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17. September 2014: Von  an Erik N.
Mir geht es oft so - etwa wenn ich nach Tschechien in die Arbeit fliege. 38 Minuten anstelle 3,5 h Autobahn und 50 km Landstraße....

Die Struktur des Risikos ist in der Fliegerei ganz anders. Wenn ich morgens um halbs sechs losfahre und die ersten zwei Stunden fast immer + 200 km/h schnell fahre ist das Risiko immer da. Und tschechische Landstraßen können auch nicht ohne sein.

Im Flugzeug hingegen, zumal wenn Du in der Cirrus fast vollständig automatisiert per Autopilot in FL110 IFR fliegst, ist es über lange Zeiträume fast langweilig und dann kann sich das Risiko innerhalb von drei Minuten gewaltig auftürmen ...

Im Auto musst Du IMMER präsent sein, im Flieger kannst Du schon mal eine Zeit lang vor Dich hinträumen - aber Du musst die richtigen Entscheidungen treffen, zB umkehren wenn der kleine Flugplatz bei unserer Firma plötzliuch IMC ist ...
17. September 2014: Von Erik N. an 
Was Georg sagt, ist ja richtig. Solche Strecken mit dem Auto sind aus vielen Gründen riskant. Weil man müde wird, weil einem andere reinfahren, weil die Strecke einfach lang ist.

Deshalb ja meine These: man muss schon sehr genau hinsehen, wenn man es vergleichen will. Ich unterstelle mal,dass in der Fliegerei der Anteil an Unfällen, die der Pilot selbst verschuldet hat, weitaus höher ist als beim Autofahren. Und beim Motorradfahren kann man schon das Risiko senken. Man muss nur entsprechend vorausschauend fahren. Leider tun das die Wenigsten, wodurch die Statistik negativ geprägt wird. Dann sind aber beide nicht vergleichbar, meine ich

Und was die Aqulia betrifft - exakt ! Das ist was ich meinte, wofür ich Haue bekam.
18. September 2014: Von Thore L. an  Bewertung: +1.00 [1]
>> On this basis, flying has 21 times the number of fatal accidents and 33.5 times the number of fatalities per hour of operation.

OK, wenn man jetzt bedenkt, dass Flugzeuge viel schneller sind und daher auch viel mehr Kilometer pro Stunde schaffen, kommt das doch fast schon wieder hin.

Wenn ich eine Auto - Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h unterstelle, und 250km/h als Durchschnittsgeschwindigkeit der GA Flotte annehme (plus 30% da Flieger Luftlinie fliegen können und daher kaum Kurven brauchen -> 325 km/h aufs Auto umgerechnet) bin ich bei 1,7 times the number of fatal accidents per Kilometer. Also nicht mal doppelt so gefährlich bei fast 7facher Geschwindigkeit.

Ach ja, traue keiner Statistik, die Du... Genau.
18. September 2014: Von Alexander Callidus an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [2]
Der Gewichtsunterschied beruht m.E. 70% auf intelligenter Konstruktion und Materialauswahl, zu 25% aus Auslegung auf weniger Dauerhaltbarkeit, und vielleicht zu x% aus etwas Übertreibung beim Gewichtssparen.

Als Beispiel mal mein Flieger:
263 kg mit Rotax 912S incl. hydr. Verstellprop, Gesamtrettungssystem, ELT, Transponder, Landescheinwerfer, Strobes, Radverkleidungen, Zellenverstärkungen für Kunstflug. Bleiben für das Zellengewicht ungefähr 180kg.

Aquila ohne Gesamtrettungssystem 500kg, bleiben für die Zelle z.B. 430 kg. Die Zelle der Acquila ist also zweieinhalbmal schwerer.

Gründe:
Die MCR ist sehr klein. Die Acquila ist riesig
Die Acquila ist aus GFK und das ist schwer.
Die MCR ist ohne Rücksicht auf die Kosten vollständig aus Kohlefaser. Auch die Cowling, Inspektionsklappen, Steuerknüppel, Pedale, Instrumentenbrett, Sitze, Tragfläche mit Holm und Flügelhaut, Hebel der Ansteuerung für Querruder und Klappen, Hauptfahrwerk, -felgen. Schlicht alles.
Der Schalldämpfer ist eine Anfertigung für die MCR
Der Motorträger ist eine Anfertigung für die MCR
Die Gummis der Motorlagerung sind eine Anfertigung für die MCR
Jede Schraube ist gewichtsoptimiert. Die Cowling ist mit ~20 je nach Bedarf unterschiedlich langen Schrauben befestigt, bei den Käfigmuttern der Instrumentenbrettschrauben hat man den Käfig (dtl. unter einem Gramm!) weggelassen.
Die Federung des Vorderrades an speziellen Expandergummis funktioniert, ist aber extrem leicht
Alles ist auf Funktion und Gewicht, aber nicht auf Wartbarkeit, ausgelegt.
Man hat Einstiegshilfen für die ältere Generation wie bei der Acquila weggelassen

Das hat Folgen:
*Die MCR ist wartungsunfreundlich. Zum Einstellen der Vorderradfederung muß jedesmal der Tank ausgebaut werden, zum Instrumentenwechsel das Armaturenbrett ausgebaut werden usw.
*Die MCR verschleißt schneller. Gleitende Verbindungen sind mit direkten Bohrungen in Kohlefaser ohne Lager ausgeführt. Wenn die Kabinenbelüftung nicht ganz dicht ist, gibt's da nix einzustellen oder zu biegen, Du kannst den Haubenrahmen zu verformen versuchen. Verschraubungen arbeiten sich durch das dünne Material eher als durch dreimal so dickes.
*Sicherheit? Es gab Fälle von Strukturversagen bei der MCR: einmal die Höhenruderbefestigung (was die Insassen erstaunlicherweise überlebt haben), mindestens zweimal Klappenantrieb. Beides Metallteile, die jetzt auch anders dimensioniert sind. Alles, was Du im Flug brauchst, ist aber eigentlich gut gemacht und belastbar.

Der Ansatz des Konstrukteurs war ein radikaler, er hat jedes Teil konsequent nach dem Einsatzzweck dimensioniert. Dabei gibt es dann halt weniger unbewußte und zufällige Sicherheitsmargen aus Routine/schematischer Konstruktion. Weil die Belastung aber doch nicht so genau zu berechnen ist, kann es sein, daß die Überdimensionierung der Acquila eben in wenigen Fällen doch ganz nützlich ist.

Kurz: ich halte die MCR nicht mehr für unsicherer, aber für empfindlicher, eben ein Rennwagen und kein Passat Diesel.

"Wenn mich das eigene Hinterrad überholt, spätestens dann weiß ich, daß ich in einem Lotus sitze" Graham Hill
18. September 2014: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Alexander Callidus
Sehr interessant, Deine Ausführung, Alexander!
Spricht dafür, das Flugzeug zu bewundern, und es als Halter zu fürchten :-) - insbesondere dann, wenn der Hersteller schon durch eine lebendige Geschichte lief.

Allerdings bedeutet Komplexität in der Wartung auch ein gewisses Risiko, wenn die Werft (oder man selbst) nicht 100%-ig arbeitet. Wenn "alle Nase lang" Tank und Instrumentenbrett ausgebaut werden müssen, und dabei jede Schraube ihren individuellen, genauen Ort hat, steigt das Risiko von Fehlern.
18. September 2014: Von Alexander Callidus an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Nein, fürchten nicht. Man muß nur konsequent den Zustand im Auge behalten.

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