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Alpenüberquerung
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11. August 2009: Von Max Sutter an B. S.chnappinger
Sehr geehrter Herr Dr. Schnappinger,

auf Ihre Frage

Gibt es irgendwo Kartendarstellungen dieser VFR Routes?

habe ich wie folgt geantwortet:

Ja reichen Ihnen denn die ICAO-Karten Schweiz und Österreich zusammen mit Google Earth nicht? Einen dicken Rotstift vielleicht noch, vorzugsweise auch ein Lineal. So hat es schon der alte Franzose Blériot über den Ärmelkanal geschafft. Die vorzügliche Tiemann-Homepage sagt ja schon alles, der Rest ist noch ein wenig Hand- bzw. Kartenarbeit.

Ist das wirklich so unhöflich, dass Sie gleich mit Ausdrücken wie superkluge Besserwisserei dreinschlagen müssen?

Vielleicht mein Anliegen etwas ausgedeutscht: Eine Alpeneinweisung gehört in der Schweiz (und ich hoffe, auch in Österreich) zur fliegerischen Grundausbildung, in der man lernt, Gelände, Witterung und ein für diese Verhältnisse schwaches Flugzeug in Einklang zu bringen. Bei CAVOK und Windstille schafft das jedes Flugzeug, welches hoch genug steigt. Anders ist es, wenn Wetter und Geländeeinschätzung (Umkehrkurve rechtzeitig und hoch genug) dazukommen. Das Letzte, was man bei dieser Einweisung lernt, ist es, irgendwelche vorgefertigten Routen airwaymäßig abzuspulen.

Ich habe viele Freunde in Deutschland, welche schon x-mal, in der Regel ohne spezielle Einweisung, über die Alpen geflogen sind und (trotzdem) überlebt haben. Doch wenn man einmal selber erlebt hat, wie man bei Rückenwind mit ausreichend Höhe über einen Kamm fliegt und dahinter sich plötzlich 1000 Fuß unterhalb des soeben überflogenen Gebirgszuges wiederfindet, oder der beim Vergleich einer sanft ansteigenden Hochfläche feststellt, dass optisch horizontal auf 8000 Fuß in seinem stark angestellten Flieger nicht dasselbe bedeutet wie in 1000 Fuß MSL, der versteht, was ich meine, wenn ich zu einem vorsichtigen Vorgehen rate.

Mir geht es nicht um Profilierung, mir geht es nur darum, dass diejenigen, welche hier nach Alpenflug fragen, auch danach hier wieder posten können und nicht irgendwo in einem Unfallbericht des Büros für Flugunfalluntersuchung in Bern als tragischer Vorfall aufscheinen. Ich hoffe, Sie verstehen das.

Max Sutter
11. August 2009: Von Hubert Eckl an Max Sutter
Enchanté & Chapeau, Max! Ich nehme Deine gutgemeinten Ratschläge sehr gerne an, da fällt mir kein Zacken aus der Krone. Wer aufhört zu lernen ist tot, das gilt nicht nur in der Fliegerei! Bitte weiter so.
11. August 2009: Von Peter Schneider an Felix G.
Sehr geehrter Herr Dr. Rosenbrock,

eine Alpenüberquerung ist nicht schwierig. Das A und O ist das Wetterbriefing. Die GAFOR-Strecken finden Sie z.B. in PC-MET oder bei Austrocontrol als Karten für die Schweiz oder Österreich mit verläßlichen Angaben. Die Routen sind in den Jepp-VFR-Karten beschrieben. Selbst mit meiner Eigenbau-Kitfox (80PS) ist das bei MTOW kein "Abenteuer". Kürzlich ging es erneut über den Lukmanier nach Turin und über den Brenner zurück (https://www.panoramio.com/photo/24282582). Bezogen auf die dabei geflogenen Höhen von 8500 bzw. 7500 ft. kann man kann sagen, es war eher eine "Durchquerung". Dabei war selbst zwischen den Bergen des Lukmanier Paß die Funkverbindung mit dem schweizer FIS loud and clear. Über den Julier und Majola-Paß führt auch eine schöne Route. Alle Routen sind als sog. "Schlechtwetterrouten" hilfreich, falls man mangels Leistung nicht on Top gehen kann oder es oben "dicht" ist.

