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18. August 2022: Von Michael Söchtig an Patrick Lienhart Bewertung: +1.00 [1]

Der Beitrag hat zwar überhaupt nichts mehr mit dem Ausgangsthema zu tun, ist aber wirklich spannend zu lesen. Nur weil ein Beruf kein "Ausbildungsberuf" ist - als solcher zählt die Piloten"ausbildung" nicht, obwohl sie es eigentlich durchaus sein könnte, ist es aber natürlich dennoch ein Beruf.

M.E. gibt es viele Faktoren die m.E. eine angemessene Bezahlung rechtfertigen und erforderlich machen.

1. Stressige Tätigkeit mit vielen Stopovern, starke Reisetätigkeit

2. Lärm, Abgase, Strahlenbelastung

3. Der wichtigste Punkt: Es geht nicht nur um das Fliegen an sich, sondern das passende Mindset. Situational Awareness im Flug, Entscheidungsfreude, Fähigkeit, Gefahren wie Wetter u.a. richtig einschätzen zu können, Entscheidung auch mal nicht zu starten bzw. mehr Sprit mitzunehmen, Umgang mit unruly Passengern, Verantwortungsübernahme für ein äußerst teures Fluggerät und hunderte Passagiere. Nicht ohne Grund wird man ja auch nicht sofort Kapitän, sondern erst dann, wenn man dafür geeignet und die notwendige Erfahrug gesammelt hat. Der Pilot muss unter Stress in kurzer Zeit dutzende Entscheidungen treffen.

Ich denke auch dass das reguliert gehört, denn Flugsicherheit ist nur gewährleistet, wenn die Bedingungen angemessen sind.

Ein gesetzliches Beispiel gibt es übrigens durchaus:

§ 26 BORA Berufsordnung der Rechtsanwälte
Beschäftigung von Rechtsanwälten und anderen Mitarbeitern
(1) 1Rechtsanwälte dürfen nur zu angemessenen Bedingungen beschäftigt werden. 2Angemessen sind Bedingungen, die


a)
eine unter Berücksichtigung der Kenntnisse und Erfahrungen des Beschäftigten und des Haftungsrisikos des beschäftigenden Rechtsanwalts sachgerechte Mandatsbearbeitung ermöglichen,

b)
eine der Qualifikation, den Leistungen und dem Umfang der Tätigkeit des Beschäftigten und den Vorteilen des beschäftigenden Rechtsanwalts aus dieser Tätigkeit entsprechende Vergütung gewährleisten,

c)
dem beschäftigten Rechtsanwalt auf Verlangen angemessene Zeit zur Fortbildung einräumen und

d)
bei der Vereinbarung von Wettbewerbsverboten eine angemessene Ausgleichszahlung vorsehen.


(2) Der Rechtsanwalt darf andere Mitarbeiter und Auszubildende nicht zu unangemessenen Bedingungen beschäftigen.

18. August 2022: Von F. S. an Michael Söchtig Bewertung: +1.00 [1]

M.E. gibt es viele Faktoren die m.E. eine angemessene Bezahlung rechtfertigen und erforderlich machen.

Es geht ja gerade darum,. was angemessen ist - was Du meinst ist eine hohe Bezahlung.

Und selbst wenn man Deine Gründe akzeptiert gibt es genauso Gründe, die für eine niedrige Bezahlung sprechen, wie z.B.:
- Extrem kurze Ausbildung
- Sehr geringe Jahresarbeitszeit
- Nur sehr kurzfristige Verantwortung (übrigens ein Punkt der im Vergleich verschiedener Berufe eine relativ hohe Auswirkung auf Bezahlung zu haben scheint)

Aber auch das ist fruchtlos. Es gibt schlicht keine objektiven Kriterien, an Hand derer man eine "faire" Bezahlung für einzelne Berufe festlgen kann.

Ob Busfahrer, Krankenpfleger, Rettungssanitäter, Bergarbeiter, Programmierer, Ärzte, Manager, Kindergärtner, Lehrer, Professoren, Schauspieler, Musiker, Fussballer, ... mehr oder weniger verdienen sollten, als Piloten, läßt sich nicht objektiv bestimmen.

Das Beste, was wir dafür gefunden haben, ist bisher der Markt.
Natürlich kann man versuchen, ein staatlich geregeltes Einheits-Lohnsystem zu etablieren. Das würde das Problem auch lösen - vor Allem, weil zu so einem zwingend dazu gehört, dass nicht mehr der Einzelne für sich entscheidet, "ich will Pilot werden", sondern die gleiche staatliche Stelle, die vorgibt, wie viel Piloten (und alle anderen Berufe) zu verdienen haben auch entscheidet, wer Pilot wird und wer nicht.
Kann man machen - wäre aber ein grundsätzlich anderes poltisches und Gesellschaftssystem, als wir das heute haben. Ich will das nicht!

Wenn es um "prekäre Arbeitsverhältnisse" und Mindestlohn geht, dann ist das eine soziale Frage, die völlig unabhängig vom Berufsbild ist. Und der Midnestlohn ist in Deutschland festgelegt - es gibt höchstens sehr wenige Piloten, die weniger verdienen!

19. August 2022: Von Stefan Jaudas an F. S.

Natürlich kann man versuchen, ein staatlich geregeltes Einheits-Lohnsystem zu etablieren. Das würde das Problem auch lösen - vor Allem, weil zu so einem zwingend dazu gehört, dass nicht mehr der Einzelne für sich entscheidet, "ich will Pilot werden", sondern die gleiche staatliche Stelle, die vorgibt, wie viel Piloten (und alle anderen Berufe) zu verdienen haben auch entscheidet, wer Pilot wird und wer nicht.
Kann man machen - wäre aber ein grundsätzlich anderes poltisches und Gesellschaftssystem, als wir das heute haben. Ich will das nicht!

Die Kunst bietet ja jede Menge Modelle dieser dirigistischen Art. Von 1984 über Brave New World ("... bin ich froh, ein Alpha / Beta / Gamma zu sein ..." und "... schöne neue Welt morgens um halbelf, wo ist mein Soma? ...") bis hin für die jüngere Generation "Die Bestimmung" (Divergent). Seltsamerweise sind das alles Dystopien.

Wir wissen ja auch, wer vor 1989 jenseits der Elbe Pilot werden durfte. Oder viele andere Sachen. Und wer nicht.

Und nein, ich will das auch nicht.


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