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Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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4. Dezember 2004: Von  an Bernd Juhrig
...und das Problem der mangelhaften Selbstverantwortung trifft ja auf nahezu alle Bereiche im täglichen (deutschen) Leben zu, im Betrieb, im Straßenverkehr, in der Familie... immer erstmal nach dem "Schuldigen" suchen, statt das "Problem" einzusehen und zu ev. sogar zu lösen.... wenn garnichts mehr geht, kommt häufig die Antwort "...das machen alle Anderen doch auch..."
und der Ausweg aus dem Teufelskreis der daraus folgenden Reglementierung, welche ja wiederum einen Teil der Verantwortung abnimmt, wird ein langer....
Gruß
6. Dezember 2004: Von Edgard L. Fuß an 
Zitat eines Piloten und Geschäftsführers:
"ich befolge nur die Regeln, die mir passen!"

Dies ist leider kein Einzelfall. Und ich kann mir auch vorstellen, daß es Piloten gibt, die sich trotz durch den Hausarzt bekannte, ernsthafte Erkrankungen kraft eigener Ignoranz hinters Steuerhorn klemmen, genauso wie Flugzeugbesitzer an ihren "Kisten" rumschrauben oder sie in einem technischer Zustand lassen, wo`s der Sau graust...
Im ersten Fall war der zuständige Fliegerarzt ein Vereinskamerad; im zweite Fall ebendieser, der dann prompt wegen eines technischen Mangels (totaler Ölverlust des Triebwerks wegen Pfusch)eine Notlandung machen mußte. Als ein Prüfer des beauftragten LTB den Prüfschein nach einer notdürftigen Reparatur wegen der offensichtlichen Mängel verweigerte, wurde er von diesem Eigner, Piloten und Fliegerarzt als "Gestapo-Helfer" beschimpft.
Solange wir selber nicht den Mut haben, solchen Vereinsmitgliedern (der Begriff "Kamerad" ist hier nicht angebracht) die Luft rauszulassen und sie stumpf vom Platz zu weisen, müssen wir uns über Überregulierungen nicht unbedingt wundern. Gruppendynamische Prozesse finden nicht mehr statt, wenn sie nur noch als "Verpfeifen" gesehen werden.
Bestes Beispiel: Im Segelflug war es den Vereinen überlassen, einen Flugschüler nach einer theoretischen Überprüfung Überland fliegen zu lassen. Viele wissen, wie diese "Überprüfung" in einigen Vereinen ausgesehen hat; auch der DAeC mit seiner Aufsichtsfunktion hat dies wissen müssen und es trotzdem ignoriert.
Daraufhin wurde allen Vereinen diese Kompetenz genommen und das Bestehen der Theorieprüfung als Voraussetzung festgelegt.... Wer wundert sich darüber; wer hat dieses "Mehr" an Regulierung letztendlich zu verantworten?

Daß unsere nationale Luftfahrtbehörde andererseits in der JAR- Umsetzung den Sinn und Geist dieser Regularien total verkennt, steht trotzdem auf einem anderen Blatt.

Edgard
7. Dezember 2004: Von  an Edgard L. Fuß
Gur so,

wie ich bereits oben im Beitrag geschrieben habe. zu leises schreien bringt nichts. Aber Hand aufs Herz, wir alle wussten, nicht zu letzt durch HT, was da geplant wurde. Und sich deutlich dagegen gewehrt hat sich auch keiner. Das mit dem Vereinsvorfall (Gestapo, verpfeifen) ist ein typisches Zeichen. Ich war immer nur der Meinung, das sowas eher die Ausnahme ist. Würde mich mal interessiern, ob so was öfter vorkommt. Schreibt es doch einfach.

Aber jetzt mal ganz deutlich, wer am Flieger selber schraubt, ist noch lange kein Pfuscher. Würde mich auch treffen, aber wenn man dann das in einer Werft macht, und die einem immer mal einen Tipp geben, ist das eher positiv. Da lernt man ganz schnell, woran man sein Leben "hängt"
8. Dezember 2004: Von Edgard L. Fuß an 
Hallo Wehrhard,

.... ist auch nicht so gemeint. Ich kenne viele, die an ihrem "Flieger" selber Hand anlegen. Die haben aber z.B. einen Motorflugwart-Lehrgang besucht und/oder ziehen bei ihren Arbeiten einen erfahrenen Wart hinzu bzw. lassen ihn anschließend wenigstens einmal "drüberschauen".
Bei dem genannten Fall gab es aber angeblich noch nicht einmal eine L-Akte; im Bordbuch Eintragungen wie "GPS eingebaut, mit Autopilot verbunden." Unterschrift unleserlich...