Die Diskussion um den Samedan-Unfall scheint keinen Bezug zu Ihrer Fragestellung zu haben. Eine mögliche Unfallursache wäre eher als mangelnde Flugvorbereitung zu sehen. Zur Alpenüberqerung muß man ja dort nicht landen. Die MCR scheint als "Sportgerät" entweder kein vernünftiges Flughandbuch mit Dichtehöhen-Leistungen oder als Experimental keine ausreichend bekannten Leistungsdaten gehabt zu haben. Rotax 912 Motoren mit Bing-Vergaser magern selbständig auf die richtige Höhe ab, vorausgesetzt die Vergaser sind technisch einwandfrei.

Wünsche guten Flug!
12. August 2009: Von B. S.chnappinger an Max Sutter
Sehr geehrter Herr Sutter,

Ihre letzten Ausführungen sind inhaltlich voll in Ordnung und Ihre Absicht zu warnen und andere Piloten zu informieren kann kein vernünftiger Mensch missbilligen.

(Manche Ihrer Beiträge und Ihre erste Antwort an mich in diesem Thread fand ich eben uncharmant, aber lassen wir es nun dabei und kommunizieren wir zukünftig wieder sachlich und inhaltsbezogen!)

Peace!
BS
12. August 2009: Von Max Sutter an B. S.chnappinger
lassen wir es nun dabei

denk ich auch ;-)
12. August 2009: Von Max Sutter an Peter Schneider
Sehr geehrter Herr Schneider,

Sie schreiben eine Alpenüberquerung ist nicht schwierig und verweisen dabei auf ein Photo vom Lukmanier bei Sicht von Pol zu Pol. Ihre Aussage stimmt, ohne Zweifel, unter Voraussetzungen wie beschrieben, d.h. CAVOK und wenig Wind. Wenn jemand unter solchen Bedingungen von EDFE über den Brenner nach LIPH will, dann trifft Ihre saloppe Beurteilung sicher zu, das Gebirgstechnische ist dabei ein Piece of Cake, wie die Amis zu sagen pflegen.

Ich habe mir deshalb die Mühe gemacht, in den Berichten des Büros für Flugunfalluntersuchung (d.h. die schweizerische BFU) nach den Fliegern zu suchen, welche (ohne Zeitbegrenzung, die Database geht bis etwa 1980 zurück) nach Luftfahrzeugkategorie "Flugzeug" bzw. "Motorsegler", Flugkategorie "Privat", VFR und "Land" Schweiz, die Resultate sortiert nach D-E-Immatrikulation, welche ihr Flugzeug und in den meisten Fällen auch das Kostbarste, nämlich ihr Leben, aufgeben mussten.

90 % dieser unglücklichen deutschen Piloten sind im Alpenraum verunfallt, davon wiederum 90 % durch mehr oder weniger Controlled-FIT (Stichworte - schon fast gebetsmühlenartig in den vielen Berichten - falsche Flugtaktik im Gebirge, zu tief in ansteigendes Tal eingeflogen, Umkehrkurve zu spät angesetzt) und die restlichen zehn Prozent durch Einflug in IMC ohne IFR-Ausbildung, -Berechtigung, -Flugvorbereitung (Zutreffendes unterstreichen), einer davon schaffte es ohne Oxy bis FL 181, bevor ihm buchstäblich der Schnauf ausging. Gerade mal ein einziger Fall (immer bezogen auf D-E...) hatte übrigens technische Ursache, nämlich Verlust des Ladedrucks, vermutlich durch Blow by an einer gelockerten Rohrschelle.

