Ich war in letzter Zeit ein paar Mal in den USA und ich habe das Gefühl, dass ich da irgendwann länger hin muss. Für ganz lange. So ein Irrsinn wie mit Mannheim im Speziellen und der GA in Deutschland im Allgemeinen ist echt schwer zu ertragen.
Wir waren in dieser Woche geschäftlich in Genf und in Halle an der Saale - beide Termine mit 4 bzw. 2 Teilnehmern hätten ohne Geschäftsflugzeug schlichtweg nicht an jeweils einem Tag durchgeführt werden können. Wir hätten uns also quasi die ganze Woche dafür freinehmen dürfen. Halbe Effizienz. Geht natürlich. Deutschland wäre auch mit dem halben BIP pro Kopf noch nicht wirklich arm.
Natürlich wird mit jeder weiteren Behinderung der GA diese weniger attraktiv. In EDDB zahlen wir mittlerweile 450 EUR mit Übernachtung! Schließlich wird das ja mal ein ganz großer Flughafen, da kann man ja schon vorher auf die bisherigen Kunden verzichten. Und natürlich kommt dann bei immer mehr Unternehmen der Punkt, wo es auch ohne Geschäftsreiseflugzeug gehen muss. Es würde auch ohne Autos gehen. Vielleicht geht es ja in den Büros unserer grünen Landesregierung sogar mal wie in unseren Büros ohne Klimaanlage.
GA kann durchaus ein positiver Standortfaktor sein. Für uns und einige mir bekannte Unternehmen ist er es definitiv. Natürlich geht durch einzelne wirtschaftsfeindliche Entscheidungen ein Land nicht zugrunde, aber eigentlich sollte es das Ziel sein, in jedem Bereich eine sinnvolle Wirtschaftspolitik zu betreiben und überall wettbewerbsfähige Infrastruktur zu bieten.
In New York (KFRG) rollt man mit einer C172 zwischen den Gulfstream V durch zum FBO und wird warm empfangen. Handling? 0 USD, wenn man tankt. 80 Liter für 1 EUR/Liter. Alle super freundlich. In Hahn (EDFH) verscheucht man erst die Kunden - man hat ja GA gar nicht mehr nötig bei all den tollen großen Kunden - und ist dann pleite.
Dass man bei uns mit Gewalt versucht, eine vorhandene Infrastruktur kaputt zu machen, die ein Wirtschaftsfaktor ist, ist nur mit ideologischer Verblendung und krassem Unverstand zu erklären.
Nein, eine Standortentscheidung nur von einem direkt nebenan vorhandenen Flughafen abhängig zu machen, ist sicher kein in der Praxis häufiger anzutreffender Denkansatz. Aber diese auch davon abhängig zu machen, ist häufig begründet. Eben so wie es begründet ist, darüber nachzudenken, ob weitere Invests vielleicht in einem Land erfolgen, wo Wirtschaftsförderung eine höhere Priorität hat als die Frage, ob man mit einer Vermögensteuer bereits versteuerte Einkommen weiter abschöpft.