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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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8. Juli 2025 13:54 Uhr: Von Burkhardt Wunsch an Jan Brill Bewertung: +17.00 [17]

Vom Normalo zum Bootsfahrer

Kurze Geschichte, 2006 damals in Tempelhof den Schein gemacht, kein Freak einfach nur toll so ein Gerät bedienen zu dürfen, was für ein Traum. Nach ein paar Jahren Charter endlich eine eigene Cessna 172, zum Schnapperpreis 2009 aus den USA, dann 2019 ein Traum wird war, ich und eine SR20. Kurze Zeit später ein Teil der Avionik ausgetauscht, mein lieber Mann was für Kosten, aber egal, ich wollte ja ewig damit fliegen. Ab 2022 dann nur noch Probleme. Der Maintenancebetrieb des Vertrauens vergisst mal schnell das die Line Cutter abgelaufen sind, schwupps 6 Monate am Boden, da von Cirrus nicht lieferbar, kaum war das Drama vorbei, kam das CAPS an die Reihe, 8 Monate Lieferzeit in Groningen, die Kosten sind hinlänglich bekannt. Dazwischen immer regelmäßig 100 Stunden + ARC, kein Werkstattaufenthalt unter 10.000 EUR. Nachdem CAPS endlich erledigt war verabschiedete sich das MFD, eigentlich nur das Backlight, bei Avidyne nicht unter 7000 $ plus Transport usw. zu bekommen, für Geräte die zwanzig Jahre alt sind!! Die Hangarkosten in EDAZ mittlerweile bei Preisen wie für eine Zweizimmerwohnung, die Anzeige an der AVGAS Tankstelle mittlerweile regelmäßig bei 2,99 EUR/l.

Ja ich konnte es mir leisten aber nein ich wollte es dann einfach nicht mehr, der Gedanke gerade 400-500 EUR/h zu verblasen, nur um einmal kurz wo hin zu fliegen, nahm mir jegliche Freude an diesem tollen Hobby, da rede ich noch nicht einmal von dem Papierkram, von der blöden ZÜP, der ständigen Wiederholung sämtlicher Lizenzen inkl. Sprachprüfung und dem Medical, bei dem sich das LBA immer neue Schikanen ausdenkt. Das Flugzeug mutiert zu einer tickenden Geldbombe, keiner weiß, was als nächstes kommt und wie viel das dann wieder kostet, also wurde es gegen ein Boot getauscht. Ich bin gespannt, wie sich das Thema AVGAS in den nächsten Jahren entwickelt, auch das hat Potential zum Vermögenskiller zu werden.

Um junge Leute zu gewinnen, müssen die Kosten runter, dass dies passieren wird, daran glaube ich nicht.

8. Juli 2025 15:22 Uhr: Von Roland Schmidt an Burkhardt Wunsch Bewertung: +2.00 [2]

Gut nachvollziehbar, Burkhardt.

Ich denke aber, es gibt (statt z. B. Boot) auch noch das andere Ende der Fliegerei. Die ULs haben mal so angefangen, relativ dereguliert, um die Füße vom Boden zu bekommen und die dritte Dimension zu erleben. Und wo sind die inzwischen (ein Blick auf die AERO-Stände genügt). Atlantiküberquerung nonstop, Verstellprop, Einziehfahrwerk, Cockpit wie im Airbus, Turbine(!), >250 KTAS in FL180; schon wird die "IFR-Zulassung" mit niederländischer Experimental-Registrierung der VL 3 von JMB angekündigt.

Das ist alles super (wirklich!), was inzwischen für tolle Flugzeuge in dem Segment existieren, aber ein Blick auf's Preisschild macht klar: auch die Kosten galoppieren mit der Performance davon und die high end-ULs kratzen schon an den 500.000 EUR. Dabei wird oft ganz vergessen, dass es eine Halle weiter auch die Hersteller von einfachen und kostengünstigen Flugzeugen immer noch gibt. Es ist zum Glück für jeden (Geldbeutel) etwas dabei...

