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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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2. März 2019: Von Chris _____ an  Bewertung: +2.00 [2]

Die Amerikaner selbst verstehen die USA nicht als Staat mit Zentralregierung, sondern als Bund von Staaten, die gemeinsam eine Nation bilden. Vor allem die Republikaner pochen immer wieder darauf, die "Feds" weniger einflussreich zu machen.

Im Gegensatz zu Europa haben die USA aber - zugegebenermassen zu einer anderen Zeit und mit anderen Rahmenbedingungen - eingesehen, dass diese Staaten gemeinsam viel staerker sind als einzeln. Die Staaten der EU muesste da auch mal hinkommen, statt zum (von Amerika ferngelenkten) Debattierclub zu werden.

Ansonsten wird Europa zwischen der Militaerstrategie der USA und der Wirtschaftsmacht Chinas in die Bedeutungslosigkeit versinken. NOCH gibt es genug Know-How, Bildungsstand, Kapital, Leistungsbereitschaft, auch kulturelle Staerken Europas. Aber mein Eindruck ist, die Uhr tickt, wir leben von der Substanz und verkaufen das Tafelsilber (zB Kuka) oder lassen uns die Butter vom Brot nehmen (zB Diesel).

Aber in Bezug auf der Fliegerei, und hier beziehe ich mich auf alles bis PPL+IR (mehr kenne ich nicht), da ist das FAR-System tatsaechlich umfassend ueberlegen. Geht schon damit los, dass man wirklich weiss, woran man ist, weil es sauber codifiziert ist.

2. März 2019: Von Sven Walter an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

@ Chris:

Aber in Bezug auf der Fliegerei, und hier beziehe ich mich auf alles bis PPL+IR (mehr kenne ich nicht), da ist das FAR-System tatsaechlich umfassend ueberlegen. Geht schon damit los, dass man wirklich weiss, woran man ist, weil es sauber codifiziert ist.

Dem ist nichts hinzuzufügen. Eigentlich. Trotzdem Replik an..

..@ Florian:

diese Diskussionen laufen immer gleich:
Es gibt immer jemanden, der behauptet, wir brauchen ja nur die FAA-Regeln 1:1 zu kopieren und wenn man dann fragt, was denn mit den deutschen Vereinen oder dem Segelflug oder dem Pilotennachwuchs ohne ATPL ist oder ob wir dann wie in den USA auch alle eine Pilotenrechtschutzversicherung brauchen um uns gegen die hunderte der correcitve actions jährlich wie von der der FAA zu schützen, jommt dann immer ganz schnell ein "ich hab zwar einfach Alles übernehmen gesagt aber in Wirklichkeit meine ich nur das, was mir gerade passt."

Was bei diesen Diskussionen immer gleich läuft, ist, dass die einen kompetent beide Systeme beurteilen können, weil sie sich darin bewegen, und andere, die tendenziell ahnungslos polemisieren. Die (wenigen) Nachteile der FAA können wir und zählen wir gerne immer wieder auf, es sind aber sehr wenige Ausnahmen. Die Vorteile der EASA bei der FAA-Legislation einzufügen wäre deutlich leichter als umgekehrt. Zudem haben wir den gleichen, einheitlichen ICAO-Überbau. Alles unter 2 to könnte man locker als Beliehene an die Verbände übergeben, wie das z.B. die British Gliding Association macht. Hohe Sicherheitsstandards, bessere Kostenkontrolle. Die deutschen Vereine wären besser gestellt, der Segelflug wäre bessergestellt, die Bürokratie wäre abgebaut, die Gebühren geringer, der Pilotennachwuchs kann auch im EASA-System bei 250 h FO werden mit fATPL, während der CPL entschlackt den Inselflieger und Fluglehrernachwuchs mit Basisrüstzeug für Platzrundenschrubben und Kolbenschüttlerverkehr ausgestattet wäre.

Jan hat's oft genug publiziert.

Corrective actions und Pilotenversicherungen? Äh - schon mitbekommen, wie die Cessna-Bewertung des LBA war, während jetzt bei den PA28-Holmdebatten in den Staaten deutlich weniger Unsicherheit breit macht?

Sorry, ich kann dich oft genug nicht ernst nehmen.

Die Wirklichkeit ist in der Beziehung eben doch eine andere und ganz einfache:
Die Struktur der Luftfahrt in Europa ist eine fundamental andere, als in den USA. Deswegen brauchen wir auch eine andere Regulierung. Das fängt schon damit an, das Europa eben nicht wie die USA ein Staat mit einer Zentralregierung ist, die durchregieren kann.

Die Unterschiede zwischen einem A320 zwischen Newark und Orlando sowie einem zwischen Stockholm und Rom musst du mir gerne mal erklären. Ebenso zwischen einem IFR - Flug der Allgemeinen Luftfahrt von Le Bourget nach Schwäbisch Hall. Das eine ist eine weitgehend kompetente Luftfahrtverwaltung, das andere "nach allen Kräften bemühte" Flickschusterei. Das Durchregieren ist hier nicht das größte Problem, sondern die Überregulierung. Das kann jemand, der Normhuberei als wichtiger empfindet als statistische Fakten, wohl schwer verknusen.

Ich kenne viele, die sich leidenschaftlich darüber beschweren, wie komplex Alles aus Brüssel ist, weil sich halt 28 Länder abstimmen müssen - aber mindestens genauso leidenschaftlich darüber jammern, wenn aus Brüssel dann mal etwas kommt, was nicht 1:1 den deutschen bzw. ihren Interessen entspricht.

Es geht aber einfacher und besser. Brauchste ein paar Beispiele?

Gut gelöstt: GG: "Bundesrecht bricht Landesrecht". StGB: "Wer einem anderen eine fremde, bewegliche Sache in der Absicht wegnimmt, sich dieselbe rechtswidrig zuzueignen" usw.

Mittelprächtig: Definitionen von Geldwäsche.

Ganz schlecht: 164 II BGB " Tritt der Wille, in fremdem Namen zu handeln, nicht erkennbar hervor, so kommt der Mangel des Willens, im eigenen Namen zu handeln, nicht in Betracht." (altdeutsch-kaiserlicher Mist) oder 675 g/ f/ usw BGB (Girokontenverträge) - das ist unendlich langer Brüsseler Mist.

Konzise und präzise wäre schön - Rechtgebungstechniken sind einfach in manch mehrstaatlichem Gebilde hochentwickelt (Schweiz) oder haben arg Luft nach oben (EU). Die Rechtsklarheit leidet, die volkswirtschaftlichen Transaktionskosten schießen nach oben. Einfach nur furchtbar. Und vermeidbar.


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