"...Im ersten Jahr bewegen sich die Einnahmen bei ca 10 Prozent der Kosten. Dafür habe ich eine wütende eMail bekommen, "was mir einfiele für eine Checkliste € 5,99* zu verlangen"....."
Das mit dem App Store ist leider sehr inflationär geworden und du hast dich damit in einen Hexenkessel begeben. Ich finde es wirklich toll für wie wenig Geld man dort zum Teil echt gute Software bekommt, für die man "früher" zu PC Zeiten locker 30,- bis 100,- bezahlt hat. Nun bekommt man Apps für lau oder eben 1,99 oder 7,99. Wenn man dann aber die Rezesionen liest wird einem auch lau. "Unverschämtheit, 0.99 für diesen Schrott zu verlangen, ich möchte mein Geld zurück, Abzocke, bla bla bla".
Da gehörst du mit den 8,99 schon zu den top teuren Prämium Produkten. Ich habe mir jedenfalls das Ding für die SR22 gezogen und werde eben berichten. Trockenübungen auf dem Sofa sahen schon wirklich gut aus.
Zu vielen anderen Beiträgen: wir haben offensichtlich die Umbruchphase in die digitale Welt noch nicht überwunden. Es fühlt sich wie Religion an (ähnlich wie bei Headsets oder Navi Systemen). Es gibt parallel zwei extreme (natürlich neben den vielen Graustufen zu denen ich mich zähle): Einmal die Fraktion "Nur Karte, Kompass, Stoppuhr zählt. Alles andere ist Humbug und gefährliche Spielerei" und die andere, "die ohne iPad und 5 weitere Handheld Displays nicht mal aus dem Hangar kommt und sich beim Fliegen wundert was die komische mit Wasser gefüllte Kugel oben in der Mitte eigentlich macht".
Ich jedenfalls denke zumindest reduntant, stelle mir also die Frage, was passiert, wenn mir so ein Gadget ausfällt. Was ist Plan B. Ich fliege mittlerweile gerne auf iPad (seit ich durch die Einstellung der Jeppesen Papierkarten gedrängt wurde) weiß aber was zu tun ist, wenn das GPS oder das iPad selber ausfallen und bin vorbereitet. Meine B Pläne (obwohl wir das schonmal ausführlich in einem andren Thread hatten):
- immer, wenn auch gröber als früher, koppeln (sehe ich unten, was mir das iPad auf der Karte zeigt, um die Frage "wo bin ich" auch ohne GPS Signal beantworten zu können)
- immer ein VOR oder NDB in der Nähe mit laufen lassen und "geistig mitkoppeln"
- beide obigen Punkte, falls mal GPS ausfällt. Die Karte bleibt ja trotzdem wie früher eine Papierkarte
- immer ein zweites Backup iPad mit aktuellen Karten in der Tasche falls das erste Gerät ausgeht
- oft (nicht immer, auch ich bin faul) gerade auf längeren Legs ein wenig mit den Daten im Kopf spielen. Speed, Heading? In wieviel Minuten müsste ich welchen Fluß oder Ort wo sehen? Wind? Heading vs. Track, notwendige Sinkrate um genau am Zielpunkt auf Zielhöhe anzukommen etc etc.
Audio Checklist bei Motorausfall? Kein Problem, auf die richtige Höhe sinken und CAPS ziehen....duck und weg....
Nein im Ernst. Ich tue mir echt schwer zu beurteilen, ob das im Falle eines Motorausfalles hilft, sinnlos oder wie Alfred beschreibt gefährlich ist. Alfred fliegt 20mal mehr im Jahr als ich (und 40 Jahre länger :-) ) und hatte brav zur Statistik schon 2 echte Motorausfälle in der Luft. Ich zum Glück nicht. Ich hatte aber schon Stotterer in Maschinen ohne CAPS mitten über den Alpen. IQ schrumpfte auf 10, Hosen voll und Adrenalin tropfte aus den Augen. Ich behaupte mal, da hat eine Emergency Checklist beleuchtet und sofort auf Knopfdruck verfügbar mehr Sinn für mich als eine auf Papier die ich erst vorkramen muss. Ist aber auch nur eine Vermutung.
Viele Grüße und Hoffnung auf Wetterbesserung
Thomas