8. Juli 2025 23:15 Uhr: Von Pat Lean hard an Burkhardt Wunsch Bewertung: +2.00 [2]

Danke, absolut nachvollziehbar. Der Weg vom Flieger zum Boot und dann hin zum Oldtimer Kfz scheint gut zu sein.

"Echt, so'n Motorschaden kostet nur 5.000€? Wie gibts denn das? Fehlt da 'ne Null?"

Was kostet denn so ein kleines Motorboot (6-8M) an der Adria pro Jahr?

8. Juli 2025 23:21 Uhr: Von ch ess an Pat Lean hard Bewertung: +3.00 [3]

Als ich noch ein Segelboot (in NL) hatte, etwa gleichwertig dem Flieger, aber mit etwa 10% der Jahreskosten, haben wir im Boote-Forum die Fragen der ex-Flieger gar nicht verstanden.

-was mache ich bei gesundheitlichen Problemen ?

-wie lasse ich mir die neuen Navigationsgeraete eintragen?

-welche Windfahnensteuerung ist für mein Boot zugelassen?

-wie gross darf ich die Segel beim Ersatz kaufen / welches Material ist zugelassen ?

-wer nimmt die Arbeiten nach der Frühjahrswartung ab und welches Dokumentation brauche ich bei Ersatzteilen ?

-wo, wie lange und mit welcher maximalen Pause gilt mein SBF, SKS etc ?

-etc etc

Heute verstehe ich es und ja, Boot ist vllt mal wieder eine Alternative...später ;-)

10. Juli 2025 00:32 Uhr: Von Pat Lean hard an ch ess

Also Anschaffung ähnlich aber laufende Kosten 90% weniger als ein Flieger?

10. Juli 2025 01:19 Uhr: Von F. S. an ch ess Bewertung: +1.00 [1]

Diese Unterschiede sind durchaus nachvollziehbar: Es mag daran liegen, dass ich etwas ab von der Küste wohne, aber zumindest in der Mitte Deutschlands hört man selten von Segelboten, die in Baumarktparkplätze gestürzt sind oder beim Versich im Hafen anzuhalten unbeteiligte Menschen jenseits des Hafenbeckens getötet haben.

Natürlich kann (und muss) man bei jeder einzelnen Regel in der Luftfahrt schon hinterfragen, was sie wirklich bringt - aber es gibt schon auch gute Gründe, warum die Regelungsdichte in Summe höher ist, als bei Booten.

10. August 2025 17:59 Uhr: Von Udo R. an Pat Lean hard Bewertung: +2.00 [2]

Also Anschaffung ähnlich aber laufende Kosten 90% weniger als ein Flieger?

Das ist bei Booten gar nicht so sehr anders als bei Kleinflugzeugen.Wr alles in der Werft machen lässt kann sich genauso die Hosen ausziehen lassen. Ich hab da auch schon von (fliegenden) Vereinskollegen tolle Stories gehört. Beispiel: Blitzschlag. Also wer ein Boot für einige 100.000 Euro oder auch mehr kauft, und alles machen lässt, kann auch ganz schnell die Kosten wie mit einem Flugzeug haben.

Wenn Du Dich aber selbst darum kümmerst, kann Fliegen auch durchaus günstig sein - und das ist bei Booten exakt dasselbe (wobei bei Booten noch mehr Eigenleistung möglich ist). Ich vergleiche meine Comanche auf Langstrecke mit 4 Linientickets und wer hätte es gedacht: oft sind die gerechneten Kosten gar nicht weit auseinander.

Zu Jans ursprünglichem Beitrag: Es gibt da viele Facetten, worauf ja auch manche schon hingewiesen haben.