Ich habe als Fluglehrer meine Schüler prinzipiell in die Wartung mit einbezogen, und da sie im Verein natürlich auch Baustunden machen müssen, ließ sich das gut vereinbaren.
Im Segelflug ist es eh` gute Tradition, daß Lizenzinhaber wie Schüler im Winter ihr Fluggerät selber warten und überholen.
Dafür ist aber auch ein erfahrener Werkstattleiter vor Ort.
Und der Prüfer weiß ziemlich genau, wann und wo er genauer hinsehen muß. Da war dann schonmal (auf einer Privatmaschine) ein Schubkarrenrad (6km/h) eingebaut worden...
Es ist gut zu verfolgen, wo wirklich eigenverantwortlich qualititiv gute Arbeit gemacht wird oder selbstherrlicher Pfusch. Und das überträgt sich auch auf die Vereinsführung wie auf den Flugbetrieb.

Edgard
8. Dezember 2004: Von airklaus an Edgard L. Fuß
Hallo Edgard,

ich bin entsetzt.
Du schilderst hier einen Fall und schließt daraus, daß dies kein Einzelfall ist und deshalb erfolgt der Ruf nach dem Staate und der Reglementierung.

Sorry, das ist mir zu pauschal und trifft zumindest nicht meine Erfahrungen. Aber es gibt natürlich immer welche die über die Ausnahmeerscheinungen so lange diskutieren, bis der Eindruck entsteht, dies ist die Regel. Findest Du täglich in der Presse.

Auch ein paar Unverantwortliche und Uneinsichtige gehören zum Leben egal wo und dagegen helfen auch keine Regeln oder Gesetze. Ich sage jetzt einfach mal umgekehrt, das sind Einzelfälle.

Gruß vom AirKlaus aus Hamburch
9. Dezember 2004: Von Edgard L. Fuß an airklaus
Nein, Klaus. Keine Einzelfälle, sondern einige wenige von den selbst erlebten Beispiele aus dem wahren Leben. Ich empfehle Dir einmal informelle Gespräche mit Prüfleitern und Flugsicherheitsinspektoren wie Jens Eisenreich, mit dem ich mich gestern erst unterhalten habe.
Auch das aufmerksame Studium diverser Flugunfallberichte zeigt gewisse Höhepunkte auf.
Daher meine Schlußfolgerung: Regelementierungen schützen uns vor der Willkür der Rücksichtslosen, staatliche Kontrolle sorgt für die Durchsetzung dieser Regeln.
Eine maß- und sinnlose Überregulierung wie derzeit durch das LBA bewirkt jedoch genau das Gegenteil.

Edgard
10. Januar 2005: Von Sonja V. an Edgard L. Fuß
Sie beklagten in Ihrem Beitrag vom 8. 12. 2004 die Pfuscherei diverser Flugzeugbesitzer.
Natürlich sind Schubkarrenreifen an einem Flugzeug eher unangebracht, aber was glauben Sie, wie die ganze Fliegerei begonnen hat?
Mit "Kisten" aus Holz, Stoff und Drähten, mit Reifen von Fahrrädern, Motorrädern und sicher auch so mancher Schubkarre!

Übrigens: Diese Pioniere der Luftfahrt hatten auch keine Medicals, und das ganze aufgeblasene Luftrecht gabs noch nicht. Und trotzdem hatten sie Erfolg, und diese Leute haben den Grundstein für die Fliegerei gelegt. Hätte es damals schon diesen unglaublichen Gesetzeswust gegeben, hätte sich wahrscheinlich noch kein Mensch mehr als einen Zentimeter vom Boden Erhoben!!
Darüber sollte man auch mal nachdenken...
12. Januar 2005: Von Edgard L. Fuß an Sonja V.
Klar, und damals hatten wir auch noch einen Kaiser.
Sorry, aber dies läuft ins Leere.
Zum Einen: Flughandbücher werden mit Blut geschrieben.
Und kein Pilot lebt lange genug, um alle Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen.
Zum anderen: Daß man schon lange keinen Kasein-Leim mehr verwendet, hat seine Gründe - siehe oben. Das weiß eigentlich jeder.
Und daß man keine tragende Struktur anbohrt, um einen Mikrofonhalter dranzuschrauben, sollte auch jeder wissen. Passiert aber.
Und da war noch einer, der einen (gefüllten)Benzinkanister im MoSe mit zwei Kabelbindern im Rumpf "befestigte".

Daß damals das Material genommen wurde, daß man damals hatte, ist klar. Und Erfahrungswerte gabs auch keine. Die wurde reichlich "erstorben".
Heute gibts das alles schon. Und wer`s ignoriert... aber dafür sind Prüfer nun mal da.

Edgard

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