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28. April 2006: Von  an Stefan Jaudas
Hallo Stefan,

nicht im LuftVG sondern hier:
Zitat:
"Jedes Flugverfahren unterliegt navigatorischen
Toleranzen, die von der ICAO (International Civil Aviation Organisation) im Dokument 8168 festgelegt sind. Dieses Dokument beinhaltet die Procedures for "Air Navigation Services – Aircraft Operations, kurz PANS OPS" genannt"
Zitat Ende

Wie ein FEG-Konstrukt gebastelt wird bzw. aussieht findest Du hier (pdf):
Hier klicken!

Bekanntermaßen sind die ICAO-Richtlinien von der Bundesrepublik anerkannt und grundsätzlich übernommen worden!
28. April 2006: Von Michael Hermann an 
Thomas,

nach dreimaligem Lesen des Berichts habe ich jetzt wohl den Ursprung dieses Sigma raus (hat bei mir lange gedauert).

Die spezielle Route heisst KIRDI2S und vermutlich meint das LBA nun "KIRDI-2-Sigma".
Also ist das "2-Sigma-Flugerwartungsgebiet" identisch mit dem "Flugerwartungsgebiet der Route KIRDI2S".
Hat nichts mit Statistik zu tun - mea culpa.

Wie und warum ein S zu Sigma statt, wenn schon eine neue Abkürzung her muss, Sierra wird: keine Ahnung.

Aber damit fühle ich mich jetzt wohl und verstehe SOWOHL das LBA-Schreiben ALS AUCH die mechanistische Konstruktion des FEG.

Deswegen läuft auch google komplett in die Leere ...

M. Hermann
28. April 2006: Von Stefan Jaudas an 
Hi,

damit wäre ja das Thema "Statistik" von Tisch. Wie gesagt, feste Grenzen sind OK. Drin oder nicht drin. Grenzen, bei denen automatisch ein Teil nicht drin wären, die wären Kappes.

Trotzdem, man wird anscheinend schon zum "Täter", wenn man von irgendeiner Ideallinie abweicht. Nur wird man gnadenhalber erst ab einer gewissen Schwere des Vergehens verfolgt. Das ist aber nett. Und interessant. Walk the line, and you'll be fine. Das ist Gedankengut, das ich lieber nicht ins Politische übersetze ...

Eine "Linie" ist eine eindimensionale geometrische Figur. Bereits bei ihrer Darstellung wird es aber zweidimensional (und damit ordnungswidrig). Weil der Strich in der Karte zwecks Sichtbarkeit zwangsläufig eine Breite hat, welche eine Linie nicht hat. Und schon ist es vorbei mit der Ideallinie ... *LOL*

Wenn ich das nächste Mal in eine CTR will, und ich melde mich "5 Minuten nörlich November 1", und es sind tatsächlich 5,5 Minuten, oder Nordnordwest, muß ich dann auch 250 Steine abdrücken?

Und wenn ich mir den Tenor des Schreibens ansehe, da wird anscheinend auf dem Lärmschutz herumgeritten. Ganz nebenbei wird etwas von Fliegen ohne FVK- Freigabe erwähnt. Das scheint aber bei weitem nicht so wichtig zu sein wie der Lärmschutz. Kann mir armem VFR- Piloten das mal jemand erklären?

Gruß
###-MYBR-###Stefan

P.S.:
Die 33.te VO zur 114.ten DVO? Mist, jetzt musste ich in den Papierkorb kotzen, aufs Klo hats nicht mehr gereicht ...
28. April 2006: Von Michael Hermann an Stefan Jaudas
Stefan,

ich denke, jetzt habe ich "unser" Missverständnis auch herausgefunden. Du meintest vermutlich, ein statistisches Verfahren würde *nachträglich* die Grenzen so festlegen, dass immer welche rausfliegen (Wortspiel :)).
Ist aber nicht so, dürfte jetzt klar sein. Die Grenzen sind fest und sie sind vorab bekannt.

Die "Gnade" habe ich so auch nicht verstanden, das hat das LBA bzw. diese Sachbearbeiterin m.E. ziemlich ungeschickt ausgedrückt. Das Toleranzgebiet ist keine Gnade, das ist halt so definiert. Da kann sich das LBA auf den Kopf stellen und mit den Füssen wackeln.

