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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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15. Dezember 2003 Joachim Adomatis

Flugbetrieb: Unfallbericht belastet Piloten und Airline


Chaos im Cockpit

Der Abflug des Luxair-Fluges LG 9642, am Donnerstag dem 6. November 2002 erfolgte planmäßig. Um 7.40 Uhr hob die Maschine LX-LGB vom Typ Fokker-F-50, in Berlin-Tempelhof ab. Nach einem ruhigen Flug von eineinhalb Stunden krachte die Turboprop aus 800 Metern Höhe mit stehenden Triebwerken zu Boden. Der Crash sei auf gravierende Fehler der beiden Piloten in einer kritischen Situation während des Final Approach zum Airport de Findel Luxembourg zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt ein vom Verkehrsministerium des Großherzogtums freigegebener Untersuchungsbericht über das Unglück.

Fokker 50
Fokker 50 der Luxair
Fehler habe es überdies aber auch beim Management der Airline sowie beim Hersteller der Maschine gegeben. Das sagte erläuternd der Verkehrsminister Luxemburgs, Henri Grethen, bei der Vorstellung des Abschlußberichts in der zweiten Adventwoche.

Simulatortraining in Kuala Lumpur

Ein von Luxair zu verantwortendes Problem sei die unterschiedliche Ausbildung der Piloten der Airline. Da saß eine Crew im Cockpit mit Lizenzen aus neun verschiedenen Ländern.
Der 26jährige Flugkapitän Claude P., der den Unfall neben einem Passagier als einziger schwer verletzt überlebte, habe sein Simulatortraining für die Fokker wegen fehlender Kapazitäten in Europa in Kuala Lumpur absolviert. Bei seiner Ausbildung und Beförderung habe man aber keine Unregelmäßigkeiten feststellen können, hieß es seitens der Luxair.
Die Maschine war um 9.06 h (UTC) während des ILS-Approaches auf die Runway 24 dreieinhalb Kilometer östlich vor der Schwelle, 700 Meter nördlich der Centerline aus 2500 Fuß Höhe durchgesackt und neben der Nationalstraße N1 (E42), Luxemburg-Trier, aufgeschlagen.
Die Sichten am Boden betrugen zur Zeit des Landeanflugs nur 250 bis 275 Meter. Der Nebelbänke wegen hatten die Piloten zunächst durchstarten wollen, sich dann aber doch für die Landung entschieden.

Der eine dachte und der andere machte

Dabei war es zu Mißverständnissen und unkoordiniertem Handeln im Cockpit gekommen.
Die Maschine war abgestürzt, weil während des Anfluges die Triebwerke in Leerlaufposition gebracht wurden, wie sie nur am Boden zugelassen sei. Dadurch sei zunächst das linke und kurz darauf das rechte Triebwerke zum Stillstand gekommen.
Die Piloten hätten das vorhandene Sicherheitssystem ignoriert, hieß es seitens der Luxair. Die Piloten mussten wissen, dass sie die Sechsblatt-Propeller während des Fluges nicht in die nur am Boden zulässige Idle Position bringen dürfen, sagte Christian Heinzmann, Generaldirektor der Luxair

Eine Unfallquelle, die dem Untersuchungsbericht zufolge durch zusätzliche technische Vorkehrungen seitens des Flugzeugherstellers hätte ausgeschlossen werden können.

Der Sicherheitsoffizier wurde entlassen

Die technische Umrüstung der Propellermaschine, die den Unfall verhindert hätte, sei nur empfohlen, nicht aber vorgeschrieben gewesen, so der Luxair-Chef. Man habe bereits im Frühjahr Konsequenzen aus dem Unglück gezogen und den Qualitätsmanager, den Sicherheitsoffizier und den Chefpiloten abgelöst.
Der Luxemburger Verkehrsminister betonte, daß er keine Schuldzuweisungen vornehmen wolle. Das sei Sache der Staatsanwaltschaft, die ermitteln müsse, ob unter den Ergebnissen des Berichts auch strafrechtlich relevante Fehler seien.

Bei dem Absturz im November 2002 waren 20 Menschen ums Leben gekommen, darunter 15 Deutsche aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Bayern.

Ausführlicher Bericht in Heft 02/04 von Pilot und Flugzeug


  
 
 





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