Egal wie das Ganze ausgeht. Letztendlich sind wir, die Flieger, diejenigen, die das mitbezahlen müssen. Es ist mit Sicherheit jeden klar, das Lcomming & Co in den AVGAS-Versionen nicht mehr zeitgemäss sind und von Zuverlässigkeiten wie anno 1980 weit entfernt sind. Bei AVGAS-Preise von Eur 2,35 und ich vermute zum Jahresende einen Literpreis von ca. 2,80 - 3,00 Euro müssen wir alle uns Gedanken machen, wie es mit unserer GA-Fliegerei weiter gehen kann. Wenn es nicht schnell einen bezahlbaren Ersatz gibt bzw. Thielert in irgendeiner Form überlebt, können wir bald unser "Hobby" an den Nagel hängen. Ich fliege seit 1992, damals kam der Sprit ca Eur 1,10, dann kamen die Grünen mit der Öko-Steuer, die Mehrwertsteuererhöhungen und die die Saudis & Co haben konstant ihre Preise erhöht. Das Resultat kennt jeder.
Anstatt uns über Thielert und seine "Unfähigkeit" und was man ihm noch alles nachsagt, aufzuregen, sollten wir uns vor Augen führen, das er es bis jetzt als Einzigster geschaft hat, einen Diesel (eigentlich 2) in die Luft zu bringen. Wir sollten uns gemeinsam überlegen, wie man Thielert oder die Nachfolgefirma (Ich gehe davon aus, das es so kommt, Cessna kann mit den Patenten bestimmt was anfangen) helfen kann. Da gibt es aus meiner Sicht nur einen Weg. Wir müssen weg von 100 Flugzeugen im Privatbesitz á 30 Stunden pro Jahr Flugleistung, die dann wegen der mangelden Flugstunden keinen Diesel bekommen und hin zur Haltergemeinschaft mit 200 Stunden Jahresflugleistung bezahlt durch 5 Halter. Dann kommen da auch mehr Motoren zur Umrüstung , es müssen Motoren der 200 PS Klasse im Dieselbereich her um Seneca Arrow & Co umzurüsten. Es müssen C340/414/421 SR22 PA46 mit 4 Liter Diesel fliegen. Alles andere bringt nichts. Auch die Problemchen, die die Diesel momentan noch haben, können nur im Masseneinsatz gelöst werden. Das ist wie mit damals MS Windows 95, viele meckerten darüber, aber erst durch massiven breiten Einsatz kam Windows XP hervor, das um Klassen stabiler ist, als Win 95. Genau so ist es mit den Diesel-Motoren.
Ich will mir eigentlich eine Aerostar kaufen, aber bei Spritpreissteigerungen von 2-3 Cent pro Woche fange ich auch an zu rechnen. Das würde bei 3 Eur/Liter am Jahresende heißen, das ich alleine rund 400 Euro pro Stunde nur an Sprit bezahlen müsste. Bei 5-10 Stunden pro Monat ein sehr teures Spielzeug, da privat bezahlt. Da kommen schon Gedanken hoch, das Fliegen ganz sein zu lassen. Und glaubt mir, das habe ich schon von Mehrern gehört.
Also lasst uns aufhören, über Thielert zu schimpfen. Er ist ein Pionier und hat wirklich was riskiert. Mir war sein Motor auch immer zu Leistungsschwach und ich wollte immer einen 200 PS Motor. Aber auch das wollte Thielert lösen. Jetzt sieht es leider ncht mehr gut dafür aus...
Jeder soll sich selber mal fragen, ob er diesen schweren Weg gegangen wäre oder ob er sein Geld lieber angelegt hätte und von den Zinsen leben würde...
In diesem Sinn, ein schönes Wochenende und fliegt viel, solange es noch bezahlbar bleibt.
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