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25. Juli 2019: Von TH0MAS N02N an T. Magin

In einer Cirrus hast Du ein MFD, das Dir farblich das Hoehenprofil der Umgebung anzeigt. Und dann gibt's noch zwei Hoehenmesser.

Habe das jetzt mal spasseshalber im G1000 Simulator nachgestellt. Flugzeugsymbol ist an besagter Hütte. Einmal die Anzeige mit 5500 und einmal mit 7500 ft Flughöhe.




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5500ft.jpg



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5500ft.jpg


7500ft.jpg

25. Juli 2019: Von Helmut Franz an TH0MAS N02N

Dazu muss aber über das Map Menü (LSK - MAP - Terrain) diese Darstellung ausgewählt werden (Terrain und Precipitation ist zum Beispiel nicht gleichzeitig daratellbar).

Weiters kommt bei Flügen über hohes Gelände recht schnell die Terrain Warnung. Wird auf der standard Ansicht der Karte auch in einem Pop Up angezeigt und per Klick kann man dann sofort auf das designierte Terrain Display umschalten oder „inhibit“ drücken. Synthetic vision display färbt das Gelände zusätzlich noch gelb oder rot ein.

Reine Spekulation, aber ich glaube über das Gelände war sich der Pilot im Klaren. In der Regel umfliegt man die Gipfel in VMC ja mittels raus schauen. War ja kein IMC Reiseflug mit CFIT Gefahr wegen Nav Error - da ist das Terrain Warning System mMn gold wert und bietet in Kombination mit der Profil Ansicht eine tolle und weitreichende Übersicht.

26. Juli 2019: Von  an TH0MAS N02N Bewertung: +2.00 [2]

Das Problem dabei, wenn man sich auf die Farbdarstellung des MFD verläßt: Wenn man nicht schon bei Einflug in das Tal in einer Höhe ist, mit der man am Ende auch wieder rauskommt (was flugtaktisch nicht immer notwendig ist, da man ja durchaus auch noch im Tal steigen kann), sieht man am Ende des Tals immer rot. Man kann aber nicht erkennen, ob rot in diesem Fall bedeutet, dass man noch ganz knapp unter der Passhöhe ist, oder ob einem noch 5000ft fehlen.

Insgesamt finde ich es mit den ganzen Apps und elektronischen Hilfsmitteln immer noch extrem schwewr bis unmöglich, einen Gebirgsflug vernünftig zu planen: Schon das ganz triviale alle 2 Minuten Flugzeit einen Querstrich an die Kurslinie zu machen (so dass es wenn man diese Querstriche dann im Flug abstreicht recht unwahrscheinlich wird, aus Versehen ins falsche Tal einzubiegen) kann meines wissens keine der mir bekannten Planungs Apps - vom Abstreichen der Querstriche im Flug dann ganz zu schweigen.
Wernn ich tatsächlich im Gebirge fliege (und nicht über das Gebirge), dann nehme ich auch heute noch eine Papierkarte.

Um auf diesen (und ähnliche andere) Unfall zurück zu kommen: Interessant wäre es, zu erfahren, ob der Flug eigentlich als „Gebirgsflug“ geplant war (mit der entsprechend akribischen Vorbereitung) oder ob man eigentlich über das Gebirge fliegen wollte und dann spontan im Flug den fatalen Fehler gemacht hat „doch mal schnell etwas tiefer schauen“ zu wollen.

26. Juli 2019: Von Thomas Dietrich an 

Der Pilot kannte sich in den Alpen wohl VFR ganz gut aus. Auf einem der Bilder sieht man im Hintergrund die Rosshütte. Also ist die Maschine in einen Nordhang eingeschlagen. Vermutlich in / nach einer Linkskurve.

Der Pilot hatte keine Skrupel CAPS auszulösen und hat wohl auch die Passagiere dahingehend gebrieft. Auch wie Passagiere CAPS auslösen können. ( die Hebel zurückziehen, dann hier ziehen)

Nichts davon ist passiert, da liegt die Vermutung nahe, das ein Problem mit dem Piloten ev. auch Passagieren vorlag.

