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Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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5. Juli 2004: Von Michael Münch an Hubert Eckl
Wenn es denn nur so wäre...

Aber es lagen doch Angebote vor, die eine privat finanzierte Übernahme und Fortführung des Flugplatzes inkl. aller Immobilien etc. darstellten und diese Angebote wurde quasi mit einer arroganten Handbewegung vom Tisch gewischt. Und das ist ja gerad e der Skandal: natürlich ist die aktuelle Situation nicht haltbar, aber deshalb keine Alternativen in Erwägung zu ziehen und wertvolle Infrastruktur unwiederbringlich zu zerstören ist nicht rational nachvollziehbar. Irgend ein politisches Kälkül scheint dahinter zu stecken!

Ach ja, die Linienverbindung Mannheim - Tempelhof hat sich zu einem veritablen Erfolg entwickelt und es gibt genügend andere Beispiele wo eine ähnliche Story möglich war / wäre, würde nur ein vernünftiges und verlässliches Verhalten seitens der Gestalter der Rahmenbedingungen gewährleistet.
6. Juli 2004: Von Hubert Eckl an Michael Münch
Guten MOrgen,

Es gab kein "tragfähiges" Konzept. Die "Investoren" sind keine. Sie hatten kein Eigenkapital. Es ist leider sehr simpel: Wer das alles anpackt muss mindestens 100 Mio€ Eigenkapital auf den Rippen haben. Jeder Investor erwartet daraus 10% Vorsteuerrendite, heisst 10 Mio€. Das ist b.a.w unrealistisch. Die tollen Investoren, welche an die Tür klopften wollten "zufälligerweise" einen zweistelligen Betrag als ERtragsgarantie vom Land Berlin. Mit einer derartigen Garantie kriegen sie Kredit ohne viel EK. Das hiesse alles subsummiert einen Staatskredit mit einer Rendite von 10% geben und das Eigenkapital leihen. Die aktuellen Bundesanleihen sind im Zehnjahresbereich bei 4.25% vor Steuern. Das alte Elend Privatisierung der Gewinne, Sozialisierung der Verluste!
Es traten entweder ausgebuffte Arbitreure oder bankrotte Blender auf.
Wo sind den die Sonys, die Daimlers, die Siemens, die Scherings, welche sagen " ok lass uns zusammenlegen jeder 20 Mio und wir gründen eine Tempelhof AG?". Wenn sie denn alle soooo dringend den Platz brauchen Nix da, das rendiert sich nicht.
6. Juli 2004: Von Michael Münch an Hubert Eckl
Hallo Polarius,

warum sollte jemand EUR 100.000.000,- Eigenkapital benötigen nur um einen Flugplatz zu betreiben? aber egal, selbst wenn dem so wäre: Uu eine möglichst hohe Eigenkapitalrendite (und nur um die geht es letztendlich) zu erreichen (hier waren die Rede von 10% was ich für etwas dürftig halte), wird üblicherweise unter Einsatz von hohen Fremdkapitalanteilen der sich daraus ergebende Leverage-Effekt für die Eigenkapitalrendite genutzt und diese gesteigert. Natürlich muss man "etwas im Kreuz" haben um die Finanzierunng darszustellen, andererseits muss doch kein kapitalintensiver Kauf erfolgen sondern eine vernünftige Pacht- oder Betreiberregelung wäre für alle Beteiligten angenehmer:

Der Staat behielte sich eine Steuerungsmöglichkeit vor.

Der Betreiber schont seine Liquidität und erwirtschaftet den Liquiditätsbedarf aus dem laufenden Geschäft.

So ähnlich war wohl die Zielsetzung bei dem Angebot die Deutsche BA dort anzusiedeln und schon alleine durch Wegfall von Kosten andernorts eine tragfähige Ausgangsbasis für eine zukunftsorientierte Entwicklung zu schaffen.

Anmerkung: nur wenige Firmen werden sich angesichts der deutschen Finanzämter und Betriebsprüfer jemals mit der Frage des kaufs und Betriebs eines eigenen Flugplatzes beschäftigen wollen. Die sich daraus ergebenden tagelangen Diskussionen erspart sich jeder freiwillig.

Und egal wie man dazu steht, man hätte ja wenigstens das beste Konzept einmal ausprobieren können, bzw. lassen können. Das Risiko wäre überschaubar denn so sitzt Berlin auf den Kosten, anders hätten sie die osten losgehabt und dafür das Risiko eingegangen, die Pacht nicht zu erhalten wenn der Pächter umfällt. Da frage ich mich, welche Variante denn nun "ärmer macht"?
6. Juli 2004: Von Hubert Eckl an Michael Münch
Gut! Alles theoretisch richtig, "leveragen" durch Fremdkapital ist das kleine Einmaleins der Betriebswirtschaft.
Hier gehts aber um wesentlich mehr: Das ist keine Pommesbude, welche einfach dicht gemacht werden kann, wenn die werte Kundschaft ausbleibt. Femdkapital gibts nur, wenn ein schlüssiger Businessplan vorliegt. Alle Vorliegenden hatten alle das gleiche Muster: " ok, ich versuchs. Kohle bitte von KfW. Ein Linsengericht von mir - eine Gesellschaft mit sehr beschränkter Hafung -, das Risiko bleibt bei Bund und Land, die Arbeitsplatzgarantien bei BfA, wenns gut geht bin ich der schneeweisse Ritter, wenns schief geht, nennt man das eine strukturelles Problem bei dem immer die Grünen und die SPD schuld sind!" Alle Investoren, waren gestrickt wie die Cargo-Lifter und " Chip-Fabrikanten"! Welche Bank will den in diesen Regionen noch mit der Wurst nach dem Schinken werfen?
Wieso, die Frage bleibt, wollen nun die grossen global player den Platz nicht erhalten? Für Daimler-Chrysler z.B. wäre der Kauf/Betrieb ein Kostenfaktor, der in der internationalen Rechnungslegung nicht mal einen erwähnenswerten Merkposten ausmacht. Sony dito. Siemens dito. Fragen wir doch Herrn Wöhrl wieviel echtes Venture-Capital er da reinstecken würde?

Wie gesagt, das schreibt einer, der sich riesig über den Erhalt von Tempelhof freuen würde. Bei solchen Investitionen ist nun leider mal der Kaufmann und nicht der Idealist gefragt, wenn denn kein Bill Gates ante portas ist.

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