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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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21. April 2019: Von ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister an  Bewertung: +5.00 [5]

dann mal eine andere betrachtungsweise aus meiner sicht: käuferschicht / avionik-display-technologie / generationswechsel in der besucherstruktur:

vorausschicken möchte ich, daß ich zum ersten mal auf der aero 1989 als aussteller war ich teile einfach meine betrachtungsweise in 3 decaden ein:

  1. decade von 1989 bis 1999: als ich 1988 die vertretung von jpi in europa übernommen hatte, gab es noch die alten kx175, die adfs mit gleicher frequenzwahltechnik, die einem feldtelefon von 1916 vor verdun nachempfunden waren, als der gefreite AH noch meldegänger war und nur im notfall diese neue art der kommunikation verwenden durfte. dementsprechend konservativ war auch die kundschaft in bezug auf darstellung der egt/cht-werte, von analog einkanalig auf einmal alle zylinder egt-cht in digitaler version. viele haben mich ungläubig gefragt, wie das funktioniert, lange erklärungen anfangs, doch dann hat sicher der eine oder andere doch dafür entschieden, die classic-scanner von jpi ein zubauen. der "muß-ich-auch-haben"-effekt hat verzögert eingesetzt als ich 1991 die ersten edm-700 in der grundausstattung mit aus californien brachte. für die mittlerweile etwas benzinverbrauchsorientierten kunden eine neue möglichkeit, statt des classic scanners, der eigentlich nur ein dummes temperatur multimeter mit tso/stc war, ein bisschen hai-tech ins cockpit zu bringen. hinzufügen möchte ich noch, daß das alter der kunden damals zwischen 40 und ca anfang 60 war, firmeninhaber bzw. vereinsvorstände waren, die einfach einen schritt weiter für die zukunft gedacht haben und einen hang zur technik hatten. viele von diesen kunden sind mittlerweile über 70, haben fliegen aufgegeben, aber ich sehe sie gerne noch, wenn sie zur aero oder anderen veranstaltungen kommen.
  2. decade von 2000 bis 2010: der internet-hype von 1998 bis 2002 hatte zur folge, daß viele neue ICs auf den markt kamen, die noch besser die analog-zu-digital-umsetzung vornahmen, sw wurde vereinfacht und das programmieren von sog. eval-boards mit entsprechenden funktionenen hielten einzug, auch bei jpi und bac, so daß wir uns über nacht teilweise gegenseitig mit verbesserten versionen für neue geräte bombardierten. da ich in dieser zeit oft bzw fast jedes jahr in oshkosh und bei jpi war, dauerte es nicht lange bis die tft-displays in unsere überlegungen einzug hielten. auf der aero 2005 sah man es auch da: teilweise explodierende ausstellerzahlen, die im UL-bereich mit neuen displays auf den markt kamen, wo die zertifizierung nicht pflicht war und ist. fast alles lief unter windows 2000 oder xp. auch bei jpi war man nicht untätig: das edm830 kam raus, oh wunder bereits tso'd und stc'd basierend auf der älteren edm-700-version, dem arbeitspferd bis dahin. die kundschaft: jetzt wieder, teilweise zwischen 30 und 40, eigenes flugzeug, erfolgreich in der IT-branche, stellten nahezu 70 % der direkten besteller, zwischen 20/25 % etwas LTBs, die von BAC bedient wurden, die stückzahl stieg, das verständnis für die digitale darstellung stieg an und wurde akzeptiert. auch trug dazu bei, daß fast jeder kunde in D nach dem einbau nach möglichkeit eine einführung in funktion bekam, teilweise am boden und in der luft. das hat vielen kunden gefallen und beim nächsten flieger kam wieder ein gerät rein. die altersstruktur m.e. hat sich bis ende der ersten decade 2000 auf zwischen 30 - 65 verschoben.
  3. decade von 2011 bis heute: der garmin-hype brach nun vollends aus, apple hielt teilweise einzug ins cockpit als herausnehmbare installation. ab 2011 arbeiteten wir mit hochdruck an der idee, das edm primary zu machen, d.h. - alle bisherigen motorinstrumente können durch ein "EDM" ersetzt werden, zertifiziert und legal auf beiden seiten des teiches. 2013 war es soweit: erst faa zulassung f. edm-900/930/960 - dann nach viel schweiß und professioneller hilfe seitens der EASA ab februar 2015 war es möglich, das edm primary zu installieren. verbesserte displays, weiter und noch höher integrierte halbleiter hatten es ermöglicht,kombiniert mit umgestellter sw auf eine schnellere funktion, machten das primary edm zum permanent begleiter. es sei der hinweis erlaubt, daß flugzeughersteller in usa das edm einbauten ohne stc, aber mit tso, da diese als eigner des TC dieses durften, auch einige hersteller in D bauten es ein. seit dieser zeit ist bei ca 70% der aufrüstungen im avionikbereich ein edm-900 oder 930 bei einmots im programm. jeder stolze "new wave-avionik-besitzer" ist stolz auf seine errungenschaft. meine gefühl bei der kundenstruktur ist immer noch ab mitte 30 bis jetzt ende 60, eben aus begeisterung für die technik. selten sehe ich noch in umgerüsteten flugzeugen analolg-egt oder cht-kombinationen. ab 2005 hat m.e. eine übergabewelle in deutschen firmen an die nächste generation stattgefunden. erben, die von ihren eltern zum fliegen gebracht wurden, sind jetzt begeisterte anwender, aber auch in die jahre gekommene kunden haben sich mit begeisterung in die neue technik eingelesen und ich bin teilweise über die technischen fragen überrascht, die an mich herangetragen werden.

was jetzt danach kommen wird, kann ich nicht abschätzen. die prozessortechnik wird sich in der nächsten zeit massiv ändern, die den betrieb noch genauer macht.#

danke für die aufmerksamkeit.

mfg#

ingo fuhrmeister


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