Meine Erfahrung mit Flugsimulation:
- Parallel zum Anfang der PPL-Ausbildung mit dem FAS-Flugsimulator auf Commodore C64 von Otto Fahsig. Dort gabs einen Steuerknüppel, der den Ruderweg simulierte, aber keine Ruderdrücke. Damit war Funknavigation und ein ILS als Verfahren prima darstellbar. Um Landen zu lernen eher ungeeignet, da nur am Ende des Anflugs bei Minimum die Landbahnbefeuerung erschien. Zudem: man trainiert das scannen der Instumente, für VFR-Verfahren ungeeigent.
- verschiedene Varianten des MS-FS, eher "rumprobiert" ohne viel Peripherie. Gab mir irgendwie nichts.
- Verfahrenstraining im Rahmen der IFR-Ausbildung in einem (uralten) "Link-Trainer" (rein mechanische "Kartoffelkiste", die den abgeflogenen Track mit Stift auf eine Platte malte)
- als Proband in einem nachgebildeten Simulator eines Airbus (ohne spezifisches Modell) in einem Projekt zur "Mensch-Maschine-Schnittstelle". Der Simulator hatte keine Motion, eine 180-°-Sichtdarstellung und reale Cockpitelemente. Beid er Aufgabe, einen Circle-to-land zu fliegen habe ich versucht die Piste im Blick zu halten und kam dann am Ende des Sichtsystems an. Ich hab mich dabei dermaßen erschrocken, da dort ein Beobachter stand. Damit war mir bewusst, wie man sich auf die simulierte Realität eingelassen hatte.
- in einem nachgebauten Simulator für Cirrus SR20/22 (Basis Elite?) eines CSIP (Cirrus Standardized Instructor Pilot), um die Funktionen des Garmin-Perspective (G1000) kennenzulernen
- private Anwendung von X-Plane zum Vertrautmachen mit dem Cockpit beim Training für ein neues Typerating
- Erst- und Recurent-Training für ein Jet-Typerating in einem Fullflight Simulator (Level D) mit Sichtsystem, Motion, reales Cockpit bei CAE
Alle Simulatoren einschließlich "Verfahrenstrainer" erfüllen ihren jeweiligen spezifischen Zweck und helfen, gewisse Procedures, Griffe, Abläufe, Checks etc. zu trainieren und zu verstehen. U. u. genügt für ein neues Muster auch ein Cockpitposter, um Schalter und Indicators zu finden (sog. "Griffekloppen" beim Typerating).
Der Microsoft-Flugsimulator ist sicher auch geeignet, das Fliegen vielen Laien zu erschließen und einfach Spaß daran zu haben. Für mich ist das allerdings nichts, ich kann auch nicht nachvollziehen, dass man am PC stundenlang (mit Autopilot) über den Atlantik fliegt... jedem das Seine ;-)
Aber:
die Ausgangsfrage bezog sich darauf, wie ein solcher Simulator die Anfängerschulung erleichtern oder verkürzen kann. DAS sehe ich eben nicht, oder nur sehr eingeschränkt. Das Auseinandersetzen mit dem realen Flugzeug und der realen Welt ist m. E. gerade am Anfang essentiell.
Interessante Zusammenfassung hier: https://fliegerei.blog/flugsimulator-ppl-ausbildung/