26. Juli 2019: Von thomas _koch an  Bewertung: +3.00 [3]

„was flugtaktisch nicht immer notwendig ist, da man ja durchaus auch noch im Tal steigen kann“

Dieser Gedanke war schon bei vielen Unfällen im Gebirge der Anfang vom Ende.

26. Juli 2019: Von Alfred Obermaier an Thomas Dietrich

Sobald die Radaraufzeichnungen vorliegen, wird man mehr wissen. Imho ist bei Flugunfällen die „ situational awareness“häufig ein wesentlich beitragender Faktor. Das meint, wussten die (PiC/Paxe) überhaupt in welcher Situation sie sich befanden? Offenbar wurde doch bei N2 auf Heimatkurs gedreht und ein flacher Steigflug begonnen, vielleicht Reisesteigflug gesetzt.

26. Juli 2019: Von Stefan K. an Alfred Obermaier

Radarabdeckung wird es dort in dieser Höhe kaum geben....

26. Juli 2019: Von Alfred Obermaier an Stefan K.

Stefan, da bin mir nicht so sicher. Am Unfalltag war ich einige Stunden früher in dem Gebiet, Zugspitze in 10.500 und flog dann nördlich von LOWI D um Höhe abzubauen (im Leutasch Gebiet) und hatte Kontakt mit LOWI TWR, ATC sagte mir „sie können direkt anfliegen“, nachdem ich zögerte um mit einer moderaten Sinkrate die Höhe abzubauen, wiederholte ATC „... ich sehe sie und sie können direkt auf die 08 anfliegen“. Tatsächlich war ich aber immer noch außerhalb LOWI D über dem Leutasch Gebiet. Daher meine Meinung, es könnte Radardaten geben.

26. Juli 2019: Von Flieger Max L.oitfelder an Alfred Obermaier Bewertung: +3.00 [3]

In Innsbruck gibt es MLAT, auch im Tal

26. Juli 2019: Von Alfred Obermaier an Flieger Max L.oitfelder Bewertung: +1.00 [1]

Danke Max, wieder was gelernt.

https://multilateration.info/surveillance/multilateration.html

26. Juli 2019: Von Martin W. an Flieger Max L.oitfelder

Nicht nur in LOWI, haben es in ganz AUT, nennt sich AWAM-Austrian Wide Area Multilateration.

27. Juli 2019: Von Reinhard Haselwanter an Thomas Dietrich

Anbei eine Skizze, wo aus meiner Sicht ungefähr (!!!) das Wrack liegen dürfte (oranger Pfeil). Wie du richtig erkannt hast, sieht man über dem Söllerpass (ca. 2.200 mt.) im Hintergrund auf dem verlinkten Foto die Rosshütte. Ich war nach dem Absturz nicht droben, kenne das Gebiet aber sehr gut von vielen Wanderungen/Bergtouren. Auf diesem Bild, welches von Norden über der Meilerhütte gemacht wurde, ist auch klar erkennbar, dass der Aufschlagort räumlich sehr klar begrenzt ist (kein Abrutschen von Wrackteilen, Aufschlagbrand sehr kleinräumig). Für mich sieht das nach einem Einschlag mit hoher Geschwindigkeit aus. Könnte dadurch Caps ausgelöst und die pyrotechnische Auslösung den Brand erzeugt haben ? Der Absturzort lässt mich jedenfalls tatsächlich einen (zu tiefen) Einflug auf der rechten (nördlichen) Talseite, gefolgt von dem Versuch, einen climbing left turn als "escape route" zu fliegen, vermuten...

Foto:

https://www.heute.at/oesterreich/tirol/story/Toedlicher-Flugzeugabsturz-Leutasch-59414237#showid=4058755&index=0

Für mich ist immer noch die größte Unbekannte, warum er - von einer östlichen Position aus kommend - mit relativ geringer Flughöhe in das Bergleintal kurvte. Hätte der rechts Sitzende bei einem Problem des Piloten (Inkapazität) nicht intuitiv versucht, das "offene" Gelände östlich oder südlich anzusteuern ?

In der Tat interessant wären die MLAT-Daten, wo man (hoffentlich) den vorher geflogenen Flugweg/Flughöhe analysieren wird können.

