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2. Oktober 2010: Von Thore L. an Jan Brill
Also ich wollte mich ja schon immer mal von einem Bahamesischen Unternehmen anstellen lassen. Die Dinger sind schnell gegründet, keiner weiss, wem sie gehören, Buchhaltungspflichten sind minimal, und Steuern gibt es keine.

Dass die geschäftstüchtigen Bahamesen die EASA Gesetzeslücke "Third Party Operator" für sich entdecken, und massenweise N-Reg Flugzeuge aus Tschörmännie aufkaufen und dann an Flugzeugverwaiste US Piloten verchartern, darf man ihnen nicht übel nehmen: haben die sich nur von den Panamesen und ihren Schiffen abgeguckt.

Ihr Jungs von der EASA lest das doch hier sicher auch: HALLO!! Wir US Piloten verstehen, dass ihr auch uns kontrollieren und die Vorschriften für uns machen wollt! Ganz ehrlich, ganz ohne jede Ironie: natürlich soll die Bundesrepublik Deutschland entscheiden, wie sie eine Pilotenausbildung und den Betrieb von Flugzeugen für ihre Staatsbürger auf ihrem (unserem) Hoheitsgebiet organisieren möchte.

Wir verstehen: es ist ein Unding, dass wir massenweise in die USA gehen, dort die Pilotenscheine machen, und (weil wir dann mit den Scheinen keine D Flugzeuge fliegen dürfen) auch noch Flugzeuge US registrieren lassen, mit denen wir dann hier fröhlich vor Euren ohnmächtigen Augen rumdüsen.

Auch wenn Ihr der FAA zugestehen werdet, dass sie kein Karnevalsverein ist, und schon so ungefähr weiss, was sie da tut, wäre es (auch aus unserer Sicht!!) wünschenswert, wenn wir hier eine auf unsere Verhältnisse abgestimmte Version der Vorschriften haben, an die wir uns alle halten sollen.

JA DAS WOLLEN WIR AUCH!!!

Aber das Problem ist doch: wir gehen in die USA, weil es DORT EINFACH BESSER IST. Es ist sicherer, professioneller, zielführender und dabei noch günstiger: einfach viel, viel besser. DESHALB MACHEN WIR DAS. Nicht um Euch zu ärgern.

Und deswegen: akzeptiert, dass in einer globalisierten Welt Eure mündigen Bürger für sich den besten Weg wählen wollen. Seht es als Aufgabe, die Vorschriften so zu machen, dass sie sicher und einfach sind. Nicht nur sicher, AUCH MÖGLICHST EINFACH. VIEL VIEL EINFACHER!!

Und dann bleiben wir hier, machen hier unsere Lizenzen, fliegen sicher durch den von letztlich uns allen kontrollierten Luftraum. Das wär‘s doch, oder? BITTE: geht nicht weiter diesen Irrsinnsweg: das macht doch alles nur noch schlimmer.

Und zur Not werden wir halt auch weiter irgendwelche Schlupflöcher suchen & finden, versprochen.
2. Oktober 2010: Von Urs Wildermuth an Thore L.
Ich glaube, das summiert es eigentlich recht gut auf.

Wenn die Regeln innerhalb Europas es zulassen würden, glaube ich würde kein Halter/Pilot ohne Not den N- Weg gehen. Die Tatsache aber, dass dies seit Jahrzehnten der Fall ist sollte doch den Entscheidungsträgern was erzählen. Anstatt dessen versuchen sie, die "Abtrünnigen" nun auf dem Gesetzesweg entweder zu grounden (medical) oder zumindest so massiv einzuschüchtern, dass sie entweder EASA registrieren mit allen Folgen die das hat oder aufgeben und in Zukunft Bahn fahren.

Ich denke, die ganze Situation hat zwei grundliegende Aspekte. Erstens einmal besteht in vielen Ländern Europas bei der Beamtenschaft und Politikern eine krasse Abneigung gegen die Luftfahrt per se und die GA im Speziellen. Dies ist eine denkbar miese Ausgangslage für jemanden, der besagte Luftfahrt regeln soll. Verbunden mit einer auch für weit weniger spekatuläre Vorgänge des Alltags horrender Regulierungswut ist das ein Killer. Und zweitens besteht in Europa eine Allergie gegen vieles Amerikanische. Zusammen entsteht genau das, was wir jetzt sehen.

Ich glaube jeder von uns würde eigentlich gern so registrieren wie er fliegt, d.h. in jenem Land in dem er lebt. Wäre das mit vernünftigem Aufwand machbar, würden viele ihre N- Flieger liebend gern ins EASA Land holen. Aber nicht unter den heutigen Konditionen. Da überlegen sich immer mehr Halter das Ausflaggen, anstatt sich der EU Bürokratie zu unterstellen.

Von meiner Warte her wäre eigentlich nur die ICAO in der Lage, Europa zur Räson zu bringen, allenfalls verbunden mit politischem Druck durch die USA gegen die Schikanen, die nicht nur ihren Piloten sondern vor allem auch ihren Produkten auferlegt werden. Die frühere Anerkennung von STC's beispielsweise und auch in anderen Dingen sollte es einfach nicht notwendig sein, dass jede Organisation das Rad immer wieder neu erfindet.

Schliesslich wäre es auch an der EU Kommission, die im letzten Jahr ausgesprochene Beurteilung der Situation der EASA endlich zu addressieren und hart und unmissverständlich gegen diese Auswüchse vorzugehen. Es kann ja wohl nicht sein, dass ein Beamtenapparat wie die EASA einen derartigen Tritt in die Weichteile kriegt, verbunden mit einem klaren Auftrag und dann stattdessen gleich noch mal ne Runde zulegt?

Dieser Vorstoss gegen die "Flüchtlinge" zeigt es doch einmal mehr. In der EU gilt "Resistance is futile". Das aber kann's nicht sein. Ansonsten muss man sich wohl überlegen, nicht nur das Flugzeug sondern vielleicht auch die persönliche Zukunft eher in die Richtung der USA auszurichten? Abstimmung mit den Füssen, wie seinerzeit in der DDR?

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