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Sonstiges | PAX-Einweisung  
12. Januar 2012: Von Sebastian Willing 

Hallo,

in Kürze steht mein erster "echter" Flug mit Pax an, bisher war nur meine Frau dabei, die selbst das BZF und einiges an Theorie während meiner Ausbildung mitbekommen hat.

Wie bereitet Ihr die Paxe auf den Flug vor? Welche Notfall-Tipps gibt man, welche besser nicht? Besprecht ihr den Flug(verlauf) vorher oder gehts einfach rein in die Maschine und los?

Danke!
12. Januar 2012: Von Olaf Musch an Sebastian Willing
Ich weise meine Paxe relativ gründlich ein.
Viele sind auch - gerade beim Heli - sehr neugierig und wollen alles wissen.
Das erkläre ich dann auch gerne vorher ausführlich, dann ist während des Flugs
dazu Ruhe.
Meine Liste:

- Noch draußen: Hier ist gute Seite (kein Prop/Rotor), da böse Seite
- Auf Wunsch auch detaillierte Erläuterung beim Außencheck
- Beim Einsteigen: Hier anfassen und da drauf treten, aber NICHT da!
- Anschnallen (und quick release)
- Tür schließen (und wieder öffnen können!)
- Für den Notfall: Wer steigt wo zuerst aus, wer danach? (z.B. bei 2 Türen mit drei oder vier Passagieren)
- Instrumentenerläuterung (sonst kommt während des Startlaufs die Frage "Was ist denn das hier?")
- Grobe Erläuterung der geplanten Streckenführung und warum man nicht "mal eben schnell"
dicht über dem Neubaugebiet eine enge Kurve drehen kann
- Funkdisziplin (Wenn's im Headset nuschelt, erst mal Ruhe und nicht direkt den Piloten fragen,
der gerade seine Antwort funken will)
- Wo ist die Tüte, wenn sich mal mehr dreht als nur der Rotor?
- Im Flug dann Beteiligung nach dem Motto "Halt mal bitte den Platz im Blick" oder
"Siehst Du hinter/vor uns schon die andere Maschine". Lenkt den Pax dann
von seiner Übelkeit ab ;-)

Ach ja: Bei wechselnden Rundfluggästen mache ich die Kiste immer
komplett aus, weil ich meist draußen niemanden habe, der Paxe einweisen
könnte (weg vom Heckrotor halten, im Sichtfeld des Piloten bleiben, Kopf, Arme und
Gepäck unten halten...). Nur bei stehendem Rotor nähern sich unbedarfte
Personen dem Heli, so lange ich PIC bin.

Klingt viel, ist viel, kostet Zeit, sorgt aber meiner Erfahrung nach für einen entspannten
Flug und beim Pax für das Gefühl, schon eine Menge von Dir gelernt zu haben :-).

Wie spricht ein mir bekannter Ex-Frachtflieger? "Fracht kotzt nicht, Fracht motzt nicht." ;-)

Viel Erfolg

Olaf
12. Januar 2012: Von joy ride an Olaf Musch

klingt nach einem guten ausführlichen programm.

das kann man variieren, nach folgenden kriterien
1. pax (kennen wir uns oder er das fluggerät?)
2. flugzeug (eng, kompliziert, sound, a/p?)
3. reise (kurz/lang/schwierig/langweilig)
4. hilfe an bord (2 profis vs. einen pax oder 1 sonntagspilot mit 3 paxen die vorher noch nichtmal wissen ob sie alle kotzen werden oder nicht)

nach bedarf oder angemessenheit kann man den passagieren auch folgende checkliste schon vor dem flug in die hand drücken (zusätzlich zu den in bonanza etc. sowieso ausliegenden flugzeuginfos):

Passenger Flight Safety Information
das ist von eddh.de.
die andere info vom siggi, man solle sein ticket (beförderungsvertrag) an einem sicheren ort bewahren und nicht im flugzeug - geht vielen dann doch zu weit ;-)

Guten Flug,
Udo
12. Januar 2012: Von Lutz D. an joy ride
Hallo zusammen,

den Punkt Motor aus beim Passagiere wechseln finde ich absolut wichtig - sieht man auf Flugplatzfesten leider auch schon mal anders.

Noch anfügen möchte ich fünf Punkte:

1) Passagiere halten den Flieger manchmal einfach für ein Auto mit Flügeln. Daraus ergeben sich die evtl. problematischen Angewohnheiten die Tür zuzuwerfen. Ich habe den Punkt schon einem anderen Thread mal erwähnt, bin da gebranntes Kind ;)

2) Vorher die Absprache treffen: Wer kotzt, der putzt.

3) Beim Fliegen mit echten Passagieren hat man auch echte Risiken. Ggf. darauf achten, dass Paperwork in Ordnung, die Lizenz gültig ist etc. Nicht, dass das bei anderen Flügen nicht so wichtig wäre, aber mit Passagieren ist es von erheblicher Bedeutung.

4) Ich würde bewusst ansagen, dass man beim Start und Landung kein Gequatsche will.

5) Mit echten Passagieren steigt der psychologische Druck gerade bei den ersten Malen erheblich an. Bleib schön weit unter den Grenzen Deines persönlichen Envelopes und setze Deine Minima noch einmal herab (Sicht/Untergrenze/Seitenwind).

Viel Spaß!

LD
12. Januar 2012: Von Sebastian Willing an Lutz D.

Danke!

Pax wird in diesem Fall Verwandtschaft sein, also bekannt, das Flugzeug eine C172.

Beide sind allerdings noch nicht miteinander bekannt :-)

Für Samstag ist im fraglichen Gebiet (noch) CAVOK vorhergesagt und wenn das Wetter nicht passt (und dazu zähle ich 10km Sicht oder >FEW unter 3000), macht ein Rundflug keinen Sinn - dann wird er verschoben. Bei blauem Himmel und 40 km Sicht sollte dem allerdings nichts im Wege stehen.

Die kürzeste in Frage kommende Landebahn ist mehr als doppelt so lang wie für mich notwendig. Bei zu starkem Seitenwind starte ich grundsätzlich gar nicht erst und wenn er in der Luft dreht habe ich einen Alternate mit 30° gedrehter Bahn in der Nähe.

Wenn etwas nicht passt, dann sage ich den Flug am AP auf der Piste ab, mache ich immer so.

Die Pax-Info ist m.E. zu technisch aufgezogen, wie soll ein "Unbedarfter" wissen wie er 121,5 eindreht oder was überhaupt das Funkgerät ist? Ich denke, hier sollte ein Hinweis auf den Sende-Knopf reichen, zumindest bei mir ist immer eine aktive Frequenz gewählt, entweder Turm, Info oder FIS. Die Rückseite werde ich wohl vorher übersetzen.

@Marius: Danke für die Hinweise, das kleinste "Kind" dürfte (diesmal) jenseits der 30 sein (Jahre, nicht Monate). Meine eigenen Kids waren auch schon mit und wollen auch immer wieder mit, Deine Tipps kann ich dabei aus eigener Erfahrung bestätigen.

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12. Januar 2012: Von  an Sebastian Willing
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