschema passt. Die Arrow II kann das genau so gut, ist mit 130 kt etwas langsamer aber deutlich geräumiger, vor allem hinten. Wer Fix Fahrwerk und Fix Prop vorzieht ist mit einer "Lisa" oder dem stärkeren Bruder "Tiger" gut bedient, 110 bzw 140 kt liefern die beiden bei respektablen Reichweiten und brauchbarer Zuladung. Es gibt einen exzellenten Artikel über die Grummans auf der Fly Lisa Seite. In der Fix Prop/Fix Gear Kategorie gibt's dazu auch massig Cherokees, vom Urmodell bis hin zu Warriors und Archern. Dazu TB10, gelegentlich mal ne TB20, die dann aber im Unterhalt und Verbrauch vermutlich die 15k Euro/Jahr Grenze sprengt. Ein Bekannter von mir kaufte sich ne Beech 19, die zwar gemütliche 100 kt an den Tag legt, aber mit den Riesentanks trotzdem von seinem Sitz in der Schweiz non stop nach Sylt kommt... es dauert halt ein wenig und er kann nur zu zweit fliegen. Was solls?
Träumen ist gut, fliegen ist besser. Daher nur zu, auch als Einsteiger. Wer die üblichen Vorsichtsmassnahmen (Pre-Buy Inspektion, Rechnungen der letzten Jahre sichten, e.t.c.) seriös macht und dabei auf ECHTE Fachleute zurückgreift, nicht auf Stammtischklopfer, der kann sich auch mit 20-50 k einen Flieger gönnen der Spass macht und mit dem man in Europa schon einiges tun kann.
Beste Grüsse
Urs
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