Da möchte ich mich den meisten hier anschließen und sagen: Wenn man das Prinzip CHECKliste richtig nutzt, ist die Ablenkung minimal und der Nutzen enorm. Man sollte verinnerlichen, dass die Handlungen vorher aus dem antrainierten Gedächtnis erfolgen und die "Normal Checklist" keine Arbeitsvorlage, sondern ein Kontrollwerkzeug ist, das in einer Minute mit geringer Arbeitsbelastung als Auffangmöglichkeit dient, vergessenes oder übersehenes zu korrigieren.
Leider habe ich in den vielen Jahren verschiedener Fliegerei oft gesehen, dass bei Flugschulen, Vereinen oder Vercharterern entweder Checklisten ignoriert wurden oder so überfrachtet waren, dass man auch einfach das komplette AFM/POH hätte einlaminieren können...beides nicht zielführend. :)
Im Anhang, als Inspiration, Beispiele wie ich Checklisten für mich gestaltet habe für die Muster, die ich privat fliege...ist mit leichten Adaptionen auf jedes SEP (und etwas mehr Aufwand auch für die meisten ME's) adaptierbar. Das passt dann perfekt auf ein A5 Papier und auf der Rückseite kommen dann bei mir 3 Tabellen als Quick Reference für TO/Cruise/LDG und eine schmale Umrechnungstabelle USG/Liter, um nicht jedes mal das AFM herausholen zu müssen bei Plätzen, die dank langen Bahnen unkritisch sind. Davon dann zwei Stück laminiert und im Cockpit verteilt, dass man immer eine parat hat und bisher hatte ich damit gute Erfahrungen gemacht.
Die Bilder sind -aus Gründen- mit Absicht hier etwas abgeschnitten.
In dem Fall eine ältere Version für eine TB21, die ich früher mal flog und dann eine für ein Fixed Gear & Fixed Prop Muster, was ich aktuell damit bediene. Bei der älteren Liste würde ich zB heute den Punkt Mobile Phone....OFF rausnehmen...ist ja selbsterklärend ;)
In der Praxis sind dann nach erster Erstellung anhand des AFM/POH und den Originalchecklisten nach mehr Erfahrung auf den Mustern oft noch Änderungen in der Reihenfolge nötig, um nicht im Zickzack durchs Cockpit gucken zu müssen und man landet dann nach einer Weile schnell bei Version 9 oder höher bis es im Alltag stabil funktioniert ;)
Die Checklisten, die im Flug nötig sind (die eingerahmten) sind eigentlich in 30 Sekunden bequem gelesen...das geht auch ohne Autopilot. Erforderlich ist halt nur Selbstdisziplin.
Wer interessiert ist, kann ich auch gerne die zu grunde liegende xls bekommen zum selbst weiterbasteln für das eigene Muster.
Alle Angaben auf diesen Beispielen sind natürlich ohne Gewähr und nur als Vorschläge und Beispiele zu betrachten und ersetzen natürlich in keinster Weise das AFM oder die Herstellerchecklisten... ihr wisst schon ;)
Die Checklisten für den Notfall sind dann das Gegenteil: Da liest man den Zustand des Items vor und stellt dann diesen Zustand im Cockpit her...insbesondere auf Flugzeugen mit vielen Systemen wie Hydraulik, Pneumatik, AC und DC Elektrosystemen, integrierter Avionik und unglaublich vielen Systemzusammenhängen geht das sonst schnell schief.
Happy Landings!