M. Hermann
21. Juni 2006: Von Helge Zembold an Michael Hermann
Hallo,

kurz mal ein Nachtrag zum Thema "Sigma2" oder besser: "Standardabweichung Sigma". Sigma kommt aus dem Bereich der Statistik und hat rein gar nichts zu tun mit der Bezeichnung KIRDI2S(igma). Genaueres gibts hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Standardabweichung.

Ich habe dereinst mal im ATPL lernen müssen, was 2 Sigma bedeutet... Wenn ich mich recht entsinne, ging es dabei um Fehlerbetrachtungen. Die Standardabweichung Sigma (= 68 %) ist ein Maß für die Streuung einer Verteilung (z. B. Menge von Messungen) um den Erwartungswert (z. B. Mittelwert über alle Messungen). 2 Sigma bedeutet, dass sich rund 95 % Prozent aller Messwerte innerhalb eines definierten Intervalls um den Erwartungswert herum befinden. Wie das jetzt im konkreten Fall auf der KIRDI2S-Departure aussieht, kann ich allerdings auch nicht erklären...
22. Juni 2006: Von Herbert Schödel an Helge Zembold
Hallo,

die Anwendung dieser statistischen Verfahrens ist aus meiner Sicht relativ einfach.
Man zerlegt die zu fliegenden Flugbahnen in Grundmanöver wie Geradeausflug, Kurven etc. Zu jedem Grundmanöver ermittelt man experimentell, wie gut Piloten diesem Sollweg folgen können. Dieses hängt natürlich von den drei Faktoren Pilot (inkl. Lfz Typ), Wetter, Instrumente ab. Dann ermittelt man den Abstand, den 95% der Piloten (z.B. bei 950 von 1000 Flügen)von der Sollbahn eingehalten haben. Zu jedem Grundmanöver gibt es so ein Toleranzband in Metern von der Sollbahn, den statistisch 95% der Piloten einhalten können.
Mit diesem Toleranzband kann man nun zu allen Procedures den 2Sigma Raum festlegen, ohne jemals wieder Statistik anwenden zu müssen. Sondern dieses geht nun rein mechanisch.

Diese Verfahren kommen relativ häufig vor (z.B. Toleranzen für Geschwindigkeitsüberschreitungen). Sie nehmen bewusst Ungerechtigkeiten in Kauf, denn die 5% außerhalb der Toleranz basieren evtl. auf mangelnder Fähigkeit des Piloten, vieleicht aber auch auf extreme (seltene)Wettersituationen. Aus Gründen der Rechtssicherheit nimmt man dieses aber hin.

Die Prozente 68% und 96% für Sigma bzw. 2Sigma gelten übrigens nur für die sogenannte Gausßsche Normalverteilung. Es gibt aber vernünftige Gründe, diese im vorliegenden Fall zur Modellierung zu unterstellen. Die Richtigkeit dieser Annahme ist allerdings grundsätzlich nicht beweisbar.

Beispiel 1: Die elektrische Spannung 230V aus der Steckdose ist übrigens der 1Sigma Wert der el. Spannung, denn der Mittelwert ist Null (positive und negative Werte!). Der Abstand der elektrischen Spannung von diesem Mittelwert quadriert, summiert und Wurzel daraus ergibt 230V.

Beispiel 2: Eine Technische Größe (Widerstand, Schraubendurchmesser, Gewicht von Lebensmitteln ...) hat z.B.einen Wert von X+-10%. Das bedeutet, dass 68% der Produktionsmenge (Losgröße) einen Wert zwischen X-10% und X+10% haben, 95% zwischen X-20% und X+20%, ganz ganz wenige aus der Produktion können Werte weit weit aus der Toleranz, z.B. 1000X haben. Dieses kann man aber methodisch nicht ausschließen, auch wenn es höchst selten vorkommt. Wenn man dieses Ausschließen will, muss man jedes Stück Einzeln prüfen und aussortieren (nennt man Screening). Wer behauptet, dass solche Ausreißer ausgeschlossen sind, beweist damit, dass die Annahme einer Gaußschen Normalverteilung nicht richtig ist.

Dipl.-Ing.(Uni) Herbert Schödel

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