Ich bin seit fast 30 Jahren im Besitz deutscher Flugscheine. Ich bin noch ohne GPS ausgekommen und habe Segelflugmeisterschaften mit Fotoumrundungen geflogen. Der damalige Aufwand an Flugvorbereitung für Navigation und Freigaben bei länderübergreifenden Flügen, den kann man sich heute gar nicht vorstellen. Teils ging das über die Botschaft. Heute frage ich Google und bekomme mit wenigen Klicks 100-seitige Kompendien zum Download angeboten. Und innerhalb Europas ist es wirklich möglich, einfach loszufliegen. Ich setze mich morgen früh in den Flieger und hüpfe nach Norderney. Das geht, und es geht ohne größere Schwierigkeiten.

Die Regularien der Fliegerei sind in ständigem Wandel. Wer mit sich ändernden Gesetzesgrundlagen Schwierigkeiten hat, für den ist es tatsächlich nicht leicht, Schritt zu halten.

Die Kosten in der zertifizierten Fliegerei, die sind absurd. Irgendwann überschreitet es Grenzen, wo man einfach nur sagen muss: ja krass jetzt, was könnte ich für das Geld alles machen und wo habe ich eigentlich mehr Spaß dran?!

Aufgrund meines Backgrounds in der Fliegerei müsste man mich zu den "Freaks" zählen. Ich nutze mein Flugzeug aber tatsächlich ausschließlich nur noch, um von "A" nach "B" zu kommen. Für mich funktioniert das in der Regel gut - aber auch deswegen, weil ich über viel Erfahrung verfüge. Über die Jahre hat sich da eine ganze Menge an "Werkzeugen" im "Werkzeugkasten" gefunden, die sich einsetzen lassen, wenn wieder mal irgendwas "nicht geht".

Zuletzt bin ich mal ganz übel in die"CTOT-Lotterie" geraten, für einen 500-Meilen-IFR-Flug diagonal durch Frankreich und nach Deutschland. Ich hätte den Flug aber auch VFR machen können, wenn ich nicht eine Lösung gefunden hätte - was viele überfordern würde.

Es gibt unglaublich viele Hindernisse in der (zertifizierten!) Fliegerei und es ist ohne Frage, dass die Frustrationstoleranz (und damit: die Lust am Fliegen) hoch sein muss, sonst tut man sich das nicht auf Dauer an. Das war aber vor 50 Jahren auch schon so.

15. August 2025 11:44 Uhr: Von Udo R. an Udo R.

Auch wenn ich dem Fazit von Jans Beitrag absolut zustimme (viele Hürden für GA können ersatzlos weg, und das ohne Abstriche bei der Sicherheit; und die Kosten müssen runter) hier nun doch ein kritischer Beitrag auf den Artikel:

Kostenmäßig geht die Fliegerei, selbst die einfache Kolbenfliegerei, gerade durch die Decke

Ist das wirklich so, Jan? Wie sieht das inflationsbereinigt aus? Waren die Kosten für zertifizierte Reiseflugzeuge nicht aus dem einen oder anderen Grund immer schon absurd hoch? Erinnert sich noch jemand an den sündhaft teuren Instrumentencheck, der noch vor 10 Jahren jährlich notwendig war?

Lieferzeiten scheinen im Moment ein Brennpunkt zu sein, aber - ich kenne solche Stories auch schon von vor 30 Jahren. (und das sage ich, obwohl ich selbst gerade von absurden Lieferzeiten betroffen bin und es sein kann, dass mein Flieger nächstes oder übernächstes Jahr steht, wenn sich bis dahin nichts auftut)

Kosten für Linienflüge gingen übrigens mit Corona auch "durch die Decke" und sind weit davon entfernt, jemals wieder so billig zu werden wie "früher".

Auf der Vorschriftenseite ist selbst das normale Fliegen mit PPL/IR kaum noch überschaubar

Wie viele PPL/IR Inhaber gibt es? Gibt es hierzu irgendwelche Zahlen? Ich bin einer davon - aber ein Massenphänomen ist das nicht.

Ist das "normale Fliegen" nicht einfach inzwischen SPL - also Ultraleicht?

Mal Hand auf's Herz: wieviel % der Piloten sind überhaupt schon mal über eine Landesgrenze geflogen und wie viele machen das regelmäßig? War das früher mehr?

