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4. November 2023: Von Chris _____ an Alfred Obermeier Bewertung: +13.00 [13]

Ausdrücklich möchte ich über den vorliegenden Unfall nicht spekulieren.

Das Folgende sind meine Gedanken zu dem, was Patrick, Jochen und Alfred oben schreiben:

Am Anfang meiner Fliegerzeit bin ich mal in leichten (Sommer-)Regen eingeflogen. Das war mir damals schon zu viel des Ungewohnten, und ich bin umgekehrt. Heute würde ich in der Situation natürlich nicht mehr umkehren. Die Erfahrung und Verarbeitung solcher Erlebnisse lehrt einen, dass manche Dinge einem keine Angst machen müssen. Ein anderes Beispiel ist der Ausfall des (einzigen) Alternators im Flugzeug. Das ist ja kein Notfall! - früher bin ich in so einer Situation mal unmittelbar auf einem Platz unter mir gelandet - in der Mitte von Wyoming, mit entsprechenden logistischen Scherereien danach. Damals war VFR, allerdings schon spät am Tag, und der weitere Flugweg wäre in die Berge gegangen, also wohl richtige Entscheidung damals.

Ich bin kürzlich nochmal in eine solche Situation gekommen (bei Tag und VFR-Bedingungen) und trotzdem noch über eine Stunde weitergeflogen, um wieder auf meiner Home Base zu landen und logistische Scherereien zu vermeiden. Natürlich habe ich dieses Vorhaben vor dem endgültigen Funk-/Transponderausfall mit FIS besprochen und nach der Landung dann mit SAR telefoniert. Alles kein Problem, wie auch die Navigation (in VFR-Bedingungen und mit mehreren Smartphones als Unterstützung).

Bei dieser positiven Art von "Erfahrung sammeln" geht es darum, die eigene mentale Komfortzone zu erweitern auf Bereiche, die objektiv kein oder kaum erhöhtes Risiko aber subjektives Unwohlsein betreffen. Und im Nachhinein die eigenen Entscheidungen als korrekt oder vielleicht auch mal als "zu konservativ" zu bewerten.

Andere Erlebnisse - wie "mehr als trace" Eisansatz oder Einflug in konvektives Wetter - darf man nicht als "gemeistert" sondern muss sie als "durchlebt" einordnen. Im Sinne von, danke für die Erfahrung, in Zukunft werde ich aber ganz bestimmte Entscheidungen anders treffen, um diese Erfahrung nicht zu wiederholen.

Offenbar gibt es Menschen - zu denen man selbst lieber nicht gehört - die den Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Art von Erlebnis nicht erkennt. Die werden also durch überlebte Risikosituationen der zweiten Art dazu verleitet, das Risiko als "nur subjektiv empfunden" einzustufen und zu meinen, das kann man wiederholen. Und die nicht lernen, dass sie diese Situation besser in Zukunft vermeiden, weil's leicht schiefgehen könnte, sondern ganz im Gegenteil meinen, "da war doch alles im grünen Bereich", was haben die anderen nur.

Es hilft auch, Unfallberichte zu lesen, um sich in der Beziehung immer wieder zu "erden" und den Unterschied zwischen "Komfortzone erweitern" und "leichtsinnig werden" zu bewahren.

Nachtrag: vielleicht sollten wir mal einen Thread aufmachen, wo jeder erzählt von "Dummheiten, die ich überlebt habe". Das gab's mal als Kolumne in "Flying" unter dem Titel "Never Again", glaube ich.


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