Die Diskussion um den Samedan-Unfall scheint keinen Bezug zu Ihrer Fragestellung zu haben, auch diese Aussage ist viel zu salopp, wenn man es dann mit dem tatsächlichen Unfallgeschehen für D-E-Flieger gerade in LSZS vergleicht. Genau dort passieren gehäuft die Fehler beider Kategorien.

Ich bleibe also bei meiner Ansicht, dass eine richtige Alpeneinweisung durch einen entsprechend erfahrenen Fluglehrer immer noch die beste Investition ist, wenn man vorhat, öfters über die oder in den Alpen zu fliegen.

Allzeit guten Flug

Max Sutter
13. August 2009: Von Markus Vogt an Max Sutter
Ich möchte mich Herrn Sutters Meinung anschließen. Ich habe mir (bei einem ähnlichen fliegerischen Erfahrungshorizont wie Dr. Rosenbrock: PPL seit 2005, NVFR, AZF, ca. 500h, etliche Fernreiseerfahrung) kürzlich eine dreitägige Alpeneinweisung gegönnt. Es ist schon beeindruckend, zu erleben, wie eine stramm motorisierte Maschine (PA28-235B) nur noch mit anämischer Steigrate aus Samedan herauskriecht oder bei ca. 25 Knoten Wind im Abwindfeld am Hochtor 12000 Fuss nicht mehr halten kann.
Früher wäre ein Flug im Gebirge für mich reines Glücksspiel gewesen, nach der Einweisung traue ich mir jetzt zu, bei schönstem Wetter einmal alleine die Alpen zu probieren, immer mit der Massgabe rechtzeitig umzukehren wenn's komisch wird.
Alpeneinweisungen sind bestens investiertes Geld.

Markus Vogt, DEEBU
17. August 2009: Von Peter Schneider an Markus Vogt
Respekt vor der Natur, das ist das A und O. Man wird nicht gezwungen, über oder durch die Alpen zu fliegen und - man muß wissen, was man tut.
Wenn man das beachtet, dann ist es leicht, auch wenn Herr Sutter meint, das wäre "salopp" gesagt. So auch wieder am vergangenen Samstag:
https://www.panoramio.com/photo/25732546
Happy landings!
25. Oktober 2009: Von Max Sutter an Peter Schneider
Soeben veröffentlicht:

Untersuchungsbericht DA42 N321SV Bruchlandung auf dem Paradiesgletscher, u2048 des BAZL

Als ob er meine Argumentation stützen wollte, hat ein am 2. Juli 2008 mit einer gut ausgerüsteten, ausreichend motorisierten Light Twin (DA42) auf dem Paradiesgletscher (ob es ihm auch so vorkam?) Bruch gebaut.

Gründe: a) falsche Flugtaktik b) keine bzw. nicht nachgewiesene Alpeneinweisung.

Seit den sechziger Jahren weiß man, Holländer in den Alpen mit untermotorisierten, für das Flachland zugelassenen Fahrzeugen, samt angehängtem Wohnwagen - das kommt nicht gut.

Dass es aber bei CAVOK mit einer (turbogeladenen!) DA42 ebenfalls Unfälle geben kann, zeigt, dass das Alpenfliegen doch nicht so ganz trivial sein dürfte, wie es von einzelnen hier im Forum angeführt wird. Eine Alpeneinweisung mit einem Profi kann also nichts schaden.

P.S. Ich bekomme keine Provision von schweizerischen oder österreichischen Flugschulen, wenn sich ein PuF-Leser zu einer Alpeneinweisung meldet, aber wäre vielleicht eine Idee ... ;-)
15. November 2009: Von Thomas Neuland an Felix G.
Lieber Herr Dr.Rosenbrock,

Alpeneinweisung Teil 1+2
Alpenüberquerung in der Praxis

... einfach mit erfahrenen Fluglehrern üben und trainieren!

Auf dem Trainingscamp der AOPA-Germany in Eggenfelden EDME.

Erste Augustwoche mit viel Spaß und vielen anderen (engagierten) Piloten und Fliegern.

www.aopa.de

Lieben Gruß

Thomas Neuland
Vizepräsident der AOPA-Germany

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