Das wäre mir zu wenig (Webcam beim Abflug und „handwerkliches Können“), um solch einen Flug zu beginnen. Mit den gängigen Risk Assessment Tools wären da etliche „Red Flags“ hochgekommen.
Mit den Informationen aus diversen Flight Tracking Webseiten stelle ich folgende Vermutungen an:
- Flugzeug wurde privat vom Piloten betrieben
- Flugzeug war in Bonn Hangelar gebased
- 5 Flüge in den letzten 90 Tagen
- letzte Destinationen waren Erfurt, Paderborn und Freiburg (quasi Flachland)
- Pilot ist bevorzugt IFR geflogen
Für mich entsteht der Eindruck eines erfahrenen Eigners, der lieber IFR fliegt, um sich die Komplikationen der VFR-Fliegerei zu ersparen.
Die Tatsache, dass Zell am See jetzt einen RNP Approach hat, kann den Piloten mit seiner mit TKS und Fallschirm ausgerüsteten Maschine möglicherweise dazu verführt haben, die Risiken und Gefahren beim Fliegen im Gebirge - dazu noch bei schlechtem Wetter - zu unterschätzen oder zu ignorieren.
Psychologische Faktoren wie Get-there-itis können eine Rolle gespielt haben. Auch sollte man die Dynamik an Bord und das Ablenkungspotential mit 2 Kindern ohne Aufpasser nicht unterschätzen.
Der Descent Angle von 3,70° ist eine zusätzliche Herausforderung (hohe Sinkrate), wenn man die üblichen 3,00° gewöhnt ist.
Die Ausrichtung der Unfallstelle wird Rückschlüsse auf den Flugweg zulassen und die Frage beantworten können, ob der Pilot versuchte den Missed Approach zu fliegen oder den VFR-Part des RNP Approach.
Anbei der komplette Anflug im Jeppesen Format.