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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Leserreise 2023: Südamerika  
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Funkaufzeichnung / Textnachricht aus dem Cockpit
Einträge im Logbuch: 27
Aufholjagd im Schneckentempo
 
16. Oktober 2023 14:00 Uhr Jan Brill

Leserreise: Tag 1


Spannender Aufbruch über den Nordatlantik

Für die obligatorische Spannung und das Drama am ersten Teil der Leserreise sorgte zum Auftakt unseres Trips nach Südamerika ausgerechnet das Redaktionsflugzeug und seine Besatzung. Und das in doppelter Hinsicht. Während die restlichen Teilnehmer ohne Probleme am Samstag und Sonntag zum Treffpunkt nach Reykjavik/BIRK geflogen sind, um dort den Beginn der sechswöchigen Reise im noblen Hotel Edition zu feiern, fehlte am ersten Abend das Redaktionsteam...


Dank eines technischen Defekts doch noch vereint - die Crew der DINFO in Friedrichshafen.
Nach einigen sehr hektischen Wochen vor der Abreise war am Freitag den 13. Oktober eigentlich alles in Butter im Cheyenne-Team der Redaktion. Die Bonnie war zur Lackierwerft überführt worden, so wie in der Abwesenheit des Autors ein neues Kleid erhält, und an der Cheyenne waren selbst kleinste technische Beanstandungen bei Zelle und Avionik noch rechtzeitig behoben worden. Der Flieger stand gepackt und getankt auf dem Vorfeld in Graz und mit einem gewissen Stolz auf die logistische und technische Arbeit der letzten Monate sage ich beim Familienfrühstück vor der Abreise noch: “also in so gutem technischem Zustand war der Flieger seit wir ihn haben noch nicht.” … Hätte ich mal die Klappe gehalten!

Aber zuerst war das Team selbst an der Reihe im Plan für etwas Abwechslung zu sorgen. Das erste Leg am Sonntag führte von Graz nach Altenrhein um die ersten zwei Teilnehmer einzusammeln. Georg begrüßte mich am GAT schon mit einem eher stressgeplagten Gesichtsausdruck. Sein Rucksack war auf der Anreise zum Flugplatz im Zug zurückgeblieben. Mit allen Pässen, Visa, Barmitteln, Klamotten und Geräten. Eine Abreise ohne zumindest die Pässe war für Georg natürlich nicht möglich. Also fassten wie den Plan dass er einige Tage später – wenn Ersatzpapiere vorlägen – mit der Linie nachkommen solle. Ein Jammer, Georg hatte sich ganz besonders auf den Flug über den Atlantik gefreut.

Ein reduziertes Team flog also weiter nach Reichelsheim für einen kurzen Logistikstopp dort. Beim Wiederanlassen der Triebwerke fuhr dann der Autopilot nicht hoch. Keine Chance. Mehrere Versuche, Flüche, Abstellen, Stecker prüfen, nachdenken, neue Versuche, neue Flüche … nichts half. Der KFC300 Autopilot der Cheyenne verweigerte komplett den Dienst.
Der schlimmste Albtraum des Autors war gerade wahr geworden: Technischer Ausfall des Redaktionsflugzeugs auf einer Leserreise und das auch noch am ersten Tag!


Die Riesekasse durchzuzählen und aufzuteilen gehört traditionell zu den wichtigsten Aufgaben auf dem ersten Leg einer Leserreise.
Aber Alptraum hin under her, der Film lief weiter. Es gibt in Deutschland eine Adresse für solche Probleme an älteren King-Autopiloten: Martin Scheifl bei Avionik Straubing. Und zu unserer großen Freude nahm er sich am Sonntag einige Stunden Zeit das Problem zu analysieren. Als wir in Straubing ankamen war das Hallentor bereits offen und es lagen Leihgeräte auf dem Rollwagen. Mit denen hätten wir aufgrund von Konfigurationsunterschieden zwar nicht fliegen können, aber testen konnten wir damit.

Schnell stellte sich heraus dass der Autopilot-Computer selber das Problem war. Dass hatte Martin am Telefon auch schon vermutet. Was jetzt folgte war wie im Film: Mit geschulten Auge musterte er die Platine der Spannungsversorgung des KAC325, identifizierte die “üblichen Verdächtigen” (zwei Kondensatoren und ein Widerstand) und sagte: “ich gehe mal kurz in die Werkstatt”. Keine 20 Minuten später zierten drei neue Bauteile die Platine und der Autopilot funktionierte wieder wie immer.

Unsere Crew und vor allem den Autor als “überglücklich” zu bezeichnen wäre eine maßlose Untertreibung. Der Flieger war wieder flott. Gott sein Dank! (Dem Autopilot-Gott von Straubing sei dank meine ich natürlich!). Um heute aber noch nach Reykjavik aufzuschließen war es allerdings viel zu spät.

Die Verzögerung bot allerdings auch eine Chance: Georg war dank eines Air-Tags inzwischen wieder seines Rucksacks habhaft geworden. Diese war zwar von sämtlichen Wertsachen befreit worden aber die Pässe hielt er in Händen. Das war ein sehr deutliches Zeichen: Unsere DINFO wollte nicht ohne Georg aufbrechen. Nochmal würden wir es nicht darauf ankommen lassen!

Also vereinbarten wir ein Treffen in Friedrichshafen/EDNY. Mit repariertem Flugzeug und beklautem aber reisefähigen Georg. Und für ein Leg war noch Zeit am Abend und so flog die gesamte Crew mit einwandfrei funktionierender Avionik am Abend noch nach Stavanger/ENZV wo wir für morgen (Montag) einen guten Start haben um vielleicht am Abend in Goose Bay/CYYR zur Gruppe aufzuschließen.


Etwas müde trifft die INFO nach einem sehr langen Tag in Stavanger/ENZV ein. Von hier aus haben wir eine gute Chance morgen zur Gruppe in Goose Bay aufzuschließen.
Der für mich immer etwas nervtötende Spruch wenn etwas schief läuft: “wer weiss wozu es gut ist” hatte heute jedenfalls eine gewisse Bewandtnis. Ohne den technischen Defekt wären wir nicht vollzählig zur Leserreise aufgebrochen.


Bewertung: +18.33 [19]  
 
 




16. Oktober 2023 16:21 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Jan Brill

aus eigener erfahrung in brasilien, kolumbien und peru....: vor jedem start, den localen macumbero befragen, welchem seiner götter was für eine gute reise geopfert werden muß. meistens ist es eine schale mit reis und bohnen und okkra, vielleicht dazu ein gläschen pitu, das er in alle winde verpustet und euer flugzeug mit hühnerblut auf der nase bestreicht. lacht nicht drüber und fragt nicht - tut es einfach! ab ca 20 grad nord kommt man in andere zuständigkeitsbereiche...und die sollte man nicht auf die leichte schulter nehmen....ach ja...als kleine spende empfehle ich 5 eur scheine...die kann er überall eintauschen. guten flug und gesundes zurück!

mfg

ingo fuhrmeister


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