Wir müssen einen einfachen Flug von Augsburg nach Mailand rechtlich und administrativ wieder überblickbar machen.

Mal schauen, so als "Normalo". Ich will morgen nicht nach Mailand, da ist mir zu warm. Wir fliegen spontan nach...Biarritz. Also, mal eben in Booking checken was es da für Unterkünfte gibt. 5 clicks, fertig ist die Buchung. Dann muss ich den Flug vorbereiten. Dafür: Foreflight öffnen. Als Startpunkt nehmen wir mal EDFE; Landung LFBZ. Dann "Route erstellen". Dann "Flugplan aufgeben".

Ist das kompliziert? Welche administrativen Fallstricke habe ich übersehen? Habe ich nur Glück oder warum klappt das bei mir meistens einfach so?

Nun kann es passieren, wenn man IFR fliegt, dass man in die "Slot-Lotterie" gerät. Das ist sehr nervig und hierfür gibt es "hacks", das ist wohl wahr. Das ist im Moment ein leidiges Thema - aber es gibt bezahlbare Software (z.Bsp. Autorouter im Abo) womit man relativ gut dagegen ankommt.

Schauen wir uns als Nächstes mal den gewünschten Flug Augsburg nach Mailand an.

Muss man zu Augsburg etwas Spezielles wissen im Moment?

Und dann die Gretchenfrage: Muss man in Mailand den internationalen Flughafen anfliegen? Zielst Du darauf ab? Mir als "Normalo", als Reiseflieger, mir persönlich macht das gar keinen Spaß, der ganze Aufwand mit Sicherheitskontrolle und "Ausgang hier" und Vereinzelungsanlagen, dann das Handling etc.

Ist das aber ein "GA-Problem"? Ich denke nicht. Die GA passt einfach nicht in die Mühlen der immer schneller drehenden Flughäfen. Bloß....die Ursache sind die immens ansteigenden Verkehrszahlen in der Großluftfahrt gepaart mit den immens steigenden Sicherheitsanforderungen, da können wir schlicht nichts dagegen machen. Ich persönlich meide aber schon immer die Großflughäfen, vor allem wenn Passagiere dabei sind! Es gibt rund um Mailand ganz viele kleine Flugplätze, teils auch mit IFR-Verfahren, da muss man nicht fünf Nummern anrufen und Handling braucht man auch nicht. Und auch keine "hacks".

So würde ich niemals EDDF anfliegen, um nach Frankfurt zu kommen, oder Charles-de-Gaulle um nach Paris zu kommen. Wer tut sich sowas an?

Ich habe mein Instrument Rating jetzt seit 3 Jahren und kann als "Normalo" von vielen Flügen und Destinations berichten, wo man "einfach nur einsteigen" muss.

15. August 2025 15:05 Uhr: Von Jens Richter an Udo R. Bewertung: +1.00 [1]

"Wie viele PPL/IR Inhaber gibt es? Gibt es hierzu irgendwelche Zahlen?"

Laut LBA gab es in 2023 dort 2387 Lizenzkombinationen PPL(A) mit IR (und obendrein 5179 CPL(A)s und 13 Luftschiffführer ;-))

15. August 2025 15:17 Uhr: Von Thomas R. an Udo R. Bewertung: +1.00 [1]

Nun kann es passieren, wenn man IFR fliegt, dass man in die "Slot-Lotterie" gerät. Das ist sehr nervig und hierfür gibt es "hacks", das ist wohl wahr. Das ist im Moment ein leidiges Thema - aber es gibt bezahlbare Software (z.Bsp. Autorouter im Abo) womit man relativ gut dagegen ankommt.

Welches "Autorouter-Abo" hast Du denn so?

15. August 2025 15:21 Uhr: Von Joachim P. an Thomas R. Bewertung: +1.00 [1]

Mit FF filen und mit AR den Slot "hacken" ... das hab ich neben dem preiswerten Abo technisch auch nicht ganz verstanden.


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