Wenn er sich dort auskannte - wie genau kannte er das Gebiet wirklich ? Wenn er das Leutascher Platt kannte, musste er wissen, dass dieses nach Norden,Westen und auch im Süden (bis auf den Söllerpass zwischen Öfelekopf und Leutascher Dreitorspitze) nur ansteigende Bergflanken hatte. Das ca. 1 - 1,5 km südlich verlaufende Puittal (ebenfalls auf der Geländedarstellung - das Tal "unten" mit dem eingezeichneten Bachlauf) bietet mit dem Scharnitzjoch einen auf ca. 2.000 m Höhe liegenden Durchgang/Pass, welcher wieder südlich Richtung Gaistal abfällt... Wollte er vielleicht tatsächlich hier durch und dann weiter durch das Gaistal, an der Zugspitze vorbei, um dann nach Hause zu fliegen ?

Wie Du selber schon geschrieben hast: im Gebirge ist es einfach essentiell, GENAU zu wissen, wo man sich gerade befindet... Für solch kleine Nebentäler sind auch sämtliche Terraindarstellungen aus meiner Sicht nicht zur Entscheidungsfindung geeignet. Das ganze Bergleintal ist vielleicht ca. 3 km lang - bei 120 kts. also weniger als eine Minute vom Taleingang bis zur hintersten Bergflanke... Da gibts nur Rausschauen, Rausschauen und nochmals Rausschauen... Hier allerdings, wenn die Untersuchungen tatsächlich ergeben sollten, dass der Pilot auf 5.500 ft in dieses Tal eingeflogen ist, glaube ich, dass - wenn überhaupt - nur ein (von Dir beschriebener) Canion Turn vielleicht noch geholfen hätte...

Wenn ich IFR daherkomme und z.B. den LOC/DME East in LOWI hereinkomme, da gibt mir die Terraindarstellung ein gutes Bild - aber wir reden dann auch von einem breiten (Haupt-)Tal, nicht von sehr schmalen, hoch gelegenen Seitentälern.

27. Juli 2019: Von Reinhard Haselwanter an Reinhard Haselwanter

Konnte das Bild nicht uploaden... vielleicht klappt´s ja jetzt...



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Bergleintal


27. Juli 2019: Von  an Reinhard Haselwanter

Wenn Du mit +300 km/h in eine Felswand fliegst, dann brauchst Du kein CAPS/BRS für einen Brand bzw. eine Explosion ...

27. Juli 2019: Von Reinhard Thormeyer an Reinhard Haselwanter
27. Juli 2019: Von thomas _koch an Reinhard Haselwanter

Für mich ist immer noch die größte Unbekannte, warum er - von einer östlichen Position aus kommend - mit relativ geringer Flughöhe in das Bergleintal kurvte.

Ein mit der Gegend vertrauter oder gut vorbereiteter Pilot wäre schon bei N2 links in das Gaistal abgebogen, um dann südlich der Zugspitze Richtung W oder NW zu fliegen.

Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Unglückspilot zunächst einmal der Anweisung „via November Route“ von LOWI ATC gefolgt ist, und über N2 bis N1 weitergeflogen ist, und sich erst nahe N1 auf Westkurs begeben und sich dadurch in eine Position brachte, die Verwechslung der Täler erst möglich gemacht hat.

Wie Du schon sagtest wird die Radaraufzeichnung diese Frage besser beantworten können.

27. Juli 2019: Von Reinhard Haselwanter an thomas _koch

Thomas, das ist ja das, was ich nicht verstehe: ein NICHT mit der Gegend vertrauter Pilot waere an dieser Position nie so tief in dieses Tal eingeflogen: allein schon der Anblick der hohen Bergflanken in nur wenigen km Entfernung laesst dies einfach als sehr unwahrscheinlich erscheinen... Umgekehrt: wenn der Pilot mit dem Gebiet vertraut war: WARUM flog er in das Bergleintal ein ? Dann musste er wissen, dass es dort hinten so ansteigt... habt ihr euch die Kartendarstellung mit den Hoehenlinien angesehen ? Es handelt sich bei diesem Gebiet um meine unmittelbare Heimat, und es macht mich sehr betroffen, dass dies passiert ist. Als Pilot moechte ich aber moeglichst erahnen/wissen, was der Grund war. Escape routes gab es bis zum - meines Erachtens nach bewussten - Einflug in dieses Tal genug (Leutasch-Mittenwald, Seefeld-Scharnitz, durch das Gaistal, dort haette er er nur ca. 1000 ft steigen muessen - mit dieser Motorisierung auch machbar...)

