Joachim, da bin ich voll bei Dir.
An unkontrollierten flugplätzen, lehre ich die 3 W Regel, Wer bin ich, Wo bin ich, Was will ich und vermittle Vorne Links seine eigene Verantwortlichkeit. Dies, im Gegensatz zu kontrollierten Flugplätzen an denen eine Verkehrslenkung stattfindet.
Ebenso rege ich Vorne Links an insbesondere an unkontrollierten Flugplätzen eigenständige Entscheidungen für die Wahl der Start- oder Landerichtung zu entwickeln, einfach mit einem Plausbiliätschecks. "Bahn 09 in Betrieb". Kann das richtig sein, wenn ich unterwegs mit Kurs 270 satten Rückenwind hatte. Aktuelles Beispiel: Ein Solo Vorne Links, überschießt trotz Vollbremsung die Bahn weil er mit sattem Rückenwind landet, angeblich hätte der Flugleiter das so angesagt. Nur, Vorne Links hätte das Blech verbogen und nicht der "Flugleiter".

"dass der Flugleiter uns kein QNH geben darf"

Das stimmt formal, ich bin aber dankbar für ein "illegales" QNH und finde das Verbot reichlich daneben, und erst recht die Begründung, dass es dafür einer regelmäßigen meteorologischen Zusatzausbildung bedarf.

Meine Lösung beim Anflug am Heimatplatz sieht so aus, dass ich FIS nach den QNHs von zwei entgegengesetzten, jeweils 100km entfernten Verkehrsflughäfen frage und die Werte mittele.

Chris, für den Start brauche ich kein QNH, das lese ich im Kolllmans Window im Höhenmesser ab. Fehler darf mE bis zu 60 ft sein. Für die Landung hilft FIS weiter.

Ich denke wir sollten nicht zu stark verallgemeinern an unkontrollierten Plätzen.

Ja, die Landeinformationen im Anflug können durchaus hilfreich sein, weil es im Funk zusätzliche wichtige Informationen geben könnte. Die untertänigen Bitten an unkontrollierten Plätzen vor dem Losrollen/Abheben hingegen finde ich tatsächlich überflüssig ...

Allerdings kann ich auch FrischUndFremdPiloten verstehen, die gerne eine Rollinformation hätten, wenn sie es denn verdaddelt haben die Rollkarte vorher anzuschauen - die will man ja auch schnellstmöglich wieder weghaben ;-).

Aber zurück zum Eingangssatz. Wenn ich an einem verschlafenen Grasplatz als einziges Flugzeug weit und breit bin, dann ist die Situation eben doch anders als an einem Platz an dem zwei Flugschulen turnen, Gyrokopter und D-M durcheinander wuseln, zwei Absetzmaschinen pendeln, der Rettungshubschrauber ein und ausfliegt und die Rollwege aus nicht gekennzeichneten Einbahnstrassen-Grasflächen bestehen. Immer der Situation angemessen funken - und das sollte man auch entsprechend schulen.

Zurück zum Thema des Threads.

Was einen umbringt, ist nicht schlechte Phraseologie oder "Gequatsche", auch nicht ein QNH von einem Nicht-Meteorologen durchgegeben, sondern:

1. wenig funken, weil viel funken als "unprofessionell" empfunden wird,

2. glauben, man wäre "Nummer 2", und sich an diesem mentalen Bild festhalten

3. deshalb unbewusst der "Nummer 1" den Endanflug abschneiden

4. dabei die Centerline überfliegen und sich der Centerline von der (unerwarteten) Gegenrichtung wieder nähern

5. die ganze Zeit die Nummer 1 gar nicht sehen, sondern nur fest dran glauben, dass man irgendwie hinter der ist

6. eines besseren belehrt werden und nicht mit Versatz zur Piste durchstarten, sondern als Konsequenz melden "dann bin ich jetzt die Nummer 1", und einfach weitermachen als wäre man alleine am Himmel.

Es sollte sich jeder fragen, ob ihm diese sechs Dinge passieren könnten. Wenn ja, dann ist es Zeit was zu ändern.

Wie kommst Du nur auf EDML? ;))))

Ich sag´ nur: dort verdiente ich mir meine ersten fliegerischen Sporen... vor 25 Jahren. Ob der Alois noch unter uns weilt ? Laaang ist´s her.... beim Papa Schmitz...