@Reinhard: Bezueglich 2. Pilot: ich hatte dabei eher an Pilot icapacitation gedacht: ist es unwahrscheinlich, dass der rechts sitzende Passagier, wenn er erkennt, dass der Pilot nicht mehr das Flugzeug steuert, versucht einzugreifen (unabhaengig von einer evtl. Lizensierung) ? Dies insbesondere, wenn er moeglicherweise schon oefter mitgeflogen ist ?

27. Juli 2019: Von Steffen W. an Reinhard Haselwanter

Bezueglich 2. Pilot: ich hatte dabei eher an Pilot icapacitation gedacht: ist es unwahrscheinlich, dass der rechts sitzende Passagier, wenn er erkennt, dass der Pilot nicht mehr das Flugzeug steuert, versucht einzugreifen (unabhaengig von einer evtl. Lizensierung) ?

Die meisten Passagiere wissen nicht mal wie man den Autopiloten ausschaltet ...

28. Juli 2019: Von Tim Walter an Steffen W.

Was erzählt ihr denn so in einem Notfallbriefing?

28. Juli 2019: Von Tobias Schnell an Tim Walter Bewertung: +3.00 [3]

Was erzählt ihr denn so in einem Notfallbriefing?

Öffnung der Türen, Lage der Feuerlöscher und ggf. sonstigen Notfall-Equipments; in der SR22: Bedienung des CAPS.

Sicher nicht, wie man den Autopiloten ausschaltet.

29. Juli 2019: Von Tim Walter an Tobias Schnell

Würde ich auch nicht machen. Darum ging es mir auch gar nicht haha

Aber Pilot incap gehört zu meinem Notfallbriefing. War nur interessiert was ihr da erzählt oder auch nicht. Das ist alles

Gruss

4. August 2020: Von thomas _koch an Reinhard Haselwanter Bewertung: +2.00 [2]

Zwischenbericht:

https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:3228234a-e3c5-4d7c-8b25-8c531408f794/190718_Zb_85273.pdf

Aufschlussreich ist Abb. 2.

Die ATC-Freigabe war, SIERRA – INDIA – WHISKEY 2 – NOVEMBER 2 in 5500’ zu fliegen. Nach Passieren von INDIA wurde ein Direct EDTY programmiert. Der in rot dargestellte Track (mit Autopilot) zeigt meines Erachtens eher ein Intercepten des Autopiloten in Richtung EDTY, als ein aktives Tracken zu WHISKEY 2 – NOVEMBER 2 (und NOVEMBER 1).

Es scheint mir, dass ab dem Zeitpunkt, als der Autopilot ausgeschaltet und ein Steigflug eingeleitet wurde, NOVEMBER 1 kein Thema mehr war für den Piloten, sondern dass er nun versuchte, das „Hindernis“ auf dem direkten Weg nach EDTY von Hand zu überfliegen, zumal er ja schon die Freigabe zum Verlassen der Frequenz erhalten hatte. Überfliegen ging wohl nicht, deshalb der kleine Schlenker zum Umfliegen des Öfelekopfs und der Steigflug Richtung Leutascher Platt.

Für mich deutet es nicht auf eine Verwechslung der Täler hin, sondern auf ein „Children of the Magenta“ - Problem (gepaart mit eingeschränkter Situational Awareness und möglicherweise mangelnder Erfahrung in den Bergen).



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Abb. 2
7. August 2020: Von Frank Naumann an thomas _koch Bewertung: +2.00 [2]

Flug in ansteigendes Gelände mit ungenügender Steigleistung und ohne die Möglichkeit einer Umkehrkurve - ein Klassiker bei der Gebirgsflugausbildung. Dass so was auch einem 8.000+ Stunden-Piloten noch passieren kann, läßt einen wieder demütig werden...


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